»Wer nie seine Fantasie geübt hat, ist besonders leicht politisch und finanziell zu manipulieren«
Fantasy-Bücher schmökern, um die Welt zu retten? Der Beauftragte der Landesregierung gegen Antisemitismus in Baden-Württemberg will mit einem eigenwilligen Ansatz gegen Verschwörungsglauben und die Klimakrise angehen.
Was kann man gegen Verschwörungserzählungen und Hass in unserer Gesellschaft tun?
Wer Michael Blume diese Frage stellt, erhält mitunter eine überraschende Antwort. Blume ist Religionswissenschaftler und Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus in Baden-Württemberg – und er hat ein Buch über Verschwörungsmythen geschrieben, mit dem er beantworten will, »woher sie kommen, was sie anrichten und wie wir ihnen begegnen können«.
Blume hat eine Perspektive, nach der Hass und Ängste so ernst seien, dass es dagegen auch Fantasie und Spiele brauche. Denn der promovierte Politikwissenschaftler und Religionswissenschaftler beschäftigt sich intensiv mit Geschichten, Spieltheorie und Fantasy-Literatur. Privat ist er ein waschechter Nerd, der auch regelmäßig auf Fan-Conventions auftaucht und über Comics, J.R.R. Tolkien, Science-Fiction und referieren kann.
Für Blume passt das alles zusammen. Seine These: Geschichten erzählen und erleben seien zentrale Fähigkeiten im Internet-Zeitalter, deren sich niemand mehr entziehen könne. Wer sie beherrscht, könne damit sogar gegen Antisemitismus und Klimakrise angehen.
Fantasy-Bücher schmökern, um die Welt zu retten? Im Interview verrät er mir, was wirklich dahintersteckt und wie Erzählungen unsere Welt beherrschen.
Dirk Walbrühl:
Wer im Leben mehr als nur Gebrauchsanweisungen gelesen hat, weiß: Geschichten bleiben ein Stück weit bei uns, auch wenn Buchdeckel oder Laptop geschlossen werden. Doch gerade fantastische Geschichten nutzen oft Muster, Klischees und Vorurteile, die wir auch in Verschwörungsmythen finden. Ist das ein Problem?
Michael Blume:
Es Wer literarische Welten durch die Augen anderer erkundet, der lernt etwas dadurch.
Klar, es ist nicht schwierig, in den Mythen vergangener Generationen Antisemitismus, Rassismus und Frauenfeindlichkeit zu entdecken. Aber Fantastik lädt uns eben immer auch zur Mitarbeit am Mythos ein! So ist aus vielen Fantasy-Klischees längst eine komplexe Mythologie geworden, durch die sich Menschen auch mit eigenen Klischees auseinandersetzen können. Manchmal sehen wir den Fortschritt schon in einem einzelnen Lebenswerk.
Ein Beispiel?
Michael Blume:
Nehmen wir die Welt von Herr der Ringe von J.R.R. Tolkien. Dort war das Volk der Zwerge etwa zu Beginn seiner Texte mit den Juden identifiziert und negativ belegt. Da gab es alle antisemitischen Klischees, von Geldgier bis zum Hang zum Betrug.
Doch noch während Tolkien an seinem Lebenswerk arbeitete, veränderte sich die Beschreibung. Am Ende stehen die Zwerge an der Seite der Guten im Kampf gegen das Böse. Wir können in der ganzen fantastischen Literatur beobachten, wie Mythen sich entwickeln und verändern. Heute sehen viele Jüdinnen und Juden Tolkien übrigens sehr positiv und verstehen die Entwicklung, die sein Werk durchgemacht hat.
Das ist jetzt ein einflussreicher Autor, der einen Lernprozess durchgemacht hat …
Michael Blume:
Aber nicht allein. Seine wachsende Fangemeinde hat daran mitgewirkt. Denken Sie nur an die Orks, die bei Tolkien noch wenig mehr als Schlachtvieh waren. Inzwischen haben wir etwa in den von Christie Golden unglaublich sympathische Ork-Charaktere. Nach meiner Erfahrung tendieren Menschen zu glaubwürdigen Charakteren und glaubwürdigen Geschichten. Und im Ringen um diese Grautöne statt plumper Freund-Feind-Erzählungen brechen fantastische Erzählungen nach und nach veraltete Klischees auf und arbeiten Vorurteile auf. Das stärkt gerade auch junge Menschen für die komplexen, interkulturellen Realitäten, in denen sie leben werden.
