Der gute Ort: Brauchen wir eine EUtopie?
Die EU hat es nicht immer leicht. Wie können wir die politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen lösen, die der Staatenbund mit sich bringt? Ein Essay des polnisch-deutschen Schriftstellers Stanisław Strasburger.
Donald Tusks Ansprache anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Europäischen Volkspartei im EU-Parlament »Es liegt in unserer Verantwortung, jeglicher Art von Utopie die Wirklichkeit entgegenzustellen«, sagte der nur wenige Wochen vor dem Brexit-Referendum. Er kritisierte die Vorstellung von einem Europa ohne Nationalstaaten und forderte stattdessen dazu auf, zu traditionellen Werten zurückzukehren, wie Freiheit und dem Werte-Kanon der 10 Gebote. Und er rief dazu auf, der Stimme des Herzens und der Erfahrung zu folgen.
Was sagt mir mein Herz? Etwas anderes, als Sie es sich wahrscheinlich wünschen, Herr Präsident. Hören wir doch endlich mit dieser Augenwischerei auf, mit der Phrasendrescherei über Tradition. Wir brauchen heute eine neue Erzählung. Wir brauchen eine Vision für Polen, Deutschland und Europa, die es schafft, zu begeistern!