Warum wir Facebooks Masterplan nicht ins Netz gehen sollten
Mark Zuckerberg verspricht die schöne neue Netzwelt. Das steckt wirklich dahinter.
Stelle dir vor, du lebst in der Zukunft, genauer gesagt im Jahre 2022 in Dieser Artikel von ICT-Works beleuchtet die Internet-Probleme Eritreas (englisch, 2014)endlich ins Internet! Das Ärgerliche daran: Es ist eine eingeschränkte Schmalspur-Version des weltweiten Netzes. Dafür kreist über deinen Köpfen lautlos eine solarbetriebene Drohne mit der Flügelspannweite einer Boeing – nicht von deiner Regierung, sondern von einem Unternehmen aus den USA. Was diese sonst noch so alles aufzeichnet – wer kann das sagen?
und du kannstDiese Zukunft ist durchaus möglich. Schließlich reden wir hier nicht von irgendeiner Firma, sondern von Facebook, einem der mächtigsten Unternehmen des Internets. Bereits heute vereint es knapp
der Weltbevölkerung als aktive Kunden. Kaum eine Institution mit Öffentlichkeitsarbeit kommt um Facebook herum.Drehen wir die Uhr zurück auf letzte Woche. Dort fand Facebooks jährliche Entwicklerkonferenz »Der Spiegel« stellt sich einen Tag im Jahr 2022 mit Augmentierter Realität vor»Digitale Graffitis, Poker- und Management-Runden mit bis hin zu Computer-Bild berichtet über die Vorteile neuer Eingabemethoden»Facebook will unsere Gedanken lesen« und damit die Tastatur ersetzen. An Eritrea denkt kaum jemand. Dabei sind die Drohnen nur Phase 1 des Masterplans, den Facebook-Gründer Mark Zuckerberg vorgestellt hat – auch Phase 2 und 3 haben es in sich.
statt. Seitdem begeistern sich die Medien für futuristische Ideen von
Phase 1: Alle Menschen sollen online sein
»Wir wollen den ganzen Planeten abdecken.« – Mark Zuckerberg, F8 2017
Das Zauberwort in Phase 1 heißt »Connectivity«. Und Facebook meint es ernst: Alle Menschen sollen die Chance auf einen Zugang zum Internet erhalten. Doch das ist gar nicht so einfach, denn vor allem in Entwicklungsländern hapert es bei der dafür notwendigen Infrastruktur. Selbst in Schwellenländern wie Indien haben nur etwa der Bevölkerung einen Internetanschluss. Facebooks Lösung für diese Länder heißt Der Service soll vor allem armen Menschen kostenlosen Zugang zu rudimentären Funktionen des Internets geben. Damit dies auch in abgelegenen Winkeln der Welt klappt, entwickelt Facebook eifrig an den Die aktuellen Leistungsdaten der Aquila-Drohne bei cnet.com (englisch)solarbetriebenen Drohnen als fliegende Signalgeber …
Ist das nicht eine gute Absicht?
In der Theorie schon, doch es gibt Probleme. Um diese zu verdeutlichen, habe ich Facebooks Masterplan zusammen mit Julia Krüger von Netzpolitik.org analysiert. Die Sozialwissenschaftlerin und Netzaktivistin findet für die Drohnen ein paar deutliche Worte:
– Julia Krüger
Anders formuliert: Wer als Einziger Internet in einem Winkel der Welt
kann auch die Regeln bestimmen. Und da Facebook eben nicht nur den Zugang, sondern ebenso Inhalte anbietet, bestimmt das Unternehmen damit auch, was gezeigt wird.Schreibt Facebook tatsächlich vor, was sich die Nutzer von »Free Basics« anschauen?
In der Tat. Im abgespeckten Internetangebot sind neben Facebook nur ausgewählte Firmen wie Wikipedia oder AccuWeather zugelassen. Dann heißt es: Die Angebote akzeptieren oder eben gar kein Internet haben – ein Dilemma, dem sich bereits heute die 40 Millionen Nutzer von »Free Basics« stellen müssen. Bereits heute beliefert Facebook Menschen zum Beispiel in Bolivien, Kenia oder dem Irak – allerdings noch nicht per Drohne, sondern Ein Bericht über Facebooks Internet und die Konkurrenz von Google beim Handelsblatt (2015)in Zusammenarbeit mit lokalen Internetanbietern.