Die Auseinandersetzung mit den eigenen Fans und ihrer Kritik am Werk ist ja heute eher normal unter Fantasy-Autor:innen von J.K. Rowling (Harry Potter) bis George R.R. Martin (Das Lied von Eis und Feuer / Game of Thrones). Aber warum setzen sich die Fans überhaupt so intensiv mit diesen »modernen Mythen« auseinander?
Michael Blume:
Sie helfen uns dabei, über bestimmte grundlegende Kategorien nachzudenken. Wir können etwa über Gut und Böse nachdenken, indem wir uns mit Star Wars beschäftigen. Ich bin da als Religionswissenschaftler immer wieder unglaublich fasziniert, welche gewissermaßen theologische Gelehrsamkeit sich in Fangruppen und im Netz tummelt! Da werden Mythen auf Niveaus diskutiert, ausgedeutet und bewertet, die auch kirchlichen Konzilien Ehre gemacht hätten.
Wie bringt uns das als Gesellschaft weiter?
Michael Blume:
Menschen haben schon immer anhand von Geschichten ihr Miteinander ausgehandelt. Schließlich haben sich unsere Vorfahren anhand von Sprache evolviert: Nicht mehr der sprichwörtliche Säbelzahntiger, sondern der je eigene Ruf wurden für Überleben und Fortpflanzung entscheidend. Seit Jahrzehntausenden gibt es kein Volk der Erde mehr, das sich ohne Mythen und Erzählungen organisiert hätte.
Allerdings können Geschichten auch gefährlich sein. Denn gerade Verschwörungserzählungen werden zu komplexen Lügenerzählungen und schiefen Weltbildern. Brauchen diejenigen, die da miterzählen, das irgendwie?
Michael Blume:
Ja, ich denke schon. Nehmen wir zum Beispiel QAnon, Das kann man am besten als riesiges, digitales Rollenspiel begreifen – Menschen, die gemeinsam fantasieren, dass sie geheime Zeichen entschlüsseln und eine monströse, von Juden mitbestimmte Weltverschwörung zerschlagen würden. Das Problem dabei ist nicht, dass sie daran teilhaben, sondern das Problem dabei ist, dass sie eben nicht reflektieren, was sie da tun. Und dann wird es schnell sehr angst- und hasserfüllt und es werden Antisemitismus, Rassismus und Frauenfeindlichkeit direkt miteinander verbacken – und wer widerspricht, fliegt raus. Diese digitale Dynamik funktioniert am Ende wie eine digitale Sekte und radikalisiert Menschen.
Das ist eine ganz schlechte, weil unreflektierte Verwendung von Fantasie. Ich beobachte: Wer nie seine Fantasie geübt hat, ist besonders leicht politisch und finanziell zu manipulieren.
Warum wir aufpassen müssen, was wir wie erzählen – und wo Verschwörungsgläubige falsch abbiegen
Einen Punkt haben manche Verschwörungsideologien natürlich schon. Sie haben nämlich verstanden, dass es bei den Geschichten und Mythen, die wir einander erzählen, auch um Macht geht. Ist das nicht auch ein wichtiger Aspekt?
Michael Blume:
Ja, denn durch Mythen ziehen wir ja immer auch Grenzen zwischen »Wir« und »Nicht-Wir«. Alle Staaten brauchen selbstverständlich Mythen, Symbole, Rituale, um sich selbst zu beglaubigen. Der Fachausdruck dafür ist Zivilreligion. Aber auch schon in direkter Kommunikation findet Machtausübung statt. Wer etwa sagt »Ich bin ein Betroffener. Du hast gar kein Recht, über dieses Thema zu reden«, der übt auch eine Form von Macht aus. In sogenannten sozialen Medien werden täglich Machtkämpfe ausgetragen.
