Dieser Völkermörder landet endlich vor Gericht. Auch dank eines Zufalls
Der Diktator Omar al-Baschir wird wohl bald vor Gericht stehen. Ein wichtiges Signal für Opfer und Täter gleichermaßen, auch wenn das Wie und Wo noch nicht geklärt ist.
Vor fast genau 11 Jahren saß ich auf einer Mauer am Rande eines Platzes in der sudanesischen Hauptstadt und hatte das erste Mal in meinem Leben das zweifelhafte Vergnügen, die Rede eines Völkermörders zu hören. Etwa 100 Meter von mir entfernt, getrennt durch mehrere Tausend frenetisch jubelnde Anhänger, stand ein älterer, untersetzter Mann mit Halbglatze und Spazierstock auf einer Bühne in der brütenden Abendsonne und ereiferte sich über die Anmaßungen des Westens im Allgemeinen und eines Mannes namens im Besonderen.
Gerade mal 2 Wochen war es her, da hatte der im niederländischen Den Haag, wo der genannte Herr Ocampo als Chefankläger fungierte, einen Haftbefehl gegen den Mann auf der Bühne erlassen: Omar al-Baschir, sollte sich wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen im Darfur-Konflikt vor Gericht verantworten.
Es kann arrogant wirken, als Wohlstandskind die Frage zu stellen, warum es auf der Welt immer noch Krieg und Armut gibt. Zu einfach entsteht der Eindruck, man habe selbst alle Antworten parat. Als Entwicklungs-, Friedens- und Konfliktforscher findet Peter die Frage dennoch wichtig. Denn er geht immer davon aus, dass es mehr als eine Wahrheit gibt und die eigene am wenigsten zählt. Sein besonderes Interesse gilt Afrika. In 12 Ländern des Kontinents hat er bereits recherchiert.