Nach heftiger Kritik von Netzaktivisten Facebooks Ankündigung der Änderungen (englisch, 2015)öffnete Facebook den Dienst immerhin auch für andere Anbieter und unterstützte das wichtige Verschlüsselungsprotokoll – trotzdem: Echte sieht anders aus.
Was bezweckt Facebook denn mit der Aktion?
Mark Zuckerberg versicherte, dass »Free Basics« vor allem dazu dient, Menschen den »Wert des Internets näherzubringen« und dass dieses ihr Leben bereichern kann. Doch Facebook dürfte es mit »Free Basics« auch und vor allem darum gehen, sich neuen potenziellen Mitgliedern als zentrale Internet-Plattform zu
– und letztlich tief in das Leben der Menschen einzugreifen.
– Julia Krüger
Misstrauen und Vorsicht sind angebracht. Schließlich hat Facebook bisher kein Problem damit, das Angebot für den Nutzer undurchsichtig zu Der Bericht der New York Times über Facebooks China-Zensur-Software (englisch, 2016)3 anonyme Whistleblower des Unternehmens brachten die auch intern umstrittene Software an die Öffentlichkeit.
– so sortieren etwa Algorithmen die angezeigten Beiträge Dass Facebook auch in der Theorie dazu bereit ist, für Marktzugänge moralische Fragen hintanzustellen, zeigte sich Ende 2016: Das Unternehmen entwickelte insgeheim eine Zensur-Software für die chinesische Regierung. Das Software-Tool sollte es ermöglichen, Inhalte auf Facebook zu unterdrücken – im Austausch für die Zulassung in China.Okay, zurück zu den Menschen ohne Netz. Wie sollen die denn ohne Facebook ins Internet kommen?
Zugegeben, Silicon Valley und die Wirtschaft sind schneller als die Politik. Doch gerade wenn es um die Infrastruktur geht, sollte der Staat der Anbieter sein – oder zumindest dafür sorgen, dass kein Monopol entsteht. Schließlich hat der Staat eine Verantwortung für den Bürger und kann politisch zur Rechenschaft gezogen werden. Statt also einem Tech-Unternehmen aus den USA einen Alleingang durchgehen zu lassen, sollten die betroffenen Menschen ihren Internetzugang besser demokratisch mitbestimmt gestalten. Wie das geht, zeigt Indien. The Guardian analysiert, wie es zu Facebooks Niederlage in Indien kam (englisch, 2016)Das Land verbot Facebooks »Free Basics«-Initiative Anfang 2016 – aus Sorge um die Netzneutralität.

Phase 2: Off- und Online sollen verschmelzen
Geht es nach Mark Zuckerberg und seinen Kollegen bei Facebook, gibt es kaum noch Grenzen zwischen dem »echten Leben« und der virtuellen Realität. Dahinter steckt keine Science-Fiction, sondern ein tiefsitzender Technikglaube. Konkret setzt Facebook auf 2 technologische Entwicklungen:
- Künstliche Intelligenz (KI) meint Anhand von Übersetzungs-Programmen zeige ich, was neuronale Netze und KI heute schon leistendie Nachbildung menschenähnlicher Intelligenz als Software. Sie soll Computern ermöglichen, eigenständig komplexe Probleme zu bearbeiten und große Datenvolumen zu verarbeiten.
- Virtuelle Realität (VR) bezeichnet eine von Computern generierte Simulation oder Nachbildung der Realität. Diese nimmt der Leser über Endgeräte wie die Oculus wahr.
Das Zitat von Michael Abrash fiel bereits auf der Entwicklerkonferenz F8 im Jahr 2015 (englisch, 2015)»Die Realität, das sind nur elektrische Signale, interpretiert durch dein Gehirn.« – Michael Abrash, Entwickler bei Facebook für Oculus VR, Zitat nach Morpheus aus »The Matrix«
Klingt nach Zukunft. Und was will Facebook jetzt genau?
