Wird klimaschädliches Flugbenzin bald EU-weit besteuert?
Innerhalb der EU-Kommission kursiert eine Studie, was eine Steuer auf Flugbenzin bewirken könnte: Unterm Strich hätte sie nur positive Auswirkungen. Perspective Daily hat das geleakte Dokument gelesen.
Dieses PD Daily beginnt mit einer guten und einer schlechten Nachricht. Die gute: Das EU-Parlament hält die Steuerbefreiungen im Luftverkehr für einen »äußerst unfairen Wettbewerb« und fordert die Kommission auf, Abhilfe zu schaffen – mit Kerosinsteuern und mit einer weiteren Abgabe auf Flüge innerhalb der EU. Die schlechte Nachricht: Flugbenzin ist, anders als Autobenzin, in der EU nach wie vor steuerfrei, nur 6 Länder erheben Ticketsteuern, 23 Länder schlagen immerhin eine Mehrwertsteuer auf Inlandsflüge auf – die aber nur einen kleinen Teil der Flugbewegungen ausmachen. In 4 EU-Staaten geht der klimaschädliche Luftverkehr sogar komplett am Fiskus vorbei. Nur eine Sache hat sich geändert: Die Flugzeuge am europäischen Himmel sind noch zahlreicher und der Handlungsdruck in puncto Klima ist noch größer geworden.
Der Ball liegt also im Feld der EU-Kommission – aber passiert ist bis heute wenig. In diesen Tagen hat der Lobbyverband eine der EU-Kommission veröffentlicht, in der diese auslotet, welche Auswirkungen eine stärkere Besteuerung des Luftverkehrs hätte. die Erhebung einer und eine Kerosin-Abgabe, wobei letztere sogar detailliert durchgerechnet wird. Die EU-Kommission bestätigt die Echtheit des Papiers,
Das Ergebnis in Kurzform: Die EU-Staaten lassen sich durch diese Steuerlücke viel Geld durch die Lappen gehen – und wenn sie etwas ändern würden, gäbe es gesamtwirtschaftlich keine negativen Auswirkungen, aber CO2-Belastung und Lärm durch den Luftverkehr würden zurückgehen.
Zukunftsorientiert, verständlich, werbefrei. Dafür stehen wir. Mit Wohlfühl-Nachrichten hat das nichts zu tun. Wir sind davon überzeugt, dass Journalismus etwas bewegen kann, wenn er sowohl Probleme erklärt als auch positive Entwicklungen und Möglichkeiten vorstellt. Wir lösen Probleme besser, wenn wir umfassend informiert und positiv gestimmt sind – und das funktioniert auch in den Medien. Studien haben gezeigt, dass Texte, die verschiedene Lösungen diskutieren, zu mehr Interesse führen, positive Emotionen erzeugen und eine erhöhte Handlungsbereitschaft generieren können. Das ist die Idee unseres Konstruktiven Journalismus.
Wenn Zugvögel im Schwarm fliegen, beeinflusst jedes einzelne Tier die Richtung aller – das hat David bei einer Recherche gelernt. Sonst berichtet er eher über Menschen, stellt sich dabei aber eine ganz ähnliche Frage: Welche Rolle spielt der einzelne Wähler und Verbraucher, welchen Einfluss hat jeder von uns auf die Gesellschaft? David recherchiert gern unterwegs, studiert hat er Musikmanagement, Englisch und Journalismus.