Von wegen peinlich! Warum wir oft falsch einschätzen, wie uns andere wahrnehmen
Machen wir einen Fehler, sorgen wir uns oft darüber, was unser Gegenüber denkt. Aber müssen wir das wirklich? Psychologische Studien zeigen, wie Missgeschicke bei anderen tatsächlich ankommen.
Eine unüberlegte Äußerung, ein Kaffeefleck auf dem Pulli, der uns den Rest des Tages begleiten wird, oder noch schlimmer, ein Kaffeefleck auf dem Pulli des Kollegen, weil wir mit der vollen Tasse in der Hand gestolpert sind – wenn uns solche Missgeschicke passieren, machen wir uns oft
Die gute Nachricht: Vieles spricht dafür, dass wir bei anderen besser ankommen, als wir denken. Dass wir uns selbst oft falsch einschätzen und kritischer mit uns sind, als wir müssten, liegt vor allem an 3 psychologischen Mechanismen. Wenn wir diese Mechanismen kennen, verstehen wir, wann und warum wir zu Fehlschlüssen über uns selbst neigen. Das kann uns helfen zu erkennen, wann wir uns unnötige Sorgen wegen eines Patzers machen. So können wir zu einem offeneren und entspannteren Umgang mit unseren Fehlern und Schwächen finden.
1. Andere bemerken oft gar nicht, was uns unangenehm ist: Der Spotlight-Effekt
Als der Kaffee aus meiner Tasse auf mein Oberteil schwappt, sucht er sich den besten Platz aus: direkt oben in der Mitte, sodass ihn alle gut sehen können, die in Richtung meines Gesichts schauen. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, wie irgendjemand den großen braunen Fleck übersehen kann. Es fühlt sich an, als wäre darauf ein Scheinwerfer gerichtet, der dafür sorgt, dass andere Menschen nur noch diese eine Sache an mir wahrnehmen und alles andere danach beurteilen.
Der Scheinwerfer (englisch: spotlight) ist zum Glück nur in meinem Kopf an. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Leute, die mir begegnen, die dunkle Stelle auf meinem Pullover überhaupt wahrnehmen, ist tatsächlich gering. Darauf deuten zumindest mehrere Studien des Psychologen
Mit Illustrationen von Aelfleda Clackson für Perspective Daily