Der heißeste Tag in der Geschichte Delhis – und ich war dort
Unser Gastautor hat durch Zufall Rekordhitze in Indien erlebt. Zu seiner eigenen Überraschung hat ihn diese Erfahrung optimistischer gemacht.
Ich dachte, dass ich wüsste, worauf ich mich einlasse, wenn ich in der Trockenzeit nach Indien reise. In Mumbai war es wie erwartet sehr heiß, mit Temperaturen von über 32 Grad Celsius. In Karnataka hatte ich Glück. Das Wetter war relativ gemäßigt, mit einer für die Jahreszeit robusten Wolkendecke und sogar ein paar kurzen, aber heftigen Regenschauern – die kühnen Vorboten des großen Sommermonsuns. Dann erreiche ich Delhi, wo ich schon bald mehr Hitze erleben soll, als ich erwartet habe.
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Es ist wirklich verdammt heiß in Delhi. In den kommenden Tagen wird die Temperatur an meinem Aufenthaltsort auf über 43 Grad Celsius steigen und in anderen Teilen der Stadt noch viel höher. Am Mittwoch, dem 29. Mai,
Doch von Beginn an: Ich habe das Privileg und die Mittel, mir eine klimatisierte Unterkunft in einem Airbnb zu leisten. Nachdem ich frühmorgens nach einer 25-stündigen Zugfahrt aus Hyderabad angekommen bin, schlafe ich den größten Teil des Sonntags durch und beginne dann am Montag, dem 27. Mai, mit der Erkundung.
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Mein erster Besuch in Delhi gilt der mittelalterlichen islamischen Festungs- bzw. Palastanlage Feroz Shah Kotla, einer weniger bekannten Ruine, die nur etwa eine Minute Fußweg von meiner ersten Airbnb-Unterkunft entfernt liegt. Es ist brütend heiß, als ich vor die Tür trete, doch meine Körpertemperatur ist niedrig dank meines langen, klimatisierten Schlafs. Dicht aneinander gereihte Gebäude beschatten die Straßen im Wohngebiet und ich habe viel Wasser dabei, sodass es mir zunächst nicht so schlimm vorkommt.
Inmitten der steinernen Ruinen staut sich die Hitze wie im Backofen, aber es ist immer noch kühler als auf den Straßen draußen. Die bloße Anwesenheit der Bäume, die von sprudelnden Bewässerungsschläuchen gespeist werden, machen die Denkmäler zu relativen Oasen der Kühle. Sie zieht eine Gruppe von Vögeln und anderen Tieren an, die ich später »Die Delhi Denkmal Artengemeinschaft« taufe.
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Tauben, Glanzkrähen und Hirtenstare sind die 3 häufigsten Vogelarten, die ich beobachte. Auch einige farbenfrohe Kiebitze und der ein oder andere Schwarzmilan lassen sich blicken, ein königlicher Greifvogel, der sich zum Trinken neben den Singvögeln niederlässt. Im Schatten der Bäume huschen niedliche kleine Palmenhörnchen umher, die wie riesige Streifenhörnchen aussehen, und ruhende Wildhunde verschmelzen dank ihres beige-braunen Fells fast mit dem Boden.
Inzwischen fange ich an, die Hitze zu spüren. Als ich Feroz Shah Kotla verlasse, schaue ich auf mein Handy und stelle fest: die Temperatur in Delhi liegt an diesem Nachmittag, am 29. Mai, bei über 42 Grad Celsius. Ich stehe etwa eine Minute lang still, als der Groschen fällt:.
Vielleicht wäre es vernünftig, sich in ein klimatisiertes Café oder meine Airbnb-Unterkunft zurückzuziehen; ich kann mir sehr leicht Zugang zu kühlen Temperaturen verschaffen. Aber eigentlich habe ich Lust, einen Spaziergang zu machen: Immerhin befinde ich mich in einer faszinierenden neuen Stadt, habe noch genügend Wasser in meinem Rucksack (ein leichter Tagesrucksack), fühle mich ziemlich gut in Form und es fahren ständig Motor-Rikschas vorbei. Ich kann also jederzeit meinen Plan ändern, wenn ich will. Letztlich ist auch die extreme Hitze ein Teil dessen, worüber ich berichten will!
Vom »Feroz Shah Kotla«-Komplex laufe ich also zum Delhi-Tor des Roten Forts über das Rajghat, die Gedenkstätte, in der Gandhi eingeäschert wurde. Das ist zwar nur eine kurze Strecke, weniger als 4 Kilometer; unter »normalen« Bedingungen leicht für mich. Doch heute fühlt es sich wie eine selbstauferlegte Bestrafung an. Alle Vögel, die ich unterwegs sehe, halten sich mit weit geöffneten Schnäbeln an schattigen Plätzen auf und hecheln vor Hitze. Ich muss sogar eine Reihe von Motor-Rikscha-Fahrern abwinken, die offensichtlich um meinen Verstand fürchten, als sie merken, dass ich an einem Tag wie diesem tatsächlich zu Fuß unterwegs bin.