Gibt es denn nicht tatsächlich Situationen, in denen wir besser keine Geschichten erzählen, sondern den Mund halten sollten?
Michael Blume:
Ja, denn durch Machtausübung können wir andere verdrängen oder auch verletzen. Es gibt immer noch starke Widerstände gegen die Mitsprache von Frauen, von ärmeren, jüngeren und zugewanderten Menschen.
Und man sollte Geschichten nicht instrumentalisieren und umdeuten! Ganz viele Menschen haben sich zu Recht daran gestört, dass zum Beispiel sogenannte Querdenker sich selbst mit Anne Frank und Sophie Scholl gleichgesetzt haben. Es ist eine Sache zu sagen »Ich lerne aus der Geschichte, dass es eine Gewaltenteilung braucht und dass wir staatliche Maßnahmen auch kritisch hinterfragen sollen«. Und dazu darf und sollte man Anne Franks Geschichte erzählen und mit Menschen Empathie haben, die vom NS-Regime ermordet wurden. Aber das andere ist eine üble Gleichsetzung, in der sich Menschen mitten in demokratischen Rechtsstaaten selbst an die Stelle von historischen Opfern setzen und deren Leidensgeschichte missbrauchen, um diskursive Macht auszuüben. Das ist meines Erachtens unanständig.
Also braucht es vor allem eine kritische Distanz zu dem, was wir erzählen?
Michael Blume:
Ganz genau. Eine kritische Distanz ist sogar zu allen Geschichten wichtig. Nehmen wir einen Film wie The Matrix. eine Superverschwörungsmythologie. Der Film darf und soll natürlich genossen werden. Aber wir behalten die Aufgabe, dann auch gemeinsam ethisch zu reflektieren, was da erzählt wurde. Tun wir das nicht, kann es mit ähnlichen Geschichten schnell manipulativ werden – und das ist sehr gefährlich. Nicht umsonst bezeichnen sich heute gerade auch Antisemiten, Frauenhasser und generell Verschwörungsgläubige als »red pilled« – ein Begriff aus dem Film.
Und wie schützen wir die Gesellschaft davor,
Michael Blume:
Wenn wir wollen, dass zukünftige Generationen seltener auf Verschwörungsmythologien, Manipulationen oder Querdenken hineinfallen, dann müssen wir ihnen die Spielräume geben, in denen sie selbst lernen, mit Mythen und Symbolen zu arbeiten, Empathie zu entwickeln und sich selbst zu entdecken. Und deswegen brauchen wir im 21. Jahrhundert mehr denn je fantastische Geschichten und die Lust am Spiel.
Moment mal, »spielen«? Ich dachte wir reden gerade über das Erzählen von Geschichten?
Michael Blume:
Spielen ist aktives, gemeinschaftliches Erzählen. In der Evolutionsforschung erklären wir schon länger immer mehr Phänomene durch Spieltheorie. Da geht es zum Beispiel konkret um Rituale und das Herstellen von Glaubwürdigkeit in sozialen Gemeinschaften.
Warum Erzählen und Spielen gerade im Internetzeitalter eng beieinanderliegen – und wie das Brücken zu Verschwörungsdenkenden schlagen kann
Für die meisten Menschen dürfte Spielen erst mal etwas Harmloses und Kindliches sein – also noch mehr Eskapismus, als Romane zu schmökern …
Michael Blume:
Da bin ich wieder ganz bei J.R.R. Tolkien, der sich schon gegen diese Vorurteile gewehrt hat. Tolkien betonte in »On Fairy Stories«, dass fantastische Literatur, Märchen und Spiele kein Eskapismus sind. Es ist nicht so, dass das Ich sich dabei von der realen Welt verabschieden würde, ganz im Gegenteil. Im Spielen üben wir das Unterscheiden und entdecken unsere eigene Persönlichkeit – immer im Kontext der notwendigen Anerkennung durch andere. Das ist ein ganz wichtiger Teil von Bildung in der heutigen Zeit. Fantasie fördert einen sozialen Individualismus.
