Riskante Schnäppchen: Worauf du achten musst, wenn du Produkte aus China bestellst
Sicher und legal online in Fernost shoppen oder doch die Finger davon lassen? Eine Juristin erklärt dir die Welt der Asia-Online-Shops.
2 Euro kostete die Powerbank, inklusive Porto für den Versand aus Fernost. Das klingt nach »Zu billig, um wahr zu sein«, oder? Genau das wollten 6 europäische Verbraucher:innenorganisationen – darunter Stiftung Warentest – wissen und kauften das Gerät über die Onlineplattform AliExpress. Ein deutliches Ergebnis ließ nicht lange auf sich warten: Das Gerät aus Asien schmorte schon beim ersten Test durch. Ein angeschlossenes Smartphone hätte es gleich mit erwischt.
Und die durchgeschmorte Powerbank ist bei Weitem keine Ausnahme: Rauchwarnmelder, die keinen Rauch melden, Helme, die nicht schützen, gefährliches Kinderspielzeug oder Chemiekeulen als Lippenstift – 66% der Produkte, die die Testenden bei AliExpress, Wish, eBay und Amazon direkt aus Asien bestellten, entsprachen nicht den EU-Sicherheitsvorschriften.
Und das ist nur ein Teil der Probleme, mit denen Kund:innen beim Onlinekauf aus China konfrontiert sind. Oft gibt es lange Lieferzeiten und versteckte Kosten, bei Mängeln verlaufen Rechtsansprüche häufig im Sand. Sogar Probleme mit der Justiz können auf ahnungslose Online-Shoppende zukommen.
»Bei so einem Preis kann das ja nichts taugen«, könnten wir nun sagen und die Sache vergessen. Doch aggressive Werbebanner in den sozialen Medien erinnern daran, dass die scheinbar »besten Schnäppchen« nur einen Klick entfernt sind. Und seit ein paar Jahren weiten sich die Vertriebswege für solche »Schnäppchen« stark aus. Alternative »Asia-Shops« schießen wie Pilze aus dem Boden: Sie heißen zum Beispiel Lightinthebox, Miniinthebox, Fasttech, Banggood oder Gearbeast und verkaufen asiatische Produkte online, abseits der großen Vertriebsplattformen.
Mit Illustrationen von Doğu Kaya für Perspective Daily