Mein Dorf, mein Hof, mein Gemüse: Zu Besuch bei einer Selbstversorgerin
Unsere Leserin Elisabeth Aka bewirtschaftet einen kleinen Hof – und sorgt damit selbst für einen großen Teil ihrer Lebensmittel. Welche Probleme das Leben auf dem Land mit sich bringt und warum sie trotzdem nicht tauschen möchte, hat sie uns vor Ort erzählt.
Es ist ein regnerischer Herbsttag, als wir von der Landstraße ins Nirgendwo abbiegen. Der holprige Schotterweg soll uns zu Elisabeth Aka führen, die mit ihrem Mann Detlev auf einem kleinen Hof im niedersächsischen Goldenstedt lebt. Hier, in der 9.000-Einwohner-Gemeinde im Landkreis Vechta, führen die beiden ein Leben, wonach sich seit der Pandemie immer mehr Menschen sehnen: Auf knapp 1,3 Hektar Land bauen sie Gemüse an, halten Schafe und Hühner – und versorgen sich so zu einem Großteil selbst mit Lebensmitteln.
Als wir durch den Regen zum Haus der Familie Aka laufen, kommt uns schwanzwedelnd ein Jagdhund entgegen, Elisabeth Aka steht winkend in der Tür. Die schlanke Frau Ende 50 begrüßt uns herzlich, wir sollen sie einfach Lisa nennen. Das Gärtnern hat Lisa perfektioniert – und zwar schon, bevor es in der Pandemie zum Trend wurde. Gemeinsam mit ihrem Mann entschied sich die Tierärztin vor etwa 30 Jahren für ein Leben auf dem Land. Zuerst mieteten sie einen Bauernhof ganz in der Nähe von Goldenstedt – später, als sich die beiden sicher waren, dass sie wirklich so leben wollen, kauften sie sich ihren eigenen kleinen Hof.

»Das war keine intellektuelle Überzeugung, sondern das Gefühl: Das muss ich so machen«
Heute baut Lisa hier so viel Obst und Gemüse an, dass es ausreicht, um sich und ihren Mann damit weitgehend zu versorgen – die beiden erwachsenen Kinder sind mittlerweile ausgezogen. Hinzu kommen Eier und das Fleisch der eigenen Schafe und Hühner sowie selbstgeschossener Wildtiere.
Mit Illustrationen von Aelfleda Clackson für Perspective Daily