»Wer nie seine Fantasie geübt hat, ist besonders leicht politisch und finanziell zu manipulieren«
Fantasy-Bücher schmökern, um die Welt zu retten? Der Beauftragte der Landesregierung gegen Antisemitismus in Baden-Württemberg will mit einem eigenwilligen Ansatz gegen Verschwörungsglauben und die Klimakrise angehen.
Was kann man gegen Verschwörungserzählungen und Hass in unserer Gesellschaft tun?
Wer Michael Blume diese Frage stellt, erhält mitunter eine überraschende Antwort. Blume ist Religionswissenschaftler und Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus in Baden-Württemberg – und er hat ein Buch über Verschwörungsmythen geschrieben, mit dem er beantworten will, »woher sie kommen, was sie anrichten und wie wir ihnen begegnen können«.
Blume hat eine Perspektive, nach der Hass und Ängste so ernst seien, dass es dagegen auch Fantasie und Spiele brauche. Denn der promovierte Politikwissenschaftler und Religionswissenschaftler beschäftigt sich intensiv mit Geschichten, Spieltheorie und Fantasy-Literatur. Privat ist er ein waschechter Nerd, der auch regelmäßig auf Fan-Conventions auftaucht und über Comics, J.R.R. Tolkien, Science-Fiction und
Für Blume passt das alles zusammen. Seine These: Geschichten erzählen und erleben seien zentrale Fähigkeiten im Internet-Zeitalter, deren sich niemand mehr entziehen könne. Wer sie beherrscht, könne damit sogar gegen Antisemitismus und Klimakrise angehen.
Mit Illustrationen von Aelfleda Clackson für Perspective Daily