Keinen Unverpacktladen um die Ecke? So kannst du trotzdem plastikfrei einkaufen
Der Podcast gegen die Weltuntergangsstimmung kommt heute (fast) ohne Corona aus. Mit einer Zero-Waste-Bloggerin sprechen wir über Tipps für nachhaltigen Konsum und ihre Erfahrung mit Plastikfasten.
Ihr habt entschieden: Die gute Nachricht der Woche dreht sich nicht um Viren, Pandemien und ihre Folgen, sondern um die Umwelt. Wie kann ich Plastikmüll im Alltag auch dann vermeiden, wenn ich keinen Unverpacktladen um die Ecke habe? Im Podcast stellen wir dir heute einen Lösungsansatz vor.
Hier liest du eine kurze Zusammenfassung der aktuellen Folge. Du hast eine verpasst? Hier findest du alle Folgen unseres Podcasts zum Nachhören.
So erledigst du deinen Einkauf ohne Plastik
Massentauglich ist »Zero Waste«, also das Einkaufen ohne Verpackungsmüll, noch nicht. Filialen der großen Supermärkte gibt es fast an jeder Ecke, sogenannte Unverpacktläden gerade einmal um die 100 im gesamten Bundesgebiet.
Doch wer sucht, der findet auch Alternativen – wie den Onlineversandhändler »Unverpackt für alle«.
Das Besondere: Die Mehrweg-Pfand-Gläser können in jedem Supermarkt wieder abgegeben werden, sie gehen nicht zurück an den Webshop, sondern zur nächstgelegenen Produktionsstätte, wo sie gerade gebraucht werden. Das Team von »Unverpackt für alle« will mit seinem Sortiment auf diese Weise nicht nur Privatpersonen versorgen, sondern auch Platz in den Supermarktregalen erobern.
Mehr Angebote von Waren, die komplett ohne Plastikverpackungen auskommen, wünscht sich auch Jenni Marr, die auf ihrem Blog und dem
»Wenn man die Infrastruktur hat und sich ein bisschen einarbeitet, kann man ganz, ganz viel drehen«
Während der Fastenzeit hat Jenni sogar versucht, 6 Wochen lang komplett auf Plastik zu verzichten – ganz geschafft hat sie es nicht, etwa 10 Verpackungen seien trotzdem zusammengekommen, etwa von Tofu oder einer großen Nachfüllpackung Shampoo, erzählt sie uns.
Was genau ist eigentlich das Problem mit Plastik? In diesem Artikel erfährst du mehr.
Jenni meint, dass 3 Faktoren auf dem Weg zu weniger Plastikmüll entscheidend sind: Man müsse sich natürlich ein bisschen einarbeiten und mögliche Alternativen – wie Wochenmärkte oder Unverpacktläden – erst mal finden. Es ginge darum, neue Gewohnheiten für den eigenen Konsum zu entwickeln.
Gewohnheiten bestimmen unser Leben. Nur wenn wir den wahren Antrieb dahinter verstehen, können wir die schlechten dauerhaft ändern. In diesem Artikel erfährst du, wie das geht.
Dafür brauche es aber eine entsprechende Infrastruktur, die auch auf politische Impulse angewiesen sei.
Oder es kommen eben Unternehmen wie »Unverpackt für alle« ins Spiel, die im Kleinen ausprobieren, wie es anders gehen kann.
Doch ist der Onlineversand von Lebensmitteln ökologisch sinnvoll? Die Frage will Jenni so pauschal nicht beantworten. »Einige Unverpacktläden, zum Beispiel in Münster oder Berlin, liefern gerade in einem begrenzten Gebiet aus, zum Beispiel per Lastenrad.« Der CO2-Ausstoß beim Transport der Waren müsse in jedem Fall mitgedacht werden.
Welche Lifehacks lassen die Plastikberge schrumpfen? »Klein anfangen!«, rät Jenni. Bei den frischen Lebensmitteln sei die Umstellung einfach. Vorkochen, Snacks einpacken, auch das helfe. »Du musst wissen, was deine Ernährungsgewohnheiten sind. Was brauchst du, was liegt vielleicht noch in deinem Schrank rum? Man muss sich ein bisschen besser kennenlernen.«
Disclaimer: Jenni Marr betreut auch den Instagram-Kanal von Perspective Daily.
Hier findest du die beiden anderen aktuellen Dailys:
Titelbild: Sylvie Tittel - CC0 1.0