Also ist nicht nur der Brettspielabend gemeint, sondern eher das, was die Soziologie Rollenspiel nennt. Könnten sie ein Beispiel geben, wo das noch konkret passiert?
Michael Blume:
Ich gehe jedes Jahr mit meinen Kindern auf die Comic-Con in Stuttgart. Was ich da erlebe, ist, dass junge Menschen sich verkleiden, Rollen aus Comics und Filmen annehmen und diese zum Leben erwecken – das, was wir heute als Cosplay bezeichnen. Dabei üben sie gleichzeitig, zwischen verschiedenen Lebenswelten zu wechseln, ihre eigene Identität zu wahren, mit anderen in Kontakt zu kommen und Anerkennung zu erwerben.
Und das ist heute wichtiger denn je, denn die Kommunikation ist vor allem vielfältiger geworden. Wir Heutigen bewegen uns ganz selbstverständlich mehrere Stunden pro Tag in multimedialen Umgebungen, die vor wenigen Generationen noch unvorstellbar gewesen wären. Wir lernen also spielerisch die Unterscheidung von Realität und Fiktion und trainieren damit das reale und soziale Überleben.
Ein Beispiel, wo man heute »spielerisch lernen« kann?
Michael Blume:
Schon Fantasy-Kartenspiele wie »Magic The Gathering« oder Rollenspiele wie Shadowrun fördern Text- und Regelverstehen, sogar die Freude an Mathematik. Deswegen unterstütze ich dieses analoge Spielen bewusst, auch als Vater.
Textverstehen und Unterscheidung von Realität und Fiktion sind sicher nützlich für Jugendliche, damit sie nicht auf Verschwörungsideen reinfallen. Doch viele von denen, die bereits in solche abgerutscht sind, haben sich bereits in ihren Echokammern eingekapselt. Hat die Spieltheorie auch eine Idee, wie man sie da rausholen kann?
Michael Blume:
Dazu möchte ich den leider letztes Jahr verstorbenen Philosophen und englischen Oberrabbiner Jonathan Sacks zitieren, der in seinem Buch über Extremismus und religiöse Gewalt 2015 schrieb, dass es nur der Rollentausch sei, der Menschen dabei helfen könne, ihr Gruppendenken zu überwinden: Altruismus nach innen, Abgrenzung und Feindseligkeit nach Und genau das passiert beim Spielen und in guten,
Die Auseinandersetzung zwischen unterschiedlichen Gruppen und ihren Erzählungen passiert ja heute vorwiegend online. Und gerade im Netz geht es vor allem um Abgrenzung und Selbstdarstellung – also vor allem »Ich« und »Wir«. Das scheinen keine guten Voraussetzungen zu sein, damit Rollenwechsel stattfinden und Gräben überwunden werden können …
Michael Blume:
Ich würde sogar sagen: Das Internet zwingt uns zur Interaktion. Selbst wenn ich gar nicht auf sozialen Medien bin oder nicht auf Twitter reagiere, ist das schon eine Aussage. Und es stellt uns vor genau jene Fragen – mit denen ich in meiner Arbeit täglich zu tun habe: Wie genau gehen wir damit um, wenn zum Beispiel antisemitische, rassistische, frauenfeindliche Verschwörungsmythen propagiert werden? Wenn Leute den Holocaust verharmlosen? Wenn Leute das Impfen mit einer vermeintlichen jüdischen Weltverschwörung erklären? Widerspreche ich, kläre ich auf? Oder lasse ich mich damit nur auf das Spiel der Trolle ein?
Diese »Trolle« treiben Menschengruppen online gemeinsam vor sich her, verbreiten Falschinformationen und provozieren, wo sie nur können. Kann man die nicht einfach ignorieren?
Michael Blume:
Das Internet heißt leider auch: Ich kann nicht mehr nicht kommunizieren. Wir sind zumindest jetzt in einer Situation, in der wir uns weniger denn je einfach zurücklehnen können und sagen können: »Ich mache nichts, ich lasse das einfach passieren.«
Was kann man denn machen? Haltung zeigen?
