5 Dinge, die uns diese Woche wichtig waren
Cum-Ex-Steuerraub ist endlich offiziell strafbar, Musik hilft uns in Krisenzeiten und Facebook lädt zum Gebet.
Nicht immer schaffen es die Themen, über die wir Woche für Woche stolpern, direkt in einen eigenen Artikel. Vorenthalten wollen wir euch diese Entwicklungen, Geschichten und Ereignisse aber auch nicht. Deshalb berichten wir hier freitags kurz und knapp über 5 Themen, die uns als Redaktion beschäftigt haben.
Cum-Ex-Steuerraub ist endlich offiziell strafbar
von Chris VielhausDer Bundesgerichtshof fällte in dieser Woche ein Urteil, das scheinbar keinen aufwendigen Prozess benötigt: Steuern, die niemals gezahlt wurden, darf man nicht vom Staat zurückfordern. Um nichts anderes handelt es sich beim sogenannten Cum-Ex-Skandal, einem Steuerschlupfloch, das skrupellose Wirtschafts»jurist:innen« und Banker:innen jahrelang nutzten, um Milliarden von Euro am Gemeinwesen vorbei zu schleusen. In Ordnung, weil nicht verboten, so ihr Credo.
In diesem Text erfährst du alles zu den Hintergründen des Cum-Ex-Skandals:
Mit dieser Farce ist nun glücklicherweise endlich Schluss. Ein Grund zur Freude und ein Riesenerfolg für die Investigativjournalist:innen und
Dennoch gibt es noch eine Menge zu tun: ein solches Urteil habe laut dem
Dafür braucht man einen Staat, der das nicht einfach hinnimmt und der bei der Strafverfolgung genauso wie bei der Finanzaufsicht und der Steuerverwaltung effizient aufgestellt ist. Da haben wir natürlich in Deutschland sehr große Schwächen.
Musik kann uns helfen, Krisen besser zu überstehen
von Lara MalbergerWas Musikfans vermutlich schon geahnt haben, ist jetzt wissenschaftlich belegt: Musik hilft uns in Krisenzeiten.
Dabei fanden die Forscher:innen heraus, dass Menschen, die aufgrund der Pandemie mit negativen Emotionen zu kämpfen hatten, Musik in erster Linie bei der Regulierung von Depressionen, Angst und Stress half. Menschen, die trotz Pandemie eher positiv gestimmt waren, nutzen Musik als Ersatz für soziale Interaktionen. Ihnen vermittelte die Musik laut den Forschenden sowohl beim Zuhören als auch beim Musizieren
Eine besondere Rolle spielte laut den Forschenden auch
Beten mit Facebook – eine gute Idee?
von Dirk WalbrühlEs ist kein Geheimnis, dass Facebook ständig nach neuen Optionen sucht, Menschen an das eigene Angebot zu binden. Nun streckt der Megakonzern die Fühler nach Religionsgemeinschaften aus und hat ein neues Tool in den USA freigeschaltet: Beten.
Und so funktioniert es: Über Facebookgruppen können Menschen Gebete anfordern – etwa für kranke Verwandte, anstehende Prüfungen oder Liebeskummer. Wer dafür gebetet hat (oder nur so tun möchte), kann einen »Ich habe gebetet«-Knopf drücken und der Name wird dann auf einer Liste von Unterstützer:innen verewigt.
Was erst mal bizarr klingt, ist vielleicht doch nicht so nutzlos: Psychologische Forschung legt nahe, dass Mitleid und das Teilen von Sorgen und Schmerz Menschen näher zusammenbringt, Kooperationsbereitschaft erhöht und als »sozialer Klebstoff« wirken kann. Dadurch bildet sich
Dazu hat Facebooks Vereinnahmung des Religiösen auch etwas Besorgniserregendes. Denn so werden nur noch mehr persönliche Werte und aktuelle Ereignisse öffentlich und trainieren die
Nicht freizügig genug: norwegische Beachhandballerinnen müssen eine Geldstrafe zahlen – und erhalten Rückenwind aus dem Netz
von Maryline BoudotDie norwegischen Beachhandballerinnen sollen
Viele Sportlerinnen, auch anderer Disziplinen wie dem
Die Sängerin P!nk bezeichnet die Kleiderordnung beispielsweise als sexistisch und bietet an, die Strafe zu übernehmen. Der norwegische Beachhandballverband will das Geld aber aus eigener Tasche zahlen und damit die Entscheidung der Sportlerinnen unterstützen. Auch die EHF reagierte auf die Vorwürfe und schließt eine Änderung der Kleidervorschriften in Zukunft nicht aus.
Günstiger und inklusiver: Virtuelle Veranstaltungen sind gekommen, um zu bleiben
von Désiree SchneiderWegen der Covid-19-Pandemie mussten im letzten Jahr viele Veranstalter:innen und Unternehmen ihre geplanten Messen, Vorträge und Kongresse absagen oder auf virtuelle Events umsatteln. Was jedoch aus der Not geboren wurde, hat auch viele positive Effekte: Digitale Veranstaltungen haben sich als inklusiver und weitaus kostengünstiger erwiesen als die üblichen Vor-Ort-Termine.
So auch die diesjährige
- Sie war die kostengünstigste der bisher 14 Weltkorallenkonferenzen. Christian Wild konnte die finanziellen Beiträge für die teilnehmenden Wissenschaftler:innen niedrig halten, die zudem kein Geld für Reise- und Unterkunftskosten ausgeben mussten.
- Dadurch, dass die Tickets günstiger waren und Interessierte nur einen Internetzugang für die Konferenz benötigten, hätten »außergewöhnlich« viele Menschen aus Entwicklungsländern teilgenommen. Auch die Anzahl an Studierenden sei höher als sonst gewesen.
Wer Veranstaltungen in Zukunft noch inklusiver machen möchte, sollte auch an eine (Live-)Untertitelung und Übersetzungen denken und mögliche Powerpoint-Vorträge im Vorhinein barrierefrei und zum Herunterladen anbieten.
Redaktion: Maria Stich
Hier findest du die beiden anderen aktuellen Dailys:
Titelbild: Richard Jaimes - CC0 1.0