Das große Fragezeichen beim Klimaschutz hat jetzt ein Preisschild
Um die Erderwärmung im Zaum zu halten, reicht es nicht, uns von Kohle und Öl zu verabschieden. Wir müssen auch CO2 aus der Atmosphäre wieder einfangen. Wie das gelingen könnte und was das kostet, zeigt eine neue Studie.
Was wir tun müssen, um unsere CO2-Emissionen zu senken und die Klimakatastrophe zu verhindern?
Die meisten Menschen kennen inzwischen die wesentlichen Antworten auf diese Frage: Kohlekraftwerke abschalten und Windräder sowie Solaranlagen bauen. Verbrennungsmotoren durch E-Autos und Fahrräder ersetzen. Weniger Fleisch essen, das hilft dem Klima ebenfalls. Eben möglichst mit allem aufhören, was CO2 freisetzt.
Es gibt jedoch einen weiteren Baustein in den Klimaschutzszenarien und -plänen, der zwar ganz entscheidend ist, um die Ziele zu erreichen – über den wir allerdings kaum sprechen: die sogenannten »negativen Emissionen«.
Darunter versteht man Maßnahmen, womit sich CO2 wieder aus der Atmosphäre heraussaugen und sozusagen
- Wiederaufforstung: Wie alle Pflanzen binden Bäume beim Wachsen CO2 in ihrer Biomasse, also in Holz, Wurzeln und Blättern.
- Biomasse + Carbon Capture: Energiepflanzen wie Mais nehmen beim Wachstum das CO2 aus der Atmosphäre auf. Anschließend werden die Pflanzen in Kraftwerken zur Strom- und Wärmegewinnung verbrannt. Das dadurch wieder freiwerdende CO2 wird eingefangen und unterirdisch gespeichert.
- Meeresdüngung: Die Meeresböden werden mit Eisen oder anderen Stoffen gedüngt, um das Algenwachstum zu beschleunigen,
- Bodenspeicherung: Böden werden mit halb verkohlten Pflanzenresten oder Mineralstoffen versetzt, wodurch sie zusätzlich CO2 aufnehmen.
- Direct Air Capture (DAC): Bei dieser technischen Lösung filtern große Freiluftanlagen das CO2 direkt aus der Luft. Es kann dann unterirdisch gespeichert oder industriell genutzt werden.
Titelbild: KEYSTONE | GAETAN BALLY - copyright