Gewalt an Frauen ist keine »Tragödie«
»Beziehungsdrama«, »Eifersuchtstat«, »Familientragödie« – so werden Verbrechen gegen Frauen oft verharmlosend umschrieben. Warum es wichtig ist, dass wir endlich Klartext reden.
Trigger-Warnung: Dieser Artikel thematisiert Gewalt an Frauen und kann belastend oder retraumatisierend wirken.
Es erfordert leider keine lange Recherche, um diesen Text drastisch einleiten zu können.
25. Oktober 2019: Ein Mann fährt seine Ehefrau auf der Straße zunächst an und erschlägt sie anschließend mit einer Axt. Der Berliner Kurier titelt:
27. Oktober 2019: In einem Hausflur in Mannheim ersticht ein Mann seine 33-jährige Ex-Partnerin.
6. November 2019: Polizeibeamte finden in einem Haus 2 tote Frauen – die Ehefrau und die Mutter des Mörders, der sich nach der Tat auch selbst tötete. Medien berichten vom »Familiendrama in Wülfrath«.
Eine zufällige Häufung schrecklicher Verbrechen? Von wegen. Jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann, seine Partnerin oder Ex-Partnerin zu töten, ungefähr jeden dritten Tag gelingt es – das ergibt sich aus der
Mit Illustrationen von Robin Schüttert für Perspective Daily