Schutz gesucht, eingesperrt. Welche Alternativen gibt es zur Abschiebehaft?
Seit 2015 landen immer mehr Asylsuchende hinter Gittern. Das deutsche Abschiebesystem ist unmenschlich, teuer und anfällig für Fehler. Wir zeigen, wie es verbessert werden könnte.
Du bist allein. Ein enger Raum, vergitterte Fenster, das kleine Bett ist unbequem. Ein unangenehmer Geruch hängt in der stickigen Luft. Das Zimmer darfst du nur zu bestimmten Zeiten verlassen, dein Smartphone wurde dir abgenommen, der Internetzugang ist begrenzt. Du verstehst die Sprache der Wärter nicht. Dabei willst du sie fragen, warum du eingesperrt bist, ohne eine Straftat begangen zu haben.
So geht es Menschen, die aus Deutschland abgeschoben werden sollen. Im Pandemiejahr 2020 waren es insgesamt 3.063 Personen, die vor ihrer Abschiebung inhaftiert wurden, im Jahr davor waren es mehr als 5.000. Im schlimmsten Fall verbringen die Eingesperrten bis zu 18 Monate hinter Gittern.
Titelbild: Leclère & Ebneth - copyright