Diese Milliardäre kaufen den Urwald auf. Ist das seine Rettung?
Weil die Staaten beim Naturschutz versagen, nehmen es jetzt die Superreichen in die Hand.
Ich bin ein
Wir alle wollen Klima- und Artenschutz! Doch während wir in Deutschland über Kohleausstieg, CO2-Steuer und Tempolimits streiten, rattern Tausende Kilometer entfernt in den Regenwäldern die Kettensägen – und lassen unsere Bemühungen um den Klimaschutz ziemlich kleinlich erscheinen.
Denn auch im Jahr 2018 ging weltweit wieder
Ohne den Regenwald wird es nichts mit dem Klimaschutz
Problematisch ist das vor allem aus 2 Gründen:
- Der Regenwald ist enorm wichtig für den CO2-Haushalt des Klimas. Einerseits sind in den Pflanzen und Böden des Waldes Unmengen CO2 gespeichert, die durch die Rodung in die Atmosphäre entweichen. Zusätzlich absorbieren die zum Teil uralten Waldriesen Jahr für Jahr große Mengen des Treibhausgases aus der Atmosphäre. Zum Vergleich: Während deutsche Kohlekraftwerke
- Jede achte Tier- und Pflanzenart auf der Welt ist vom Aussterben bedroht. Ein so drastisches Sterben gab es in der Menschheitsgeschichte noch nie – und wir sind schuld daran. Diese herbe Bestandsaufnahme wurde gerade erst vom Weltbiodiversitätsrat vorgenommen, wirklich überraschend kommt sie allerdings nicht. Klar ist: Die Regenwälder sind absolute Hotspots der Artenvielfalt und im Kampf gegen das Artensterben
Diese Milliardäre kaufen jetzt Urwälder
Rettung für die bedrohten Wälder könnte nun ausgerechnet von denen kommen, die bisher wohl eher an ihrer Zerstörung mitverdient haben: den Superreichen. Überall auf der Welt kaufen Milliardäre große Naturgebiete – um dann überhaupt nichts damit anzustellen, sondern sie einfach sich selbst zu überlassen. 4 Beispiele:
- Tim Sweeney, der mit der Entwicklung sehr erfolgreicher
- Das milliardenschwere dänische Pärchen
Ist das nun ein probates Mittel, um die Urwälder vor der Zerstörung zu bewahren? Die Ländereien, die sich im Privateigentum der Milliardäre befinden, sind zunächst geschützt vor dem Zugriff der Konzerne, die mit Holzschlag oder der Förderung wertvoller Rohstoffe wie Öl, Kohle oder Metallen gern ein Geschäft machen würden. Gleichzeitig sind sie jedoch noch immer private Grundstücke, ihr Fortbestand
Ob Staaten allerdings einen nachhaltigen Umgang mit bedrohten Wäldern besser garantieren können, ist ebenso fraglich: Die bereits Jahrzehnte andauernde Zerstörung der Regenwälder ist auch deshalb möglich, weil Staaten immer wieder Lizenzen zur Rodung der Flächen verteilen. Die Begründung: Damit ließe sich die Wirtschaft ankurbeln und so das Leben der oft armen Bevölkerung verbessern. Doch auch dort, wo Schutzgebiete bestehen, wird oft illegal gerodet, während die Politik tatenlos zusieht. Der jüngst gewählte brasilianische Präsident
Das Beispiel Ecuador oder der dritte Weg
Weil seine eigenen Schätze dem Wald immer wieder zum Verhängnis werden, lässt er sich kaum ohne finanziellen Ausgleich schützen. Deshalb hat Ecuador vor einigen Jahren einen dritten Weg eingeschlagen, der die wirtschaftlichen Bedürfnisse der Anrainer berücksichtigt, die Natur aber nicht dem demokratischen Willen entzieht.
Der damalige Präsident des Landes, Rafael Correa, hatte im Jahr 2007 der internationalen Staatengemeinde vorgeschlagen, den Yasuni-Nationalpark, in dem große Mengen Erdöl schlummern, unter Schutz zu stellen, wenn diese dem Land im Gegenzug 50% des entgangenen Umsatzes in Form eines Entwicklungsfonds bereitstellt. Von den nötigen rund 3,6 Milliarden US-Dollar wurden allerdings nur 300 Millionen US-Dollar zugesagt – und letztendlich nur 13 Millionen US-Dollar überwiesen. Vielleicht hätte er lieber bei den Milliardären dieser Welt nachfragen sollen …
Titelbild: Eutah Mizushima - CC0 1.0