Schluss mit knappen Ressourcen: Wie unsere Städte zu wahren Rohstofflagern werden
In Zukunft holen wir unsere Baumaterialien nicht mehr aus der Erde, sondern aus bestehenden Gebäuden. Dort sind sie nahezu unbegrenzt verfügbar – wenn wir sie endlich im Kreislauf nutzen.
Die Planken der Holzfassade formten einst die Saunabänke in einem Fitnessstudio. Die Bretter der Fensterrahmen säumten lange Jahre die Scheiben eines zum Abriss freigegebenen Verwaltungsgebäudes. In den Wänden verbaute, abgenutzte Jute-Kakaosäcke isolieren nun als Wärmedämmung die Räume. Und was im Inneren des Hauses wie eine kunstvoll gefertigte Natursteinmauer wirkt, ist in Wahrheit alter Gipskarton. Das preisgekrönte Recyclinghaus in Hannover sieht modern aus, doch ist es – wie sein Name schon andeutet – zu über der Hälfte
Das Einfamilienhaus besitzt noch weitere Besonderheiten, die mit ungeschultem Auge nur schwer erkennbar sind: Es ist so gebaut, dass es im Falle eines Um- oder Rückbaus wieder in seine ursprünglichen Bestandteile und Materialien zerlegt werden kann – wie ein Puzzle. Die Fenster, Fassade, Dämmung, der Holzrohbau und sogar ganze Teile des Hauses können dann in anderen Bauprojekten wiederverwendet werden. Damit zählt das Recyclinghaus zu den wenigen Gebäuden in Deutschland, die nach den Ansätzen der
Mit Illustrationen von Doğu Kaya für Perspective Daily