Die Insel Ventotene liegt etwa 60 Kilometer vom italienischen Festland entfernt. Zu weit, um die Lichter der Städte zu sehen. Und dennoch entstand gerade hier vor genau 80 Jahren – inmitten der Wirren und Gräuel des Zweiten Weltkrieges – ein Schriftstück, das einst für seine Vision und Weitsichtigkeit berühmt wurde. Als eines der Gründungsdokumente der EU sollte
Seine Autoren: 3 inhaftierte Antifaschisten.
Federführend war
ein bekennender Kommunist, der später, im Jahr 1970, als Verfechter eines linksliberalen Föderalismus in die Europäische Kommission und anschließend ins EU-Parlament gewählt werden sollte. Spinelli kritzelte den Großteil des mehrseitigen Textes mit Streichhölzern auf Zigarettenpapier, so heißt es. Ursula Hirschmann, die Frau des am Entwurf beteiligten jüdischen Philosophen
schmuggelte das Manuskript aus dem Gefängnis, als sie ihren Ehemann besuchte – angeblich im Bauch eines Brathühnchens, das die Wachen Colorni erwartungsgemäß verweigert hatten. Dritter im Bunde war
ein Journalist, der zuerst für eine mussolinitreue Zeitung gearbeitet hatte, sich dann aber zum Antifaschisten wandelte. Auf den kleinen Zettelchen entwarfen Spinelli, Rossi und Corloni eine große Vision; ein Manifest, das unter dem programmatischen Titel »Für ein freies und vereintes Europa« in die Geschichte eingehen sollte.
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