Mein Zivildienst ist jetzt fast 10 Jahre her – und trotzdem denke ich noch häufig an die Zeit zurück. Das Wohnheim für lag direkt auf meinem früheren Schulweg. Und doch hätte ich seine wunderbaren Bewohner nie kennengelernt, wenn der Staat mich nicht zum Wehrdienst gezwungen und ich diesen nicht verweigert hätte. Am liebsten waren mir die Spätdienste. Wenn es nach dem Abendessen ruhiger wurde im Wohnheim und nur noch der ein oder andere im Wohnzimmer blieb, um Karten zu zocken, Gitarre zu spielen oder einfach nur zu reden. Ich habe sogar noch auf 400-Euro-Basis um 3 Monate verlängert – und ärgerte mich, als Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg die Wehrpflicht im Jahr 2011 aussetzte: Stattdessen hätte er einen Zivildienst für Männer und Frauen einführen sollen, in dem man begründen muss, wenn man lieber zum Bund möchte.
Jetzt, 7 Jahre später, wünscht sich die CDU-Basis laut ihrer Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer den Wehrdienst zurück. Die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat diesem Wunsch zwar schon eine Absage erteilt, aber bis dahin hatten bereits einige Politiker aus beiden Regierungsparteien eine andere Idee ins Spiel gebracht: Jeder junge Erwachsene – im Jahr wären das etwas mehr als – sollte ein Jahr lang etwas tun, was der Gesellschaft nützt. Einen Gesellschaftsdienst also.
Zukunftsorientiert, verständlich, werbefrei. Dafür stehen wir. Mit Wohlfühl-Nachrichten hat das nichts zu tun. Wir sind davon überzeugt, dass Journalismus etwas bewegen kann, wenn er sowohl Probleme erklärt als auch positive Entwicklungen und Möglichkeiten vorstellt. Wir lösen Probleme besser, wenn wir umfassend informiert und positiv gestimmt sind – und das funktioniert auch in den Medien. Studien haben gezeigt, dass Texte, die verschiedene Lösungen diskutieren, zu mehr Interesse führen, positive Emotionen erzeugen und eine erhöhte Handlungsbereitschaft generieren können. Das ist die Idee unseres Konstruktiven Journalismus.
Mit Illustrationen von
Michael Szyszka
für Perspective Daily
Wenn Zugvögel im Schwarm fliegen, beeinflusst jedes einzelne Tier die Richtung aller – das hat David bei einer Recherche gelernt. Sonst berichtet er eher über Menschen, stellt sich dabei aber eine ganz ähnliche Frage: Welche Rolle spielt der einzelne Wähler und Verbraucher, welchen Einfluss hat jeder von uns auf die Gesellschaft? David recherchiert gern unterwegs, studiert hat er Musikmanagement, Englisch und Journalismus.