Ein junger Mann weiß nicht mehr weiter. Eigentlich war er stolz darauf, als sein Name zusammen mit denen seiner Klassenkameraden in einer regionalen Tageszeitung veröffentlicht wurde, als sie 2016 das Abitur gemacht hatten. Doch seitdem erhält er regelmäßig beleidigende Botschaften und Drohungen von Menschen, die er gar nicht kennt – Hassbotschaften.
Als Grund reicht den Sendern dieser Botschaften anscheinend, dass nicht wie Meier oder Müller klingt. Und der Hass tritt geballt auf, denn er ist organisiert: Einem bayerischen Pegida-Verband fiel auf, dass die Mehrheit der Abiturienten aus Enes Jahrgang Namen trug, die auf einen Migrationshintergrund schließen lassen könnten, und veröffentlichte die Namensliste auf Facebook unter dem Hashtag #Genug_ist_Genug. Das richtete die Wut der Wutbürger auf den Abiturienten und seine Freunde – bis heute.
Der Fall zeigt, wie schnell ahnungslose Deutsche heute zur Zielscheibe von Hass und Hetze im Netz werden können. Doch Betroffene können sich nun effektiv wehren.
Zukunftsorientiert, verständlich, werbefrei. Dafür stehen wir. Mit Wohlfühl-Nachrichten hat das nichts zu tun. Wir sind davon überzeugt, dass Journalismus etwas bewegen kann, wenn er sowohl Probleme erklärt als auch positive Entwicklungen und Möglichkeiten vorstellt. Wir lösen Probleme besser, wenn wir umfassend informiert und positiv gestimmt sind – und das funktioniert auch in den Medien. Studien haben gezeigt, dass Texte, die verschiedene Lösungen diskutieren, zu mehr Interesse führen, positive Emotionen erzeugen und eine erhöhte Handlungsbereitschaft generieren können. Das ist die Idee unseres Konstruktiven Journalismus.
Mit Illustrationen von
Mirella Kahnert
für Perspective Daily
Dirk ist ein Internetbewohner der ersten Generation. Ihn faszinieren die Möglichkeiten und die noch junge Kultur der digitalen Welt, mit all ihren Fallstricken. Als Germanist ist er sich sicher: Was wir heute posten und chatten, formt das, was wir morgen sein werden. Die Schnittstellen zu unserer Zukunft sind online.