Wie die Politik die Erfolge der Pandemiebekämpfung aufs Spiel setzt
Während in wohlhabenden Ländern immer mehr Menschen geimpft werden, stagniert die Verteilung der Vakzine an die armen Länder. Das gefährdet auch bei uns die Rückkehr zur Normalität. Die Kritik an der Verteilung wird lauter.
Inzwischen sind gut 4 Monate vergangen, seit der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, die global extrem ungleiche Verteilung der Impfstoffe als einen »katastrophalen moralischen Fehlschlag« verurteilte. Zu Anfang des Jahres waren weltweit bereits 39 Millionen Impfdosen verabreicht worden – davon jedoch nur 25 in armen Ländern, die sich den Zugang zu Impfstoff nicht leisten konnten.
Zur selben Zeit wandte sich auch der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa mit deutlichen Worten an die Weltöffentlichkeit, um den »Impfnationalismus« der wohlhabenden Nationen anzuprangern: »Die reichen Länder der Welt haben sich große Mengen Impfstoff gesichert. Einige erwarben sogar bis hin zum Vierfachen von dem, was ihre Bevölkerung benötigt. Das geschah unter Ausschluss anderer Länder.«
Wie hat sich die Situation seither entwickelt?
Leider nicht zum Besseren: Inzwischen steht die internationale Impfallianz »Covid-19 Vaccines Global Access« (COVAX), der sich im April 2020 nahezu alle Länder der Welt angeschlossen haben, kurz vor dem endgültigen Scheitern. Dabei sollte COVAX das entscheidende Instrument sein, womit die reichen Länder gemeinsam Impfstoffe ankaufen und über einen Verteilungsmechanismus auch den armen Ländern des
Mit Illustrationen von Doğu Kaya für Perspective Daily