Ohne Geld und Ausrüstung: So stellst du mit Mikroabenteuern deinen Alltag auf den Kopf
Christo Foerster ist Deutschlands bekanntester Mikroabenteurer. Er erklärt, warum es so gut tut, die Komfortzone zu verlassen, und warum man Abenteuer nicht kaufen kann.
Es ist kalt. Gerade einmal 1 Grad Celsius zeigt die Wetterapp um 6 Uhr morgens. Trotzdem habe ich die Nacht mit Schlafsack und Isomatte auf meinem Balkon verbracht. Noch vor dem Losdröhnen des Handyalarms haben mich die aufgehende Sonne und das Gurren der Tauben geweckt. Das Frösteln hat sich gelohnt. Der nächtliche Sternenhimmel war traumhaft schön, sogar 2 Sternschnuppen habe ich gesehen.
Der Mann, der mich dazu inspiriert hat, auf meinem Balkon zu campen, heißt Christo Foerster. Er ist Motivationscoach und »Mikroabenteurer«. Bei Facebook betreibt er eine Gruppe für Gleichgesinnte – die Idee für mein kleines Mikroabenteuer stammt von dort. Um mehr Zeit im Freien zu verbringen, schlafe ein Mitglied schon seit 1 1/2 Jahren bei Wind und Wetter auf seinem Balkon, erzählt mir Foerster am Telefon.
Aber was macht eine Übernachtung wie diese eigentlich zu einem Abenteuer? Warum tun uns solche Erfahrungen gut – und wie können wir sie auch ohne viel Geld, Zeit und Ausrüstung in unseren Alltag integrieren?
Abenteuer sind Einstellungssache
»Ein Abenteuer ist es, wenn wir einen neuen Weg beschreiten und die eigene Komfortzone durchbrechen«, sagt Christo Foerster. Diese liege bei jedem Menschen woanders. »Wichtig ist für mich auch, die Ungewissheit zu akzeptieren«, erklärt der ehemalige Journalist, »denn viele wollen schon zu Beginn eines vermeintlichen ›Abenteuers‹ wissen, wie es ausgeht.« Ein geplanter Besuch im Kletterwald zählt für ihn demnach nicht dazu.
Titelbild: Austin Schmid - CC0 1.0