Dieser Punk-Professor kämpft mit harten Bandagen
Populismusforscher Cas Mudde urteilt nicht majestätisch vom Elfenbeinturm herab – mit Emojis und messerscharf formulierten Pointen zerlegt er Populismusdebatten in ihre Einzelteile.
Cas Mudde ist genervt. So viel ist nach einem Blick in den Twitter-Feed des Politikprofessors klar. Hier schießt er mit ironischen Spitzen gegen die New York Times, die EU, Islamphobiker oder die britischen Tories. Rabiat dekonstruiert der Niederländer das Bild des distanzierten öffentlichen Intellektuellen. Vielleicht gerade deswegen ist er auf seinem Gebiet ein gefragter Redner und Kommentator. Populismus und Extremismus sind seine Themen. Und schon jetzt sei verraten – die Le Pens, Trumps und Orbáns dieser Welt interessieren ihn weniger. Viel spannender findet der 50-Jährige, warum sie uns solche Angst machen.
»Über persönliche Angelegenheiten spreche ich nicht«, teilt Cas Mudde vor dem Interview für »The Ideology of the Extreme Right« erschien im Jahr 2000 bei Manchester University Press (englisch) »The Ideology of the Extreme Right« dankt Cas seinem Bruder, »der seine Forschung zugleich schwierig und möglich« gemacht habe. »Und noch viel mehr dafür, dass wir uns trotz unserer unterschiedlichen Meinungen noch immer respektieren.«
mit. Dabei hätte man diese eine Frage gern gestellt: Welche Rolle spielt die Beziehung zu seinem älteren Bruder für das Forschungsthema? Tim Mudde, Sänger in der Rechtsrock-Band Brigade M, war lange Zeit in rechtsextremistischen Gruppen aktiv und geriet wegen seiner politischen Aktivitäten auch immer wieder in Konflikt mit dem Gesetz. Im Vorwort zum Buch