Kein Auto sollte belohnt werden!
Mit der neuen Kaufprämie für Elektroautos will uns die Regierung weismachen, Klimaschutz sei durch mehr Konsum zu haben – doch das ist ein Irrweg. Ein Gegenvorschlag.
Die Grundidee der Prämie für E-Autos klingt gut. Wer eins kauft, ist klimaverträglicher unterwegs und bekommt im Gegenzug finanzielle Unterstützung. Ich muss kurz vorwegschicken, dass ich selbst davon beim Kauf meines E-Autos vor einem Jahr profitiert habe. Jetzt wird die Prämie noch
Bisher wurden E-Autos und Brennstoffzellenautos mit 4.000 Euro gefördert,
An der Prämie sind mehrere Punkte problematisch:
- Sie sorgt für mehr Konsum: Die Bundesregierung gibt vor, nachhaltigen Verkehr zu fördern. Auf den ersten Blick scheint die Rechnung klar: ein dreckiger Verbrenner wird durch ein saubereres E-Auto ersetzt. Es gelangt weniger CO2 in die Luft. E-Autos stoßen aber bei der Produktion eine Menge CO2 aus, die über die Zeit erst einmal wieder »reingefahren« werden muss.
- Sie baut SUV-Scham ab: E-Mobilität wäscht nebenbei große, schwere Autos grün. Besonders bei Plug-in-Hybriden lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Die haben meist einen kleinen Akku, der 30–40 Kilometer rein elektrisch schafft. In der Stadt sauber, aber zudem langstreckentauglich, das Beste der beiden Welten, so das Argument. Oder eben das Schlechteste, denn ein Plug-in-Hybrid verbrennt nicht nur Benzin, sondern enthält auch einen Akku, der energieintensiv hergestellt werden muss. Blickt man auf die Zulassungszahlen der Hybride, stellt man fest:
- Sie ist ungerecht: Sie belohnt nur Menschen, die sich ein neues Auto leisten können. Wer unter Entbehrungen für einen Gebrauchtwagen spart, der kann sich durch die Prämie vermutlich nicht plötzlich ein neues Elektroauto leisten. Nur 2 Kleinstwagen rücken mit Prämie an die 10.000-Euro-Grenze, der VW E-Up und der e.Go Life. Der Rest beginnt preislich bei etwa 20.000 Euro. Wer bewusst auf ein Auto verzichtet und aus Überzeugung Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel nutzt,
Titelbild: Sven Brandsma - CC0 1.0