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Auf dem Bürgersteig vor dem Delhi-Tor des Roten Forts sehe ich 3 Männer, die einen älteren Mann tragen, der wohl wegen der Hitze ohnmächtig geworden ist. Ich gebe ihnen meine zweite Reservewasserflasche. Sie gießen etwas Wasser auf die Lippen des älteren Mannes, er keucht ein wenig. Nachdem ich mich vergewissert habe, dass er noch lebt, gehe ich weiter, und die 3 Männer laden ihn in eine Motor-Rikscha. Ich hoffe, dass er sich schnell erholt.
Zu sehen, welche körperlichen Auswirkungen Hitze haben kann, hat mir vor Augen geführt, was ich auf jeden Fall vermeiden muss. Als mir klar wird, dass das Rote Fort montags geschlossen ist und das attraktiv aussehende Café, das ich im Internet gesehen hatte, nicht annähernd dort ist, wo es laut Google Maps sein sollte, mache ich für heute Schluss und fahre zu meiner Unterkunft zurück.
Überall, wo ich in den folgenden Tagen in Delhi hingehe, spüre ich die sengende Hitze. Mitten in der Hitzewelle fühlt es sich so an, als würde man die Tür eines heißen Ofens öffnen. Nur dass die Ofentür der gesamte Himmel ist. Sogar das Gestell meiner Brille fühlt sich im Gesicht heiß an (seit meiner Kindheit trage ich eine Brille, aber ich kann mich nicht erinnern, das jemals erlebt zu haben). Auch das Handdesinfektionsmittel in meiner Tasche hat sich so stark erhitzt, dass es wie verschütteter Kaffee brennt, als ich es benutze. Als ich mit einer Motor-Rikscha von einem Airbnb zum anderen fahre, zeigt mein Handy die Warnung: »System überhitzt«. Das letzte Mal habe ich das gesehen, als ich vor Jahren am Strand eingeschlafen bin und mein Handy stundenlang in der prallen Sonne gelegen hatte.
Gelegentlich bemerke ich, dass ich eigentlich nur einen Schluck Wasser trinken will, dann aber nicht aufhören kann zu trinken. Das einzige Gefühl, das diesem gleichkommt, ist, wie der Körper reflexartig nach Luft schnappt, sobald man aus dem Wasser auftaucht. Ich fühle, oder bilde mir vielleicht nur ein,
In seinen brillanten »Was wäre wenn«-Wissenschaftscomics schreibt Randall Munroe, dass ein menschlicher Körper, wenn er bestimmten kosmischen Ereignissen wie Supernovas ausgesetzt sein würde, nicht so sehr an einer bestimmten Ursache »stirbt«, sondern »aufhört, Biologie zu sein und zu Physik wird«. Diese Hitze fühlt sich an, als hätte das Wetter aufgehört, Wetter zu sein, und wäre … Druck geworden.
Den Rest meiner Zeit in Indien verbringe ich im Stadtgebiet von Delhi, wobei ich zwischen 3 Airbnbs in den Vierteln Feroz Shah Kotla, Laxmi Nagar und Nizamuddin East wechsele, um am kühlenden Nachmittag oder Abend verschiedene Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Überall in Delhi sehe ich die Auswirkungen der extremen Hitze.
- In den folgenden Tagen steigt die Temperatur an meinem Aufenthaltsort auf über 43 Grad Celsius und in anderen Teilen der Stadt noch deutlich höher. Am Mittwoch, dem 29. Mai, messen Behörden mit 49 Grad Celsius den heißesten Tag in der Geschichte der Stadt. Bis jetzt.
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- Am 30. Mai besuche ich die
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- Den größten Teil des Nachmittags verbringe ich im Roten Fort. Dies ist mit seiner 2,41 Kilometer langen Mauer, die eine Fläche von über 100 Hektar umschließt, viel größer, als ich erwartet habe. In gewisser Weise ist es Indiens Antwort auf Chinas Verbotene Stadt der Ming- und Qing-Dynastien: Das Rote Fort war nicht nur eine Residenz
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- Nachdem ich die Hauptattraktionen des Roten Forts wie den mit Juwelen geschmückten Balkon der Audienzhalle von Shah Jahan gesehen habe, erwarten mich noch viele menschenleere Teile des Geländes. Ich bin erstaunt: Dies ist ein Weltkulturerbe in einer Stadt mit über 30 Millionen Einwohnenden, und es ist groß genug, dass man sich an manchen Stellen fast allein zwischen den Bäumen und halb verfallenen Gebäuden vorkommt. Am Abend sehe ich, dass der verdunstete Schweiß auf meiner Kleidung regelrechte Rillen aus weißem Salz gebildet hat.
