Hier werden die klimafreundlichsten Pommes der Welt entwickelt
Über den Feldern dieser Farm liegt die Zukunft der Landwirtschaft in der Luft – und der Duft nach frittierten Kartoffeln.
20. September 2021
– 9 Minuten
Julia Brunner
Landluft riecht normalerweise nach frisch gemähtem Heu, Kuhstall oder Blumenfeldern. In Lelystad liegt stattdessen der Duft von Pommes in der Luft. Denn hier, wo Forscher:innen der Universität Wageningen die Landwirtschaft der Zukunft erforschen, stehen auch große Fabriken von McCain und anderen Pommes-Produzent:innen.
In der einer Zweigstelle der Universität, die 1.000 Hektar umfasst, widmen sich Wissenschaftler:innen nun der Frage, wie Pommes und Tulpen nachhaltiger werden können. Hier arbeitet auch Geert Kessel, der als Wissenschaftler auf die Entwicklung von nachhaltigeren Kartoffelsorten spezialisiert ist. »Kartoffeln sind eines der wichtigsten Gewächse in den Niederlanden und entsprechend breit ist auch unser Untersuchungsfeld«, erklärt er. »Es reicht von Zucht und Ertrag über Trockenheits- bis hin zu Seuchenresistenz.« Dafür werden zahlreiche Experimente durchgeführt: mit Laboruntersuchungen, Tests mit natürlichem Dünger und verschiedenen Varianten von Ackerbau.
An diesem Freitagnachmittag ist es allerdings ruhig auf dem Gelände der Farm of the Future. Geert Kessel führt durch die Gewächshäuser, in denen kniehohe Kartoffelpflanzen in großen Töpfen auf Rollwagen stehen.
»Die Entwicklung von nachhaltigen Kartoffelsorten passiert natürlich nicht von heute auf morgen«, sagt Kessel, »dafür sind viele kleine Schritte nötig. Aktuell wird allerdings in den Niederlanden sehr intensiv daran gearbeitet, den Ackerbau im Allgemeinen und den Kartoffelanbau im Besonderen nachhaltiger zu machen. Die Veröffentlichung des durch die EU hat dem Ganzen noch einmal einen Push verliehen. Aber bereits davor war es der niederländischen Regierung ein Anliegen, vor allem die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln nachhaltiger zu gestalten.«
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Sarah Tekath arbeitet als freie Journalistin in Amsterdam und schreibt als Korrespondentin für verschiedene deutsche und internationale Medien, unter anderem für das Onlinemagazin Deine Korrespondentin, neues deutschland, SZ, F.A.Z. und euronews. Ihr Fokus liegt dabei auf sozialen Themen, Feminismus und LGBT-Rechten.