Der Handel tyrannisiert das Obst- und Gemüseregal. So helfen wir den armen Früchtchen
Dafür müssen wir nicht alle anfangen, Lebensmittel zu retten!
Sie retten krummes Gemüse und verfärbtes Obst vor dem Müll – und schicken es dir direkt bis vor die Haustür oder zur nächsten Abholstation. Die Konzepte von Unternehmen wie Etepetete oder Rübenretter klingen sinnvoll und beruhigen das Gewissen. Immerhin enthalten die »Retterboxen« vollkommen genießbare Lebensmittel, die ansonsten weggeschmissen oder auf dem Feld untergepflügt werden. Denn Edeka, Lidl, Rewe und Co. kaufen den Landwirt:innen Erzeugnisse mit Schönheitsfehlern nicht ab.
Doch so vorbildlich die Geschäftsmodelle auch sein mögen, das Grundproblem, das zu Lebensmittelverschwendung führt, lösen sie nicht. Das können sie auch nicht. Denn das Geschäft mit dem krummen Gemüse ist das Resultat eines kaputten Systems. Es ist eine Lösung, die das Problem aber (ungewollt) verstärken kann, wenn sie dazu beiträgt, dass Supermärkte so weiter wirtschaften wie bisher. Diese gehen in ihren Ansprüchen an Obst und Gemüse teilweise weit über die gesetzlich vorgeschriebenen Bedingungen hinaus und legen dabei mehr Wert auf die Optik als auf die Qualität der Lebensmittel.
Titelbild: etepetete - copyright