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Die umstrittenen Uploadfilter kommen: Was das für dich bedeutet
Die Bundesregierung versucht noch, die schlimmsten Folgen abzuwenden. Julia Reda kämpfte im EU-Parlament für ein modernes Urheberrecht und fordert uns alle auf, jetzt aktiv zu werden.
6. Juli 2020 - 13 Minuten

Die Sprüche auf den Bannern Hunderttausender Demonstrant:innen vergangenes Jahr klangen dramatisch: »Uploadfilter zerstören das Internet«, »Rettet Youtube« oder »Ihr bedroht die Meinungsfreiheit«.
Ein Gesetzgebungsverfahren der EU Hier schreibt Dirk Walbrühl über die Proteste gegen Artikel 13 im vergangenen Jahr trieb vor allem jüngere Internetnutzer:innen auf die Straße. Denn es ging um nicht weniger als den Kern des heutigen Internets – um die Fotos, Texte, Videos und Musik, die wir im Netz teilen und nutzen. Und was nun politisch passiert, könnte auch dich bald betreffen, sobald du ins Netz gehst.
Darum geht es genau:
- Die Perspektive der Politik: Viele Onlineinhalte »gehören« jemandem, »Rechteinhaber« haben also Urheberrechte an den kreativen Werken. Doch Youtube, Facebook & Co. verdienen über die Werbung auch dann an solchen Inhalten, wenn Nutzer:innen sie illegal online stellen – weil sie teilweise 1.000-fach angeklickt werden. Dass das nicht sein kann, ist klar. Eine Reform des Hier findest du den deutschen Text der Urheberrechtsrichtlinie (runterscrollen bis zum Artikel 17) Urheberrechts war dringend notwendig, denn es stammte noch aus dem Jahr 2001 und musste ans Internetzeitalter angepasst werden. Die Idee hinter dem neuen Urheberrecht ist, dass die Nutzerplattformen für urheberrechtlich geschützte Inhalte bezahlen oder dafür sorgen müssen, dass sie nicht ins Netz
- Die Perspektive der Demonstrierenden: Natürlich musste das Urheberrecht angepasst werden. Doch das »Wie« ist entscheidend. Zu verhindern, dass illegale Inhalte ins Netz gelangen, geht technisch nur mit Uploadfiltern – also automatischen Systemen, die alles vor dem Hochladen überprüfen und blocken können. Wie diese Filtersysteme arbeiten, kann man an Youtube sehen, die Plattform nutzt bereits eines Und die Erfahrung zeigt: Das System ist anfällig für Fehler, kann von Rechteinhabern missbraucht werden und blockt nicht selten auch legale Inhalte. Zukünftig, so die Befürchtung, würden zu viele Inhalte von Uploadfiltern geblockt werden – und das könnte die Meinungsfreiheit bedrohen. Denn letztlich entscheiden dann Algorithmen darüber, was im Internet stehen darf und was nicht.