Virtuelle Realität und künstliche Intelligenz sind die Ziele. Als nächsten Schritt präsentierte Mark Zuckerberg auf der F8-Konferenz eine »Augmented Reality Plattform« für jedermann – ganz bequem durch das eigene Smartphone. Dabei wird das durch die Kamera aufgenommene Bild mit digitalen Elementen überblendet. Konkret könnten zum Beispiel Restaurant-Rezensionen direkt und automatisch über einem anvisierten Gebäude schweben, auf das man die Handykamera richtet, ohne dass man extra etwas suchen muss.
Klingt nützlich – oder gibt es dabei Probleme?
Die gibt es. In Mark Zuckerbergs Vision soll jeder Mensch alle Informationen mit jedem teilen können. Doch damit werden vor allem neue Möglichkeiten geschaffen, Daten zu sammeln – ganz im Sinne des Unternehmens Facebook. Schließlich brauchen VR- und AR-Dienste immer den eigenen Standort, um zu funktionieren, und müssen auch das Ziel im Bild erkennen. So lassen sich etwa Bewegungsprofile erstellen und (mithilfe von Warum Firmen hungrig auf deine Daten sind? Hier ist meine Antwortdas Verhalten der Nutzer auswerten. Damit kann jemand dann für Werbekunden regelrecht durchleuchtet Im Masterplan ist Datensammeln ein Knackpunkt.
– Julia Krüger
Mit den aktuellen Imageproblemen ist ein pikanter Fall gemeint, der kurz vor der Entwicklerkonferenz passierte.Die ganze Geschichte beim Guardian (englisch, 2017)Ein Nutzer lud das Video eines Mordes hoch, den er kurz zuvor begangen hatte – Facebook reagierte erst 2 Stunden später, nachdem etliche Meldungen eingegangen waren. Der Vorfall steht beispielhaft für die Fragen, die wir uns stellen müssen, wenn On- und Offline-Realität verschmelzen: Wie kann so etwas verhindert werden? Welche soziale Verantwortung trägt die Plattform? Wie beenflusst es Täter, dort eine Bühne zu bekommen?

Hat Facebook etwas dazu auf der F8-Entwicklerkonferenz gesagt?
Mark Zuckerberg erwähnte den Vorfall des Mordvideos kurz. Er bestätige, dass Facebook »noch viel Arbeit vor sich« habe und »alles tun werde«, um solche Tragödien in Zukunft zu verhindern. Das wirkt zumindest nicht so, als würde das Unternehmen die Sache aussitzen wollen. Doch es war Ein Bericht von Standard.at zu einem Gewaltvideo (2015)nicht das erste Gewaltvideo auf der Plattform, das einen Aufschrei der Nutzer hervorrief. In früheren Fällen reagierte das Unternehmen erst auf Druck der Staatsanwaltschaft oder gar nicht, Erst im Februar 2017 sorgten Aufnahmen von häuslicher Gewalt an einem südamerikanischen Mädchen für Aufregungsodass manche Videos mit gewalttätigem Inhalt auch Jahre später noch kursieren. Da wirkt es zynisch, wenn Mark Zuckerberg einerseits die Vorteile des unbegrenzten Teilens von Livestreams und Video-Uploads anpreist und andererseits keine Lösung anbietet, den Missbrauch der Technologie zu verhindern.
– Julia Krüger
Dabei muss Facebook nicht einmal das Internet verändern, allein auf der eigenen Plattform gibt es genug ungelöste Baustellen: Da wären etwa der Seit Jahren klagt eine Mutter gegen Facebook, um das Konto der verstorbenen Tochter einzusehen (2017)Umgang mit den Daten von Verstorbenen (Rechte der Angehörigen), der Missbrauch der Plattform für Im Interview mit dem Gründer von #ichbinhier, spüre ich dem Hass im Netz nachHass, Gewalt und Rassismus (Missbrauch) oder aber The Guardian erklärt, wie Facebook-Daten in die Hände von Trumps Kampagne gelangten (englisch, 2017)der Schutz davor, Nutzerdaten in die falschen Hände gelangen zu lassen (Datensicherheit). Auch davon keine Spur auf der F8-Konferenz.