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- Am 31. Mai besuche ich Humayuns Grabmal, Vorläufer und Inspiration für das Taj Mahal, Ruhestätte des zweiten Mogulkaisers sowie von über 100 späteren Nachfahren. Ich bin überrascht, als ich erfahre, dass in der Umgebung von Isa Khans Grabmal, einem der kleineren Gräber des Komplexes, einst ein ganzes Dorf lebte. Es erinnert mich an die mittelalterlichen Dorfbewohner, die in den Ruinen des römischen Kolosseums gelebt hatten.
Die Bäume und Springbrunnen machen das ganze Areal zu einer kleinen, kühlen Oase. Ich persönlich würde der Regierung von Delhi und/oder der nationalen Regierung empfehlen, auf die Eintrittsgebühren für Denkmäler für die Anwohnenden zu verzichten und das Areal von Humayuns Grab (zumindest tagsüber) zu einem öffentlichen Park nach dem Vorbild des Central Park in New York oder des Bois de Boulogne in Paris zu machen. - Am 1. Juni 2024 beginnt die siebte und letzte Phase der Wahlen in Indien 2024, bei der 15 Menschen im nahe gelegenen
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- Als ich am 1. Juni den Qutb Minar besuche, wird die Hitze glücklicherweise für eine halbe Stunde durch einen vorbeiziehenden Regenschauer unterbrochen – ein kleiner »Teaser«, der mich an die außergewöhnliche ökologische und kulturelle Kraft des Monsuns erinnert.
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- Der Regen hat aufgehört, als ich den
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- Am 2. Juni besuche ich das Yamuna Ghat, einen Zugang zu einem Nebenfluss des großen, von Gletschern aus dem Himalaya gespeisten Ganges-Wasserlaufs. Der Yamuna-Fluss, der durch das Zentrum von Delhi fließt, hat in den letzten Jahrhunderten stark gelitten. Ich habe gelesen, dass er zu den am stärksten verschmutzten Flüssen der Welt gehört, und wollte es mit eigenen Augen sehen. Als ich ankomme, fragt mich jemand, ob ich eine Bootsfahrt kaufen will, und ein Junge in einem Avengers-T-Shirt rudert mich ein wenig herum. Ich beobachte die Brücken in beide Richtungen, die hoch aufragenden Stromleitungen und die Taubenschwärme, die freilaufende Rinder am anderen Ufer begleiten.
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- Als wir zurück zum Ufer rudern, sehe ich schwarze Rauchschwaden aufsteigen. Sie kommen aus etwas, was wie ein zusammengebasteltes Metallrohr aussieht. Ich vermute, es ist brennender Müll, eine gängige, wenn auch gefährliche Entsorgungsmethode, die ich in kleinem Maßstab in ganz Indien gesehen habe. Und dann ist da noch der Geruch, der von dem Moment an, als ich mich dem Ufer genähert habe, allgegenwärtig war. Besonders überwältigend ist er vom kleinen Ruderboot in der Mitte des Flusses. Der Geruch erinnert deutlich an eine benutzte Toilettenschüssel, um es milde auszudrücken. Die schwüle Hitze macht ihn nicht besser.
Kurzum: Wäre die Umweltbewegung ein medizinisches Patentrezept, so könnte das Yamuna Ghat das »Bevor«-Bild für eine Zeitschriftenwerbung sein. Aber es gibt Hoffnung für seine Zukunft: Menschen können stark verschmutzte Flüsse wieder reinigen und machen es weltweit.
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- Seitdem ich davon gehört habe, wollte ich es besuchen: das Jain Charity Birds Hospital in Delhi. Es ist genau das, wonach es klingt: ein Krankenhaus für Vögel, das sich um die Heilung der Wunden der wilden Vogelwelt um Delhi kümmert. Bei meinem Besuch sehe ich Käfige und Gehege mit verletzten und genesenen Schwarzmilanen, Rosensittichen, Alexanderpapageien, Krähen, Hirtenstaren und viele Tauben. Ihr Operationssaal ist ein Tresen mit Verbandszeug und Desinfektionsmittel. Die kleinen Schienen und Verbände rühren mich fast zu Tränen.
