So kommen wir weg von der Wegwerfwirtschaft
Die Menschheit verbraucht mehr als 100 Milliarden Tonnen Rohstoffe pro Jahr. Nur 8,6% davon sind wiederverwertetes Material. Warum vor allem die Regierungen die Macht haben, daran etwas zu ändern.
Die Zahl ist unglaublich groß: Mehr als 100 Milliarden Tonnen (100 Gigatonnen) Rohstoffe verbrauchte die weltweite Wirtschaft zuletzt innerhalb eines Jahres. Ein Versuch, die Zahl in Relation zu setzen: Das ist das 50-fache Gewicht der bebauten Fläche Berlins – inklusive aller vom Menschen produzierten
Die gigantische Zahl hat der
Unter den gut 100 Milliarden Tonnen befinden sich gerade einmal 8,6% wiederverwendetes Material. Das ist ein kleinerer Anteil als noch vor 2 Jahren, als der Bericht zum ersten Mal
In der Diskussion um die Klimakrise geht es also um viel mehr als nur um die Vermeidung von CO2-Austoß. Wie Wirtschaft funktioniert, muss neu gedacht werden: »Das Ziel des Pariser Abkommens, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad oberhalb des vorindustriellen Niveaus zu begrenzen, kann nur durch eine Kreislaufwirtschaft erreicht werden«, heißt es im Bericht.
Dennoch gibt es laut des Reports von Circle Economy Grund zur Hoffnung. Immer mehr Länder würden sich zum Ziel einer Kreislaufwirtschaft bekennen. Und auch der sogenannte
Die Staaten seien gefragt, hier die nötigen Standards zu setzen. Die Autoren und Autorinnen betonen, es sei wichtig, dass alle Länder Daten erheben und miteinander austauschen, um genau analysieren zu können, ob Materialkreisläufe geschlossen werden und wo Verbesserungspotenziale liegen. Eine Art Koalition der Willigen aus Regierungen, Unternehmen und NGOs solle sich zudem zusammenfinden und ihre Expertise teilen. Das klingt überraschend einfach, ist es aber nicht. Denn bisher hat sich eine solche Koalition der Willigen nicht gebildet. Gerade das Weltwirtschaftsforum in Davos, das genau diese Entscheidungsträger zusammenbringt, kam bislang nicht über gute Worte in Klima- und Ressourcenfragen hinaus. Lukrativer als der bisherige Weg müsste die Weltrettung wohl in erster Linie sein, damit die Idee einer solchen Koalition Strahlkraft entwickelt.
Staaten und Wirtschaftsräume sind gefordert, mit Gesetzen und Verpflichtungen den nötigen Druck zu erzeugen, um Unternehmen in die Kreislaufwirtschaft zu bewegen und die alte überkommene Wirtschaftslogik aus Rohstoffausbeutung, Produktion, Nutzung und anschließendem Wegwerfen ohne weiteren Nutzen zu durchbrechen.
Hier findest du die beiden anderen aktuellen Dailys:
Titelbild: Martijn Baudoin - CC0 1.0