Meinung 

Explosion in Beirut: So kannst du den Menschen helfen

Für unsere Autorin ist das Desaster unvorstellbar, das ihre Freund:innen in Beirut erleben. Und damit meint sie nicht nur die gewaltige Explosion.

7. August 2020  –  5 Minuten

Ich schaue auf die Karte von Beirut: Knapp 500 Meter ist der Explosionsort von meiner ehemaligen Sprachschule und einem großen Freiluftcafé entfernt, das viele junge Libanes:innen aufsuchen. Noch näher ist der Highway, der aus Beirut Richtung Norden führt. Jede:r fährt auf dieser Straße. Auch der Bahnhof mit Bussen Richtung Damaskus oder Aleppo liegt in Sichtweite. Auf Fotos erkenne ich Straßen des angrenzenden Viertels nicht wieder, in denen ich gewohnt, gegessen und gearbeitet habe, alles liegt in Trümmern.

Am Anfang zu sehen: Eine dunkle, massive Rauchwolke, die sich gen Himmel schlängelt, im Hintergrund das Mittelmeer. Und dann passiert eben das Unvorstellbare: Nur einen kurzen Augenblick dehnt sich ein Feuerball aus, dann explodiert alles. Eine gewaltige Druckwelle breitet sich in jede Himmelsrichtung aus, verschlingt Gebäude, reißt Dächer und Balkone ab, wirft Autos durch die Luft, drückt Türen ein, reißt Menschen in ihren Wohnungen zu Boden. Noch in einem Radius 25 Kilometer von der Explosion entfernt bersten Fensterscheiben.

Zum Maßstab: Im inneren roten Halbkreis wurde der größte Schaden angerichtet, ganze Häuser stürzten zusammen. Er beschreibt eine Entfernung zwischen ein paar Hundert Metern und knapp 2 Kilometern vom Zentrum der Explosion. Die nächste Markierung entspricht bis ca. 7 Kilometer und der äußere Kreis markiert ca. 14 Kilometer Entfernung vom Mittelpunkt.