Was uns wirklich davon abhält, unsere Kontakte einzuschränken
Trotz Lockdown suchen wir weiter Kontakt zu Familie und engen Freund:innen. Der Grund dafür ist das sogenannte Verhaltensimmunsystem – und eine Emotion, die normalerweise unser Überleben sichert.
Seit 6 Wochen befinden wir uns nun im zweiten Lockdown. Die Einschränkungen, die die Ausbreitung des Coronavirus eindämmen sollen, sind drastisch. Dass die Infektionszahlen nur langsam sinken, lässt vermuten, dass viele von uns pandemiemüde sind und wir uns nur noch halbherzig an die Maßnahmen halten. Wenn ich nach draußen gehe, merke ich allerdings, dass sich doch etwas getan hat in den letzten Tagen und Wochen.
Im Supermarkt tragen alle ganz selbstverständlich eine Maske. Und zwar nicht mehr nur über den Mund, wie das noch im Herbst oft der Fall war, sondern so, dass Mund und Nase bedeckt sind. Insgesamt halten die Menschen mehr Abstand und es passiert mir nur noch selten, dass jemand eng an mir vorbeigeht. Meine Beobachtung spiegelt sich auch in den aktuellen Daten der Cosmo-Befragung wider, die die deutsche Bevölkerung regelmäßig dazu befragt, wie es ihnen in der Pandemie geht.
Bei vertrauten Personen verzichten wir häufig auf Maske und Abstand.
Wenn wir uns aber so gut schützen und das öffentliche Leben so sehr eingeschränkt ist, wie kommt es dann, dass die Infektionszahlen nur langsam sinken?
Titelbild: Kelsey Chance/ Illu: Mirella Kahnert - CC0 1.0