»Wir werden bewusster von zu Hause arbeiten und wir werden besser arbeiten«
Wissensarbeit galt lange als zukunftssicher. Jetzt stehe sie vor einem ähnlichen Strukturwandel wie der Bergbau, glaubt der Arbeitstrendscout Raphael Gielgen. Warum wir trotzdem keine Angst haben müssen, erklärt er im Interview.
Raphael Gielgen ist Trendscout. Bei dem Wort denken viele schnell an Mode, Paris, Mailand, Laufstege. Raphael Gielgen denkt dabei eher an Wirtschaft, Büros und Orte wie Shenzhen in China oder das Silicon Valley bei San Francisco. Er ist Trendscout für die Zukunft der Arbeit beim Schweizer Möbelhersteller Vitra, der Unternehmen auch bei der Umgestaltung ihrer Büros berät und diese einrichtet.
Normalerweise reist Raphael Gielgen durch die Welt und besucht im Jahr etwa 100 Unternehmen und Universitäten auf der Suche nach einem Blick in die Zukunft der Arbeitswelt. Er pendelt zwischen den Vitra-Standorten in der Schweiz und dem süddeutschen Weil am Rhein, den Metropolen der Welt und seinem Homeoffice auf einem Bauernhof in der Nähe von Regensburg.
Genau dort interviewe ich ihn, coronakonform und ohne lange Anreise, per Webcam. Gielgen spricht über die großen Trends und wie die Coronapandemie nicht nur seine eigene Arbeit verändert hat, sondern auch die Jobs aller Menschen dauerhaft beeinflussen könnte, die normalerweise in Büros arbeiten.
Titelbild: Vitra, Art Direction: Studio AKFB, Illustration: Atelier CTJM - copyright