In diesen Tagen bekomme ich wiederholt Kettenbriefe per Whatsapp weitergeleitet, in denen steht, man solle doch das Positive an Corona betrachten: Delfine und Schwäne würden wieder in den kristallklaren Kanälen in Italien schwimmen,
und sowieso sei die Luft überall viel besser. Überhaupt brauche die Erde eine Pause von uns, der Spezies Mensch – Corona sei sozusagen die Strafe der Erdgottheit über die sündigen Menschen, die nicht lernen wollten.
Ich schließe dann die Augen, atme tief durch und zähle bis 10, um Kurzschlussreaktionen zu vermeiden, die ich bereuen könnte.
habe ich in den vergangenen Wochen viele solcher Statements in den sozialen Netzwerken gesehen; teilweise mit eingängigen Illustrationen versehen, werden sie vor allem in meiner Öko-Bubble geteilt und stoßen erschreckend oft auf kritiklosen Applaus.
An sich ist es schön, dass die Schwäne in Venedigs Kanälen sauberes Wasser haben.
Und die Reaktionen sind im ersten Moment verständlich:
Zukunftsorientiert, verständlich, werbefrei. Dafür stehen wir. Mit Wohlfühl-Nachrichten hat das nichts zu tun. Wir sind davon überzeugt, dass Journalismus etwas bewegen kann, wenn er sowohl Probleme erklärt als auch positive Entwicklungen und Möglichkeiten vorstellt. Wir lösen Probleme besser, wenn wir umfassend informiert und positiv gestimmt sind – und das funktioniert auch in den Medien. Studien haben gezeigt, dass Texte, die verschiedene Lösungen diskutieren, zu mehr Interesse führen, positive Emotionen erzeugen und eine erhöhte Handlungsbereitschaft generieren können. Das ist die Idee unseres Konstruktiven Journalismus.