Die sehr mitfühlenden Betreiber erzählen mir, dass etwa 3.000 der 3.500 Vögel Tauben sind. Eines der größten Probleme seien Flügelverletzungen durch scharfe Drachenschnüre, und in letzter Zeit seien viele Vögel
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- Am 2. Juni besuche ich bei abnehmendem Tageslicht den Akshardham, einen der größten Hindu-Tempel der Welt. Dies ist eindeutig der am stärksten besuchte Ort, den ich in Indien erlebt habe. Der Komplex und all seine labyrinthischen Zugänge sind trotz der abendlichen Resthitze voller Gläubiger. Der Akshardham ist ein unglaublich detailreiches Meisterwerk der modernen Steinmetzkunst, an dem über 11.000 Handwerker und Arbeiter mitgewirkt haben, um die schwindelerregende Fülle an Göttern, Heiligen, Tieren, Pflanzen und abstrakten Statuen und Schnitzereien zu schaffen, die jede Fassade schmücken. Nur um dir eine Vorstellung von den Ausmaßen zu geben: Der Akshardham-Komplex hat 148 lebensgroße Elefantenstatuen aus massivem Stein und als ich sie anschaue, scheinen sie im Vergleich zu allem anderen in meinem Blickfeld kaum aufzufallen.
Wenn du diesen Artikel liest, wird es dich vielleicht überraschen, dass ich Delhi mit mehr Optimismus in Bezug auf die Fähigkeit der Menschheit, extreme Hitze zu überleben, verlasse als bei meiner Ankunft. Neben den schockierenden Temperaturen habe ich selbst inmitten der schlimmsten Hitzewelle Delhis gesehen,
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- Viele Orte sind nachts belebter als mittags. Sich tagsüber auszuruhen und nachts rauszugehen, ist die älteste und billigste Anpassungsmethode an die Hitze: Die Leoparden im »Sanjay Gandhi«-Nationalpark machen es so, und strategische Siestas gehören seit Jahrtausenden zum Überlebenspaket der menschlichen Kulturen in heißen und trockenen Landstrichen. Solche verschobenen zirkadianen Rhythmen könnten sich in weiten Teilen der Welt durchaus durchsetzen.
- Selbst sehr kleine Mengen an Technologie könnten relative Oasen der Kühle schaffen. Ein winziges lokales Paratha-Restaurant im Stadtteil Laxmi Nagar verfügt nur über einen schattigen Alkoven und einen billigen elektrischen Ventilator, aber genau das macht den Unterschied. Die Straßen sind brütend heiß, aber Delhi ist auch voll von kleinen Orten, an denen die Menschen etwas Erleichterung finden können.
- Ich finde das Metrosystem in Delhi sehr beeindruckend; es ist groß, sauber, schnell, preiswert, pünktlich, effizient und sehr cool. Ich weiß nicht, wie viele Menschenleben die breite Verfügbarkeit von schattigen öffentlichen Verkehrsmitteln in Delhi bereits gerettet hat (die Ärmsten der Armen können sich vielleicht nicht einmal die Fahrkarten für einen Bruchteil eines US-Dollars leisten), aber ich wette, es ist eine Zahl ungleich Null. Ich habe gesehen, dass verdammt viele Menschen dadurch viel, viel sicherer und kühler unterwegs waren.
- Straßenkarren verkauften große Flaschen mit gekühltem Wasser und sogar gefrorenes Eis zu sehr günstigen Preisen. Eine kalte Flasche Wasser kostete 20 Rupien, etwa 25 Cent, und die Verkaufswagen waren überall zu finden und sehr beliebt. Irgendwann konnte ich den ganzen Tag mit nur einer Flasche Wasser auskommen, weil ich wusste, dass ich mehr kaufen kann. Ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass gekühlte Getränke und Desserts, zumindest als gelegentlicher Luxus, für den Durchschnittsbewohner von Delhi
- Im Jahr 2023 bezog Indien 5,8% seines Stroms aus Solarenergie,
- Im ersten Quartal 2024 machten erneuerbare Energien 71,5%
- Während meines Aufenthalts in Delhi habe ich viele Elektrobusse von Tata gesehen, die mit der Aufschrift »100% Electric, 0% Smoke« versehen sind.
- Indien hat gerade eine weitere Ausschreibung für den Bau von weiteren 2,4 Gigawatt an erneuerbaren Energien eröffnet. Der rasante Ausbau der erneuerbaren Energien zeigt keine Anzeichen einer Verlangsamung, und das ist eine spektakuläre Nachricht für die Zukunft der menschlichen Zivilisation und der Biosphäre der Erde.
Wenn ich eine Botschaft aus meinen Erfahrungen während der Hitzewelle in Delhi herauskristallisieren muss, dann ist es diese: Wir als Menschheit werden selbst die schlimmsten möglichen Angriffe des Klimawandels überleben. Es wird schwierig sein, aber wir werden es schaffen, sogar in den extrem hitzegefährdeten asiatischen Megastädten. Und viele von uns arbeiten hart daran, so vielen Wildtieren wie möglich zu helfen, mit uns zu überleben.
Dieser Artikel ist leicht gekürzt. Sein Original erschien zuerst am 8. Juni 2024 in Sam Mateys englischsprachigem Newsletter »The Weekly Anthropocene«.
Übersetzung: Désiree Schneider
Titelbild: Davey Gravy | Unsplash - CC0 1.0