Zurück zu den Daten: Warum soll ich die denn nicht an Facebook geben?
Alles im Internet kostet etwas. Wer nicht mit Geld für einen Service zahlt, zahlt mit seinen Daten – die für Internet-Unternehmen viel wert sind. Wenn nun das Leben durch neue Gadgets noch digitaler wird und Facebooks Rolle als Anbieter dieser Gadgets zunimmt, dann kann das Unternehmen umso mehr Daten zusammentragen und abgleichen.
Die zentrale Frage ist: Wie viele Daten und wie viel Privatsphäre wollen wir für schwebende Restaurant-Rezensionen freiwillig hergeben? Mark Zuckerberg würde wohl wetten: eine ganze Menge. Und genau hier sollten wir es Facebook nicht allzu einfach machen. Unbesorgtheit ist eine schlechte Antwort auf den wachsenden Datenhunger von Unternehmen. Die Lösung heißt »Datenschutz«.

Phase 3: Facebook bastelt die Global Community
Ein wichtiger Teil des Lebens – vor allem Kommunikation – findet heute digital statt. Und genau da möchte Facebook als zentrale, virtuelle Heimat der Benutzer auftreten. Das ist nicht zu hoch gepokert:
– Julia Krüger
Bei der engeren Kooperation geht es vor allem um Regulierungen und den Seit März 2017 betreibt Facebook Uploadfilter gegen terroristische Inhalte. Netzpolitik.org berichtete (2017)gemeinsamen Kampf gegen Terrorismus. Erst Anfang des Jahres ernannte Dänemark einen eigenen »Der Spiegel« berichtete (2017)»Digitalen Botschafter«, um mit Facebook und Co. zu verhandeln. Da verwundert es auch nicht mehr, wenn Mark Zuckerberg auf der F8-Konferenz von einer »Global Community« schwärmt. Facebook solle diese als nächsten »großen Fokus« erschaffen. Das Ziel sei es, damit online für Toleranz und eine offene Gesellschaft einzustehen und ein digitales Gegengewicht zu den nationalistischen Tendenzen der USA zu bilden.
»Unser nächster großer Fokus ist es, eine Gemeinschaft zu erschaffen.« – Mark Zuckerberg, F8 2017
Was kann denn daran schlecht sein, Menschen zu verbinden?
Die Absicht ist weniger altruistisch, als es klingt. Zuerst einmal dürfte der Teil mit dem politischen Gegengewicht eine direkte Reaktion auf die Vorwürfe nach der Trump-Wahl sein. Im Oktober und November 2016 geriet Facebook in die Kritik, Erst im November wehrte sich Zuckerberg gegen die Vorwürfe, The Guardian berichtete (englisch, 2016)die Plattform habe Trump zur Macht verholfen. Forbes berichtete über Facebooks sinkende Kurse im Dezember (englisch, 2016)Die Aktienkurse fielen; wohl auch deshalb war auf der F8-Konferenz Imagepflege angesagt. Schließlich ermöglicht Facebook bis heute Warum wir online nur noch unsere eigene Meinung hören, analysiere ich hierEchokammern und Fake News. Ein Kommentar dazu von Mark Zuckerbergs Team auf der Konferenz? Fehlanzeige. Doch hinter den Kulissen wird an einer Lösung gearbeitet.
– Julia Krüger
Bis zum nächsten Whistleblower.
Also, was ist wirklich dran an der Global Community?
Mehr als man vielleicht vermutet, aber mit einem großen Haken: Bei der Global Community spielen alle Phasen von Facebooks Masterplan zusammen: Je mehr Menschen die Plattform nutzen (»Connectivity«) und je mehr Daten Facebook zur Verfügung stehen, desto mehr kann das Unternehmen auch als Infrastruktur auftreten und sogar einige Funktionen eines Staates ersetzen.
