Gute Nachrichten! 5 Dinge, über die wir uns diese Woche gefreut haben
Irland testet ein Grundeinkommen für Kulturschaffende, im Ostpazifik soll eines der weltweit größten Meeresschutzgebiet entstehen und ein rollendes Rathaus sorgt für mehr Bürgernähe.
Nicht immer schaffen es die Themen, über die wir Woche für Woche stolpern, direkt in einen eigenen Artikel. Vorenthalten wollen wir euch diese Entwicklungen, Geschichten und Ereignisse aber auch nicht. Deshalb berichten wir hier sonntags kurz und knapp über 5 Themen, die uns als Redaktion beschäftigt haben.
Gamechanger Grundeinkommen: Irland startet Pilotprojekt für Kulturschaffende
von Sara RahnenführerKünstler:innen und andere Kulturschaffende waren seit Beginn der Pandemie besonders stark von finanziellen Einbußen betroffen. Mit der Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens will Irland solchen prekären Situationen künftig vorbeugen und dazu beitragen, dass sich Kulturschaffende ohne existenzielle Sorgen ihren Projekten widmen können. In der geplanten Testphase erhalten
Die Sängerin Sarah Corcoran der Indierockband »Pillow Queens«
Auch in Deutschland wurde das Thema zu Beginn der Pandemie (mal wieder) öffentlich diskutiert. Bisher wird das Grundeinkommen allerdings nur in einem kleineren Format und nicht explizit für Kulturschaffende erprobt. Im Sommer startete der gemeinnützige Verein »Mein Grundeinkommen« ein wissenschaftlich begleitetes Pilotprojekt.
Wenn du mehr über den Verein und das Forschungsprojekt erfahren möchtest, findest du hier ein Interview mit dem Gründer von »Mein Grundeinkommen«:
Im Ostpazifik soll eines der größten Meeresschutzgebiete der Welt entstehen
von Lara MalbergerThunfische, Hammerhaie, Meeresschildkröten, Wale, Rochen: Der östliche Pazifik ist nicht nur die Heimat seltener Meeresbewohner, sondern auch eine der fischreichsten Gebiete weltweit. Millionen Menschen in Südamerika werden vom Ostpazifik mit Nahrung versorgt. An seinen Ufern wächst zudem die Küstenmangrove, die Menschen vor tropischen Stürmen abschirmt. All das ist derzeit durch Überfischung und Umweltverschmutzung bedroht.
Deshalb soll im Ostpazifik nun ein 500.000 Quadratkilometer großes Meeresschutzgebiet entstehen. Das verkündeten die Präsidenten von Ecuador, Kolumbien, Costa Rica und Panama in der letzten Woche
Meeresschutz ist nur eines der vielen Themen, die noch bis zum 12. November auf der UN-Klimakonferenz diskutiert werden. Welche Erfolge am Ende der Konferenz zu verzeichnen sind und wo es noch hapert, könnt ihr dann hier bei uns in einem ausführlichen Artikel lesen!
Warum es in Großbritannien bald E-Zigaretten auf Rezept geben kann
von Désiree Schneider»Sie wollen mit dem Rauchen aufhören? Dann probieren Sie doch einmal eine E-Zigarette aus«, sagt die Ärztin und drückt ihrem Patienten ein Rezept in die Hand. Diese Szene kann in Großbritannien bald Realität werden.
Dicke Luft in Großbritannien
Ungefähr 6,9 Millionen Menschen in Großbritannien rauchen. Das sind über 14% der über 18-Jährigen, ein Rekordtief. Die Folgen des Rauchens bleiben dennoch die häufigste vermeidbare Ursache für einen vorzeitigen Tod: Jedes Jahr sterben daran fast 64.000 Menschen. Die E-Zigarette ist das beliebteste Hilfsmittel für Raucher:innen, die aufhören wollen. 2012 lag die Zahl der Nutzer:innen bei 700.000, im Jahr 2019 waren es 3,6 Millionen.
Zuerst muss allerdings noch der Nutzen von E-Zigaretten für die Entwöhnung vom National Institute for Health and Care Excellence
Damit verfolgt die britische Regierung ihren Plan, die Raucher:innenquote radikal zu senken – und wäre nach eigener Aussage
Die Maßnahme ist unter Gesundheitsexpert:innen umstritten: Die einen befürworten den Schritt, da
Künstliche Gletscher sollen gegen Wasserknappheit helfen
von Maria StichDurch die Klimaerhitzung und das Abschmelzen natürlicher Gletscher gerät der globale Wasserhaushalt zunehmend aus dem Gleichgewicht. Manche Orte haben mit zu viel Regen auf einmal und dadurch mit Überschwemmungen zu kämpfen. An anderen Orten führt ausbleibender Regen zu Problemen im Ackerbau und bei der Wasserversorgung – so beispielsweise in Chile. Das an der Westküste Südamerikas gelegene Land leidet seit mehreren Jahren
So entsteht ein künstlicher Gletscher: Über ein Rohrsystem fließt Wasser beispielsweise aus einem Gebirgsbach in eine etwas tiefergelegene Region. Die Öffnung am Ende des Rohrs zeigt nach oben, sodass das Wasser in einer Fontäne in die Luft schießt – ganz ohne Pumpe oder andere technische Hilfsmittel.
Chile ist nicht das erste Land, das künstliche Gletscher auf diese Art nutzt. In Ladakh im Himalaya züchtete der Ingenieur Sonam Wangchuk bereits 2013 den ersten Prototyp eines
Stupas sind nicht nur eine Methode, um Wasser zu speichern. Sie sind auch eine Botschaft von den Menschen in den Bergen an die Menschen in den großen Städten dieser Welt: Ihr müsst alles dafür tun, den Klimawandel abzuschwächen. […] Führt in den Städten ein einfaches Leben, damit wir einfach leben können.
Ein Rathaus auf Rädern soll für mehr Bürgernähe sorgen
von Sara RahnenführerAls Sophie Mirpourian nach ihrem Studium in Dänemark nach Deutschland zurückkehrt, hat sie eine Idee im Gepäck: ein Rathaus, konstruiert als ein
Um ihre Idee in Kiel bekannt zu machen, hat sich die 30-Jährige ein Tiny House aus Dänemark geliehen und ist mit Unterstützung des Kieler
Mirpourians Hauptanliegen ist es, mit dem mobilen Rathaus flachere Hierarchien und die Möglichkeit des persönlicheren Austauschs zwischen Bürger:innen und Verwaltungsmitarbeiter:innen zu etablieren.
Vor dem Hintergrund der Digitalisierung der Verwaltung könnte das Projekt einen Ausgleich schaffen für jene, die den direkten Austausch bevorzugen. Da das kleine Rathaus mobil ist, würden die kürzeren Wege besonders Rentner:innen zu Gute kommen und auch die lange Wartezeiten in zentralen Behörden könnten entzerrt werden. Das vorläufige Resümee der Beteiligten:
Redaktion: Maria Stich
Titelbild: Hanjoung Choi - CC0 1.0