Manche Texte benötigen etwas mehr Zeit als andere, bis ihr sie bei uns lesen könnt. Wie dieser hier: Vor fast genau einem Jahr reiste unser Autor in Irans Hauptstadt Teheran, um die Hochzeit seiner Freunde
zu porträtieren. Beide stammen aus wohlhabenden iranischen Familien und leben heute in Berlin. Ihre Geschichte ist die zweier Deutsch-Iraner, die ihr Heimatland wegen Perspektivlosigkeit verlassen haben. Wie leben sie »zwischen den Welten«? Wie ist es für sie, zurückzukehren? Unser Autor wollte den individuellen Gefühlen, den Gedanken und der Reise seiner Freunde Raum geben, die in Teilen universelle Gefühle von Migranten widerspiegeln. Es ging ihm nicht darum, politisch zu schreiben. Die Entstehungsgeschichte dieses Texts
Als wir den Artikel im Januar dieses Jahres veröffentlichen wollten, töteten die USA einen hochrangingen iranischen General mit einem Raketenangriff und der Iran holte zum Vergeltungsschlag aus. Danach erschütterte die Coronapandemie das von US-Wirtschaftssanktionen gegängelte Land.
Wir fragten uns: Gibt es noch einen richtigen Zeitpunkt, um diese eher positiv gestimmte Erzählung über eine Hochzeit im Iran zu veröffentlichen? Wir haben uns entschieden: Es wird nicht den richtigen Zeitpunkt geben, aber die richtige Einordnung. Der Beitrag ist eine Realität, die eben auch neben den Schreckensmeldungen besteht. Es ist die Dokumentation einer Hochzeit im Iran, eine persönliche Reportage und eine Hommage an 2 Freunde, die zeigen, dass Heimat keine Grenzen hat.