Wie Moos die Stadtluft verbessert (und dabei die Pandemie bremsen könnte)
Ein Berliner Start-up stellt Stadtmöbel her, die Feinstaub aufnehmen. Gleichzeitig zeigen italienische Forscher, dass das auch Corona ausbremsen könnte.
Eine Sitzbank, die die Luft um sich herum säubert? Was klingt wie eine Fantasie aus Mary Poppins oder Harry Potter ist längst als CityTree auf dem Markt. Im aktuellen Design besteht der CityTree aus einem 6-eckigen Holzpodest, aus dessen Mitte ein 2 Meter hoher Kasten herausragt. Ein bisschen klobig sieht er aus, geht aber noch als urbaner Schick durch.
Das Herzstück des Stadtmöbels liegt in seinem Inneren verborgen, hinter Holzplanken: Moos, das in Kombination mit smarter Elektronik die Stadtluft verbessern soll. 3 dieser CityTrees hat das
Wie das Moos die Luft säubert
In den CityTrees vor dem Einkaufszentrum hängen Matten, auf denen verschiedene Laubmoose (auf schlau »Bryopsida«) wachsen. »Diese sind trockenstresstolerant, wachsen schnell und haben eine hohe Feinstaubabscheideleistung«, sagt Peter Sänger, CEO und Mitgründer von Green City Solutions. Bis zu 30% des Ultrafeinstaubs – also der gesundheitsrelevanten Mini-Partikelchen – könnten die Moose im Umkreis von 5 Metern aus der Luft filtern. Indem sie sie quasi schlucken und verstoffwechseln. Bei größeren Partikeln erreichten die CityTrees nach Angaben des Start-ups sogar eine Abscheideleistung von bis zu 82%.
Die Moose können bis zu 30% des gesundheitsrelevanten Ultrafeinstaubs abscheiden.
Mit Illustrationen von Doğu Kaya für Perspective Daily