Zurück in die Zugkunft
Die Eisenbahn ist das perfekte Transportmittel: Schnell, günstig, sauber, sicher. Leider haben wir in der Schaltzentrale die Weichen nicht immer richtig gestellt. Mit dieser Fahrplanänderung nimmt die Bahn wieder Fahrt auf.
Wenn wir das Verkehrsmittel von morgen skizzieren, wie soll es aussehen? Es fährt elektrisch, führt uns intelligent und autonom ans Ziel, ohne dass wir uns um die lästige Navigation kümmern müssen. So, dass wir nebenbei lesen, lachen, schlafen können, wonach auch immer uns der Kopf steht. Sicher soll es sein, zuverlässig, günstig und freundlich zu unserer Umwelt. Ziemlich schnell kommen uns dabei futuristische Kapseln in den Sinn, die lautlos über die Straße gleiten.
Dabei brauchen wir überhaupt nicht auf Science-Fiction-Gefährte zu warten: Schon heute gibt es ein schnelleres, günstigeres, wesentlich umweltfreundlicheres, sichereres und vor allem auch komfortableres Reisemittel, als es Elektroautos auf absehbare Zeit sein werden. Kein futuristischer Raumgleiter und keine mannshohe Rohrpost. Ein Verkehrsmittel, das seit dem vorletzten Jahrhundert im Einsatz ist, lange erprobt, zuverlässig und beständig: die Eisenbahn.
Als mobiler Großstädter schnappe ich mir vor Kurzem nach einer Veranstaltung den nächsten Car-Sharing-Smart. Klein, spontan und günstig, das Ganze. Jedoch: Die Straßen sind verstopft, ich stehe, warte, rolle ein paar Meter und stehe wieder. Unter mir rollen die U-Bahnen im 5-Minuten-Takt in die Richtung, in die ich möchte. Ich stelle den Wagen an den Straßenrand, steige in die nächste Bahn ein und bin 10 Minuten später zu Hause.
Klar, Zug fahren ist ein alter Hut, machen die meisten hin und wieder. Gerade deshalb aber vergessen wir zwischen Klimaanlagen-Ärger und Verspätungs-Genervtsein leicht, dass wir mit der Bahn ein Verkehrsmittel zur Verfügung haben, das allen anderen in den meisten Disziplinen davonfährt. Sie könnte die Verkehrswende tragen und treiben, könnte eine günstige Selbstverständlichkeit werden.
Titelbild: Patryk Grądys - CC0 1.0