Seit Jahren wird es leiser auf Feldern, Wiesen und in Wäldern. Dass es unseren heimischen Vögeln nicht sonderlich gut geht, zeigte zuletzt der
den Deutschland im Dezember an die Europäische Kommission übermittelt hat. Etwa 1/3 der
ist besonders von
Besonders hart trifft es Arten, die auf dem Land leben, sogenannte Agrarvögel. Manche Arten, wie Kiebitz und Rebhuhn, haben laut dem Bericht in den letzten 36 Jahren sogar mehr als 90% ihres Bestands verloren. Schuld daran sind vor allem die intensivere Landwirtschaft, der Verlust von Lebensräumen wie Wald und Wiesen sowie das
Denn dort, wo es weniger zu fressen für die Vögel gibt, überleben folglich auch weniger Jungtiere. Auch der Klimawandel wirkt sich auf die Vögel aus.
Damit Naturschützer wissen, wie es genau um die sich verändernde Vogelwelt steht, ist es wichtig, möglichst gute Zahlen über die Bestandsveränderungen zu ermitteln. Denn nur dann können auch entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen werden. Und hier kommst du ins Spiel!
Darum solltest du Vögel zählen
Beim Vogelzählen sind vor allem
gefragt. Sie beobachten und zählen die Vögel und übermitteln ihre Daten online an Vogelschützer. Ganzjährig ist das zum Beispiel auf der Website
möglich – hier müssen Vogelzähler sich allerdings schon etwas besser auskennen und die jeweils zuständigen Experten in ihrem Gebiet kontaktieren, bevor sie zählen dürfen.
Eine etwas leichtere Möglichkeit am Vogelschutz teilzuhaben, bietet sich am nächsten Wochenende: Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) rufen dazu auf, sich
in den Garten oder den nächsten Park zu stellen (oder zu setzen) und
Jeder darf mitmachen, egal wo er lebt, woher er kommt oder wie alt er ist! Wichtig ist, dass die Teilnehmer immer nur die Zahl einer Vogelart notieren, die sich gleichzeitig im Garten aufhält – so werden Doppelzählungen vermieden.
Mit den
Veränderungen im
feststellen. Denen geht es insgesamt zwar etwas besser als den Landbewohnern, doch auch in den Gärten machen sich Veränderungen der Umwelt bemerkbar.
in diesem Jahr könnten zum Beispiel zeigen, wie sich der heiße Sommer auf das Zugverhalten der Vögel ausgewirkt hat. »Stare bleiben zum Beispiel immer häufiger in Deutschland«, sagt Lars Lachmann. Der Biologe ist beim Nabu für das Thema Vogelschutz verantwortlich.
Durch die Angaben der freiwilligen Vogelforscher können die Vogelschützer verschiedene Zusammenhänge herstellen: Leben zum Beispiel Katzen im Garten, können die Forscher herausfinden, wie sich das auf die Zahl der Vögel auswirkt.
»Unsere Daten werden auch immer wieder von wissenschaftlichen Institutionen verwendet«, sagt Lars Lachmann. In den letzten Jahren waren die Zahlen zum Beispiel für das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin interessant: Denn das
breitet sich seit 2010 in Deutschland aus. Weil das Virus vor allem Amseln befällt, lässt sich die Verbreitung unter anderem von der Entwicklung der Amselzahlen ableiten. »An den Vogelzahlen können wir aber auch erkennen, welche Vögel besonderen Schutz benötigen«, sagt Lars Lachmann.
Je mehr Vogelzähler, desto besser
Damit Laien die Vogelarten leichter bestimmen können, gibt es eine
die der Nabu bereitstellt. Auch PDFs können kostenfrei ausgedruckt werden und wer eins hat, darf natürlich auch ein Bestimmungsbuch benutzen. Die Ergebnisse können die Teilnehmer dann entweder direkt per App, über ein Online-Formular oder per Post
Bei der letzten Winterzähl-Aktion waren bereits 100.000 Menschen dabei. Bei vergleichbaren
beteiligen sich bis zu eine halbe Million Menschen – eine Zahl, über die sich auch Vogelschützer hierzulande freuen würden. Denn je mehr Menschen zählen, desto genauer werden die Ergebnisse. Mögliche Fehler, die Laien beim Zählen machen können, fallen dann weniger ins Gewicht.
Wichtig ist die Aktion übrigens nicht nur, um neue Daten über die Vögel zu gewinnen, sondern auch, um mehr Menschen für die Vogelwelt zu begeistern.
Wer gezielt hinschaut, bekommt ein besseres Gefühl für seine Umwelt – und versteht, wie wichtig es ist, sie zu schützen.
»Wer einmal im Jahr Vögel zählt, entwickelt ein ganz anderes Verhältnis zu den Vögeln«, sagt Lars Lachmann. Wer es am nächsten Wochenende nicht schafft, hat übrigens schon im Mai die nächste Gelegenheit zum Zählen: Am 8.–10. Mai findet nämlich die Stunde der Gartenvögel statt, während der die Zahl der brütenden Vögel erfasst wird.
Und wenn du dich fragst, was du abgesehen vom Zählen noch für Vögel tun kannst, haben wir hier ein paar
- Für Futter sorgen! Futterstellen im Sommer und Winter können bei der Vogelbeobachtung helfen, noch wichtiger ist es jedoch, natürliche Nahrungsquellen zu schaffen. Dabei helfen einheimische Pflanzen, zum Beispiel Obstbäume und Sträucher, und der Verzicht auf Pestizide. Das hilft Insekten, die den Vögeln als Nahrung dienen.
- Brutmöglichkeiten schaffen! Zum Beispiel durch dichte Sträucher oder selbstgebaute Nistkästen.
- Glasscheiben kennzeichnen! Jedes Jahr sterben allein in Deutschland mehr als 100 Millionen Vögel, weil sie gegen eine Scheibe fliegen – das lässt sich leicht verhindern, zum Beispiel durch Aufkleber.
Hier findest du die beiden anderen aktuellen Dailys: