Weißt du, dass kein Geld auf deinem Konto liegt?
Die Finanzkrise ist lange her. Vieles im Geldsystem, das diese ermöglichte, wurde nicht geändert. Zeit, ein paar Dinge richtigzustellen.

Wer will schon über Geld und Banken reden? Das Thema fanden die meisten schon in der Schule trocken. Aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen lassen sich emotionaler und näher an Trumps Eskapaden und der Hier räumt Peter Dörrie mit Mythen zur aktuellen Flüchtlingssituation auf Flüchtlingskrise diskutieren. Doch unser Alltag wird durch kaum etwas so stark beeinflusst wie durch Geld und unser Geldsystem.
Erinnerst du dich noch Im Buch »The Mathematical Brain« beschreibt der Neurowissenschaftler Brian Butterworth, warum uns große Zahlen nichts sagen (englisch, 1999) unsere Vorstellungskraft überschreiten.
Ab Mitte September bestimmte damals vor allem ein Thema die Überschriften: die Finanzkrise. Schuldige waren schnell gefunden: gierige Finanzhaie. Wir kennen die Bilder von Bankern, die mit einem Karton unterm Arm ihren Schreibtisch räumen. Riesige Geldsummen wurden mobilisiert, um die Banken zu retten. Geldsummen, dieEin paar Monate später zog die große Medienaufmerksamkeit weiter und alles wurde gut. Weit gefehlt …
– Henry Ford, Gründer des Autoherstellers Ford
Die Dokumentation »Inside Job« erklärt, wie es zur Finanzkrise kommen konnte (englisch, 110 Minuten Grundlegende Ursachen der Finanzkrise, die tief in unserem Geldsystem verankert sind, bleiben bis heute bestehen. Stärker noch: Die Bankenindustrie fordert unter Trump, die Pflaster zur Krisenbekämpfung wieder abzuziehen, und Die Deutsche Welle berichtet über Trumps Deregulierungen und Mario Draghis Reaktion (englisch, 2017) ruft nach mehr Deregulierung.
– Thomas Jefferson, 3. US-Präsident 1813
Es gibt international aber auch Im Februar traf sich das internationale Netzwerk zur Geldreform (»International Movement on Monetary Reform«) in Berlin (englisch) zahlreiche Initiativen, die Alternativen fordern und darauf hinweisen, wie groß der Einfluss vom Geldsystem auf unser Leben ist – Ungleichheit, Arbeitslosigkeit, teure Immobilien und hohe Mieten. Eine undankbare Aufgabe, weil das Thema abstrakt und komplex ist. So sehr, dass Bürger, Zum Beispiel wissen mehr als 70% der britischen Parlamentarier nicht, dass Privatbanken Geld schöpfen können Politiker und sogar manche Ökonomen nicht wirklich verstehen, wie unser Geld funktioniert.
Unser Geld aus dem Nichts
Nur C ist die richtige Antwort: Die Bank
Das Geld unserer Banken liegt weder im Tresor, noch wird es zu 100% von der bereitgestellt oder gedruckt; niemand hat es vorher einzahlen müssen.Denn sogenannte
bei denen wir unsere Konten haben, können Geld tatsächlich aus dem Nichts schaffen bzw. schöpfen. Und verleihen es an ihre Kunden. So entsteht eine Schuld, das neu geschaffene Geld an die Bank »zurück« zu zahlen. Bevor der Bankangestellte einen Kredit vergibt, indem er ein paar Zahlen in einen Computer tippt, überprüft er, ob der Kreditnehmer seine Schuld mit hoher Wahrscheinlichkeit begleichen können wird. Ist die Beurteilung positiv, steht dem neuen Geld nichts mehr im Wege.Das meiste Geld, über das wir heute verfügen, kommt also direkt von den Geschäftsbanken, die Geld schöpfen, indem sie es verleihen.
Geld ist daher erst mal nichts weiter als Vertrauen. Vertrauen, dass der Kreditnehmer seine Schuld inklusive Zinsen begleichen wird.
Natürlich ist nicht alles Geld – oder alle Forderungen nach solchem – digital. Ein paar Dieser Artikel spekuliert darüber, warum in Deutschland noch so gern »cash« bezahlt wird (englisch, 2014) Münzen und Scheine gibt es auch noch in unseren Portemonnaies.
Die paar Scheine …
Scheine und Münzen machen Das ergibt sich aus dem Anteil des Bargeldumlaufes durch M1 im Euroraum (2017) 15% des aus. In der Eurozone kommen die Scheine von der Europäischen Zentralbank (EZB) und Wie viele Münzen es gibt, entscheidet ebenfalls die EZB. Die Eurostaaten lassen diese prägen und verdienen damit ein wenig Geld – die sogenannte
Die restlichen 85% sind auf unseren Bankkonten. Dieses Geld besteht nur digital.
Laut der Bundesbank zählt alles als Geld, was zur Zahlung akzeptiert wird,
ist und als Recheneinheit dient. Lange Zeit waren zum Beispiel Edelmetalle das gängigste Zahlungsmittel; nach dem Zweiten Weltkrieg waren Zigaretten eine beliebte Währung.In jedem Fall gilt: Geld basiert nicht nur auf Vertrauen, sondern ist Vertrauen. Nur, weil der Obsthändler darauf vertraut, dass auch seine Autohändlerin diese annehmen wird, akzeptiert er sie von mir als Zahlungsmittel.

Unser Geldsystem kurz erklärt
Vielleicht hat der Obsthändler im zarten Alter von 12 Jahren mit einem geliehenen Zwanziger von seinen Eltern einen kleinen Obststand gebaut, den Tag über fleißig Obst verkauft, und er konnte so am Abend den »Kredit« zurückzahlen.
Ein paar Jahre später sitzt er bei der Bank, um nach einem Kredit über 10.000 Euro für seinen Obststand auf dem Wochenmarkt zu fragen. Genau wie seine Eltern damals, soll die Bank ihm einen Vertrauensvorschuss in Form eines Bankkredits geben.
Doch statt auf die Spareinlagen von anderen Bankkunden zurückzugreifen, schafft die Bank die 10.000 Euro aus dem Nichts und gibt dem Obsthändler einen Kredit. Jetzt hat der Obsthändler 10.000 Euro auf seinem Konto. Die Bank gibt sie ihm, weil sie dem Händler vertraut, das Geld »zurück« zu zahlen.
Die Kreditvergabe durch die Geschäftsbanken ist nicht unbegrenzt möglich. Hier kommt die Zentralbank ins Spiel. Im Euroraum gilt: Um einen Kredit zu vergeben, muss die Geschäftsbank
Dafür hinterlegt sie Bei 10.000 Euro also 100 Euro. Umgekehrt sagt unser Kontostand streng genommen also nichts darüber aus, wie viel Geld wir besitzen, sondern wie hoch unsere Forderung gegenüber der Bank ist.
Die 10.000 Euro sind also nicht komplett durch die Zentralbank gedeckt. Angenommen, unser Obsthändler vertraut seiner Bank nicht mehr. Statt die 10.000 Euro auf seinem Konto liegen zu lassen, will er sie doch als Bargeld abheben und unter seiner Matratze aufbewahren. Er macht sich auf den Weg zur Bank. Das geht so lange gut, bis zu viele Bankkunden gleichzeitig das Vertrauen verlieren und ihr Geld in »bar« einfordern.
Dann entsteht ein sogenannter Bank Run – Menschen stehen am Geldautomaten Schlange, in der Hoffnung, noch Geld abheben zu können. Das Perfide an dieser Logik: Eine erwartete Bankpleite reicht aus, um die Bank tatsächlich pleitegehen zu lassen. Denn häufig wird die Bank erst durch die massenhaften Barauszahlungen tatsächlich zahlungsunfähig.
Zum Glück spring der Staat im Fall einer Pleite ein: Mit Steuergeldern sorgt er dafür, dass Sparer ihre Ansprüche bis zu einer bestimmten Höhe einlösen können. In allen Euro-Ländern sind Dafür sorgt in Deutschland das Einlagensicherungsgesetz das mittlerweile 100.000 Euro pro Person.
Und wie kommt das Geld in die Welt?
Zurück zum neuen Geld, das seine digitale Reise fortsetzt. Der Obsthändler kauft beim Möbelladen 5 Regale für seinen Obststand. Die Möbelhändlerin hat ihr Konto bei der gleichen Bank, die den Kaufpreis einfach vom einen zum anderen Konto umbuchen kann.
Im nächsten Schritt landet ein Teil dieses Geldes vielleicht als Gehaltszahlung für den Angestellten im Möbelladen auf dessen Konto, das ebenfalls bei der gleichen Bank ist.
Dabei ist es egal, dass das Geld kurz zuvor als Kredit aus dem Nichts geschaffen wurde. Plötzlich zahlt der Angestellte damit seinen Obsteinkauf auf dem Wochenmarkt. Das ermöglicht dem Obsthändler, seinen
Geschieht das, streicht die Bank ihre Forderung an den Obsthändler aus ihren Büchern und das Geld wird wieder vernichtet.
Aber nicht ohne Folgen: Denn unterwegs hat das Geld einen Mehrwert geschaffen. Der Obsthändler hat im besten Fall ein gewinnbringendes Unternehmen aufgebaut, und die Bank hat über die Rückzahlungen inklusive Zinsen ebenfalls Gewinn gemacht.
Die 85% allen Geldes, die nur digital existieren, heißen auch Buch- oder Giralgeld und liegen auf unseren Girokonten. Das italienische Wort »Giro« heißt Kreis – der sich mit der Vernichtung des Geldes schließt.
In der Realität ist dieser Kreis jedoch eher eine unregelmäßige Zickzack-Linie, weil bei fast jeder Transaktion mehr als eine Bank beteiligt ist.
Von Bank zu Bank
Weil es zahlreiche Geschäftsbanken gibt, müssen diese jeden Tag massenweise Geld untereinander austauschen. Sie handeln nicht mit Giralgeld, sondern mit Zentralbank-Geld. Um das ein wenig zu vereinfachen und nicht jede Transaktion live verbuchen zu müssen, erfolgt der Abgleich zwischen Banken einmal pro Tag. Während wir ein Girokonto bei der Bank unseres Vertrauens haben, wickeln die Geschäftsbanken ihre Transaktionen über ein Konto bei der Zentralbank ab. Was unterm Strich am Abend übrig bleibt, verbuchen die Geschäftsbanken in Zentralbank-Geld untereinander.
»Unterm Strich« bleibt am Abend nur ein Bruchteil der Transfersummen über, weil sich die Forderungen und Zahlungen zwischen den Geschäftsbanken meist ausgleichen. Die Banken müssen sich eigentlich kein zusätzliches Geld von der Zentralbank leihen, um einander zu »bezahlen«. Gleichen sich die Summen einmal nicht aus, leihen sich die Banken untereinander Zentralbank-Geld.
Auch hier geht es also um Vertrauen. Das Vertrauen der Geschäftsbanken untereinander. Daran mangelte es 2008: Manche Geschäftsbanken vertrauten einigen anderen nicht mehr und wollten mit ihnen nicht mehr mit Zentralbank-Geld handeln. Die Zentralbank stellte daraufhin den Banken zusätzliches Zentralbank-Geld zur Verfügung. So sollte der Zahlungsverkehr zwischen Banken gerettet werden.
Das ist ein schwieriger Spagat, da die Zentralbank auf der einen Seite die Menge an Zentralbank-Geld regulieren muss und auf der anderen Seite den Zahlungsverkehr aufrechterhalten will.

Warum ist die Geldmenge so wichtig?
Die Geldmenge ist der Treibstoff für den Wirtschaftsmotor. Genau wie die Möbelhändlerin müssen alle Unternehmen ihre Angestellten bezahlen. Das machen sie häufig mit geliehenem Geld. Gibt es weniger Kredite, können sie das nicht mehr. Weniger Angestellte kaufen weniger Obst, sodass die gesamte Wirtschaft weniger Bananen braucht usw. – ohne Geld streikt das Getriebe.
Dieser Dominoeffekt funktioniert in beide Richtungen: Ist mehr Geld da, können mehr gut bezahlte Mitarbeiter mehr Obst kaufen.
Dann ist von einer Inflation, einer Geldentwertung, die Rede. In der Regel führt mehr Geld zu einem kurzfristigen Produktionsanstieg, der langfristig durch steigende Preise ausgebremst wird. Weniger Geld lässt die Produktion sinken, und die Inflation wird gebremst.Eine Deflation, also eine weitreichende Preissenkung, ist fatal. Weil das Geld am nächsten Tag mehr wert sein könnte, wartet jeder potenzielle Käufer lieber »nur noch einen Tag« ab, bevor er zuschlägt.
Wer jetzt den Faden verloren hat, kann sich einfach merken: Die Steuerung der Geldmenge ist unerlässlich, um stabile Preise und eine angemessene Produktion zu gewährleisten.
Wir erinnern uns: Die Zentralbank hat nur einen indirekten Einfluss auf die Menge an neuem Giralgeld. Die Geschäftsbanken sind viel direkter dafür verantwortlich. In der Theorie sieht der indirekte Einfluss der Zentralbank so aus: Wenn sich Geschäftsbanken von der Zentralbank Geld leihen, zahlen sie Zinsen. Ist der Zins niedrig, profitieren die Geschäftsbanken, weil sie mehr Kredite vergeben können. Sie können den niedrigen Zins an ihre Kunden weitergeben, die wiederum ihre Nachfrage nach dem »günstigen« Geld bzw. günstigen Krediten erhöhen. Das hat zur Folge, dass die Geldmenge steigt. Bei einem hohen Zins auf Zentralbank-Geld verlangen auch die Geschäftsbanken einen hohen Zins von ihren Schuldnern; die Nachfrage nach Krediten und die Geldmenge sinken.
Bei einer geringen Kredit-Nachfrage kann die Zentralbank also mit einer Zinssenkung Anreize schaffen – und so Treibstoff für einen schwächelnden Wirtschaftsmotor schaffen. Soweit zumindest die Theorie.
Aktuell ist die Kraftübertragung gestört. Der Wirtschaftsmotor scheint nicht zünden zu wollen, obwohl die EZB Was macht Gratis-Geld mit der Arbeitswelt? Gratis-Geld. Banken haben die berechtigte Angst pleitezugehen, wenn sie zu viele Kredite vergeben. Die Geldmenge sinkt – wir erleben die beschriebenen Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft live mit. Um Banken zur Kreditvergabe zu zwingen, greift die EZB zu unkonventionellen Maßnahmen mit Hier fragt Graeme Maxton, ob Robin Hood der bessere Zentralbanker wäre, und erklärt das Quantitative Easing (QE) mäßigem Erfolg.
– alsoUnd wenn die EZB die Geldmenge direkt steuern könnte?
Zeit für ein neues Geldsystem?

Banken, die pleitegehen. Eine zunehmende Arbeitslosigkeit. Das gab es bereits in den 1930er-Jahren des letzten Hier fasst der bekannte amerikanische Ökonom Irving Fisher die Vorteile des Vorschlags zusammen (englisch, 1936) einige namhafte Ökonomen an der Universität von Chicago nach Alternativen und wurden fündig: Sie wollten die Geldschöpfung in die Hände des Staates geben. Alles Geld sollte zu 100% durch Staatsgeld gedeckt sein – nicht wie aktuell zu 1% durch Zentralbank-Geld. Die Befürworter dieses 100%-Geldes versprachen sich durch diese Maßnahme ein stabileres Wirtschaftssystem ohne große Krisen. Bank-Runs würden der Vergangenheit angehören, weil dem Giralgeld und somit allen Kontoeinträgen 100% Staatsgeld gegenüberstünde.
Schon damals suchtenDurch
kam die US-Wirtschaft nach der Krise der 1930er-Jahre wieder in Schwung. Es folgten Jahre wirtschaftlicher Stabilität, und der Chicago Plan geriet in Vergessenheit. Ein paar Jahrzehnte später standen wir 2008 an einem ähnlichen Punkt wie damals in den 1930er-Jahren. Grund genug für die beiden Ökonomen Jaromir Benes und die alten Vorschläge ihrer Kollegen zu entstauben und sie ins 21. Jahrhundert zu übersetzen:- Die gesamte Geldschöpfung kommt in Staatshände: Mit dem Gewinn aus der Geldschöpfung könnte der Staat Schulden abbauen und Steuern senken. Das geschöpfte Geld bringt er durch Ausgaben oder Kredite an Banken in den Wirtschaftskreislauf.
- Wir brauchen 2 Arten von Banken: Einlagebanken würden unsere Konten verwalten und Kreditbanken Geld verleihen. Bei den Einlagebanken würde Die Kreditbanken würden Geld so verleihen, wie sich ein Großteil der Bevölkerung das aktuelle System fälschlicherweise vorstellt: Um einen Kredit vergeben zu können, müssten die Kreditbanken beim Staat Kredite aufnehmen oder das nötige Geld bei Investoren leihen. So wären Geld- und Kreditmenge unabhängig voneinander.
- Ein unabhängiges Organ bestimmt die Geldmenge: Geld würde von einer Institution nach Regeln geschaffen, die sich am Bedarf der Wirtschaft orientieren würde.
In einer Der entstaubte Modernisierungsvorschlag für unser Geldsystem »The Chicago Plan Revisited« (englisch, 2013) Modell-Berechnung der beiden Ökonomen Kumhof und Benes für die USA zeigen sie, dass ein solches System tatsächlich viele positive Auswirkungen haben könnte: keine Bank Runs, ein höheres Produktonsniveau, die Beseitigung von Inflation und kreditbedingten Krisen, weniger Privat- und Staatsschulden. Was noch fehlt, ist ein Praxistest.
Dem Staat die komplette Geldschöpfung zu überlassen, stößt auch auf Kritik. Was, wenn der Staat seine Macht missbrauchen würde, und nach Belieben Geld schöpft, um möglichst viel Geld zu verdienen? Um das zu verhindern, plädieren Kumhof und Benes für eine staatliche Geldschöpfung, die sich nach So zum Beispiel die britische Organisation »Positive Money« (englisch) Das schlagen auch andere Geldreformer vor.
richtet. Alternativ könnte ein unabhängiges Komitee über die Geldmenge entscheiden.Eine weitere Sorge ist, dass in einem solchen System zu wenige Kredite vergeben würden. Kann der Staat wirklich besser entscheiden, wie viele Kredite vergeben werden sollten? Wahrscheinlich nicht, aber es wären weiterhin die Kreditbanken, die über die Kreditvergabe entscheiden würden. Der Staat wäre aber in der Lage, die Kreditmenge zu begrenzen. Auf der anderen Seite könnte er Kredite, ähnlich wie heute die Zentralbank, günstiger machen, indem er den Zinssatz auf Staatskredite verringern würde.

Und jetzt?
Auch wenn der große Umsturz unseres Geldsystems für viele unvorstellbar ist, gibt es international immer lauter werdende Stimmen, die dem aktuellen System entgegentreten.
Aus mehr als 20 Ländern haben sich im Hier geht’s zur Website des »International Movement for Monetary Reform« »International Movement for Monetary Reform« Initiativen Auch die deutsche »Monetative« gehört dazu zusammengeschlossen, um Menschen zu erklären, warum unser Geldsystem problematisch ist – und um über Alternativen zu sprechen.
Allen voran »Positive Money« aus Großbritannien. 2010 von 3 jungen Wissenschaftlern gegründet, ist die Organisation mittlerweile im ganzen Land mit lokalen Gruppen vertreten. 2014 sorgte ihre Arbeit dafür, dass die Video und Text zur Debatte im britischen Parlament (englisch, 2014) britische Regierung zum ersten Mal seit 170 Jahren (!) hinterfragte, wie Geld geschöpft wird. Vielleicht braucht es tatsächlich eine weitere Krise, um den Schritt zu wagen und das Geldsystem von Grund auf zu reformieren.
Im kleinen Island ist man bereits weiter. Die Regierung evaluiert gerade die Möglichkeit, ein zu 100% durch Staatsgeld gedecktes Geldsystem einzuführen. Sogar die Die Pläne der isländischen Regierung zur Geldreform (englisch, 2015) isländische Zentralbank steht dem positiv gegenüber. Auch in anderen Ländern wie der Schweiz und den Niederlanden werden im Nachgang der letzten Finanzkrise Übersicht zu möglichen Geldreformen von KPMG (englisch, 2016) auf Regierungsebene neue Ansätze diskutiert.
Und vielleicht können wir als Statement der EZB zur Möglichkeit, Girokonten direkt bei ihr zu eröffnen (englisch, 2017) EU-Bürger demnächst direkt bei der EZB ein Girokonto eröffnen. Eines, das tatsächlich zu 100% durch Zentralbank-Geld abgesichert ist.
Auch wenn Geld für uns etwas Alltägliches ist,
Wer will schon über Geld reden? Wir müssen drüber reden!
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