– Julia Krüger
In einem Zuckerbergs Facebook-Post zur sozialen Rolle der Plattform ist mittlerweile als »Manifest« bekannt (englisch, 2017)langen politischen Post deutete Zuckerberg im Februar an, welche Aufgaben er noch in einem Krisenfall bei Facebook sieht, etwa Unterkünfte zu vermitteln oder Nahrung zu verteilen. Ein Unternehmen als Manager des öffentlichen Lebens?
Die Bundesregierung stört sich daran wenig und scheint mit dem neuen Netzwerkdurchsetzungsgesetz sogar gewillt zu sein, Verfassungsrechtler Ulf Buermeyer kritisiert die mangelnde Kontrolle bei Deutschlandradio Kultur (2017)nur die eigenen Regeln, ganz ohne demokratische Kontrolle.
Politische Mitbestimmung gibt es bei dem Unternehmen aber nur für Aktionäre. Trotz Facebooks wachsender Bedetung für die Öffentlichkeit und Meinungsbildung, gelten auf der PlattformFacebooks Global Community wäre also eine Diktatur?
Folgt man dem Bild also bis zum Schluss, ja. Die Algorithmen zur Content-Kontrolle sind Werkzeuge, über die sich jeder Diktator wohl freuen würde. Facebook muss nun aber keine Wahlen abhalten, schließlich hat das Unternehmen gar nicht vor, ein digitales Land zu gründen, sondern will eine universelle Infrastruktur Vox.com zeigt auf, wie digitale Communities auch falsche Erinnerungen fördern (englisch, 2017)viele kleine Communities mit ähnlichen Interessen und Weltansichten. Diese starke Gruppenbildung sorgt auf der einen Seite für Die Effekte der Gruppenbildung in sozialen Medien im Buch »Der (des)informierte Bürger« von Wolfgang Schneider (2017)viel Empathie innerhalb der eigenen Gruppe, kann aber auch Treibstoff für Konflikte sein – weil die Abgrenzung gegenüber »den Anderen« viel Raum einnimmt. Doch Wie Empathie uns manchmal schadet und was wir dagegen tun können, erklären Maren Urner und Han Langeslag hieres sorgt psychologisch auch für mehr Zwist mit anderen Gruppen. Was verlorengeht, sind vor allem Ausgewogenheit und Überblick.
Doch auch das trägt nicht zur Völkerverständigung bei: Facebook fördert keine globale Gemeinschaft, sondern
– Julia Krüger
Brauchen wir ein Gegengewicht zu Facebook?
Spätestens seit dieser F8-Entwicklerkonferenz sind 2 Dinge klar: Mark Zuckerberg plant, dass Facebook eine größere soziale Rolle im Leben der Nutzer spielt. Und zweitens: Das Ziel von Zuckerbergs Masterplan ist Unersetzbarkeit. Nehmen wir Ambitionen, Mitgliederzahlen, Wachstumsraten dazu, werden wir in Zukunft wohl kaum an Facebook vorbeikommen.
»Ich bin optimistisch, dass wir die Welt verändern können.« – Mark Zuckerberg, Entwicklerkonferenz F8 2017
Immerhin könnten aus Zuckerbergs Ausrichtung des Unternehmens tatsächlich etwas Gutes erwachsen: Er kündigte vollmundig an, »100-prozentige Verantwortung« für die eigene Rolle zu übernehmen. Falls Facebook damit die eigene Funktion als Medienunternehmen meint und endlich akzeptiert, wäre viel gewonnen.
Zuckerbergs restliche Lösungen sind aber unzureichend. Sie lauten schlicht: mehr Facebook. Um das Unternehmen zum Einlenken zu bewegen und in der Richtung zu beeinflussen, braucht es gerade jetzt beständige Kritik und eine harte Haltung – so wie in Indien. Dort scheiterte Facebooks Masterplan schon in Phase 1 an kritischen Aktivisten in ihrem Kampf gegen Konzerninteressen und für eine gute Netzpolitik.
– Julia Krüger
Titelbild: Facebook - copyright
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