»Wir können bei der nächsten Katastrophe nicht sagen: Das wussten wir nicht«
Braucht es die Grünen, um grüne Politik zu machen? Schahina Gambir kandidiert erstmals für den Bundestag und erklärt, welche Klimapolitik das Land jetzt braucht, wie es in Afghanistan weitergehen kann und was es heißt, politisch verantwortlich zu sein.
Am 26. September ist Bundestagswahl – an diesem Tag entscheidet sich, welche Menschen künftig im Parlament sitzen und die Politik des Landes in den nächsten Jahren mitgestalten werden. Zur Wahl stehen nicht nur erfahrene Politiker:innen, sondern auch Menschen, die zum ersten Mal gewählt werden wollen. Manche haben gute Chancen, über Listenplätze in den Bundestag einzuziehen, andere müssen sich als Direktkandidat:innen in ihren Wahlkreisen behaupten. Wir stellen euch in unserer Serie einige dieser Menschen vor. Was sind ihre Ziele und Hoffnungen? Was motiviert sie, Politik zu machen?
Es ist ein schöner Spätsommertag Mitte August, als ich Schahina Gambir in Bielefeld treffe. Das Café, an dem wir uns verabredet haben, ist noch geschlossen. Da die Sonne scheint, setzen wir uns kurzerhand auf eine Bank am Neumarkt. Schahina Gambir wirkt gut gelaunt und entspannt, obwohl sie mitten im Wahlkampf steckt.
Gerade hat der Bundestagsfraktionsvorsitzende der Grünen, Anton Hofreiter, ihren Wahlkreis Minden-Lübbecke besucht – eine ländliche Region in Ostwestfalen. Gemeinsam pflanzten sie dort eine klimawandelresistente Esskastanie. Doch es ist ein anderes Thema, das in diesen Tagen die Schlagzeilen dominiert und auch Schahina Gambir bewegt: die Eroberung Kabuls durch die Taliban. Gambir wurde 1991 in Kabul geboren und kam mit 2 Jahren nach Deutschland.
Titelbild: Foto: Richard Westebbe / Grafik: PD - copyright