Michael Blume:
Richtig. Als etwa die Twitter-Autorin Jasmina Kuhnke und ihre Kinder rassistisch und digital angegriffen wurden, fühlte ich mich verpflichtet, ihr auch medial beizustehen. Denn ob ich will oder nicht, im Netz bin ich automatisch Teil des gemeinsamen Erzählraumes und Teil des Spiels. Das ist übrigens einer der Aspekte, warum viele Menschen das Internet als so enorm anstrengend empfinden. Es ist ein Spiel, das niemals endet.
Das heißt, wer nicht mitdiskutiert und gegenhält, überlässt das Internet den Verschwörungsmythen und ihren Erzählern?
Michael Blume:
Ja, und zynischen Konzerninteressen. Die profitieren schließlich von alldem – sogar von der Gegenrede. Doch es braucht persönliche Schmerzgrenzen. Ich selbst bin 2019 aus Facebook ausgestiegen, weil mir der Hass und die Angriffe, gerade auch der Antisemitismus, zu viel wurden. Das haben damals viele Medien positiv kommentiert – aber es war natürlich auch ein Rückzug. Manche Trolle und Hater haben gejubelt.
Eine knifflige Wahl. Da scheint es keine einfache Lösung zu geben.
Michael Blume:
Wer als Kind und Jugendlicher spielerisch geübt hat, mit Identitäten und Mythologien umzugehen, der ist für die digitale Welt besser aufgestellt. Dann hat man weniger das Gefühl, überrollt zu werden, kann besser Wissenschaft und Fiktion unterscheiden und auch Manipulationen besser durchschauen. Die Star-Trek-Mythologie hat mehr Menschen humanistisch aufgeklärt als jeder einzelne Philosoph.
Und das brauchen wir in Zukunft mehr denn je. Ich denke an die großen, faktenbasierten Erzählungen, die für die unmittelbare Zukunft wichtig sind, aber gerade massiv von Lügenerzählungen angegriffen werden: etwa die Klimakrise. Wie können wir die besser erzählen?
Michael Blume:
Es ist tatsächlich so, dass die Klimakrise als Teil der drohenden Wirklichkeit bei ganz vielen Menschen auf Ängste und Abwehr stößt. Man will es nicht wahrhaben, weil es natürlich die eigene Zukunft infrage stellt, die Zukunft der Kinder und Enkel – und auch die eigene Identität. Hier in Stuttgart haben wir die ersten Judensterne mit Aufschrift »Diesel-Fahrer« noch vor Covid-19 gesehen. Wenn jemand 20 Jahre beim Daimler gearbeitet hat, fühlt er eventuell sein ganzes Leben dadurch entwertet. Und dann wird zu extremen Gegennarrativen gegriffen. In manchen Verschwörungsmythen werden längst Virus- und Klimaleugnung mit Antisemitismus zur nächsten, angeblichen Weltverschwörung verbunden.
Und jetzt?
Michael Blume:
Von Seiten der Klimaschutzbewegungen kommt es jetzt darauf an, die Realität nicht zu verschweigen – aber zu verstehen, dass Angst allein nur radikalisieren oder lähmen kann. Es wird daher immer wichtiger, die Klimakrise so zu erzählen, dass auch aufgezeigt wird, wo es Hoffnung und Spielräume gibt. Was können wir tun? Was für Lebensmodelle gibt es, in denen wir in Zukunft auch miteinander leben werden? Es geht darum, Motive zu erzeugen, die sagen »Ja, Leben wird auch in Zukunft lebenswert sein« und »Ja, wir werden als Menschheit auch Wege finden, da durchzukommen«.
Dirk ist ein Internetbewohner der ersten Generation. Ihn faszinieren die Möglichkeiten und die noch junge Kultur der digitalen Welt, mit all ihren Fallstricken. Als Germanist ist er sich sicher: Was wir heute posten und chatten, formt das, was wir morgen sein werden. Die Schnittstellen zu unserer Zukunft sind online.