Brennt Schweden wirklich? Jemand hat ein Interesse daran, dich zu verunsichern – und das perfekte Mittel dazu.
16. März 2017
– 15 Minuten
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Was weißt du über die aktuelle Situation in Schweden?
Wenn man der AfD glaubt, dann herrschen dort besorgniserregende Zustände, verursacht durch die aktuelle Das hatte auch Donald Trump zuvor in einer Als zusätzlichen Beweis zitierte die Wenn sich Donald Trump, die Regierung und die AfD einig sind, dann muss es doch stimmen – oder?
Sie sind sich aber eben nicht einig. Das Auswärtige Amt stellte Die Reisewarnung ist eigentlich ein »Reisehinweis« und gilt auch bereits seit einem Jahr. In Schweden wurde die Terrorwarnstufe sogar eine gewisse Häme kann man der Behörde dann kaum verdenken: »Tut uns leid, falls das weniger interessant klingt.« Auch AfD-Pressesprecher Ronald Gläser gab zu, dass die Nachricht »nicht glücklich« und der
Dies sind sie also, die Fake News, von denen alle sprechen, die zum gekürt wurden und angeblich auch im
Können wir Fake News identifizieren? Wer produziert die eigentlich? Und was können wir gegen sie tun? Eine Spurensuche mit einigen unbequemen Antworten.
Worüber reden wir wirklich, wenn wir über Fake News reden?
Wer heute in einen Bahnhofskiosk geht und durch Zeitungen und Zeitschriften blättert, stößt seltener auf Fake News. Wer in Deutschland gedruckt etwas anderes als die Wahrheit veröffentlicht, muss mit einer Rüge des rechnen. Doch dieser erfasst nur die gewerblichen Medien, die sich dort freiwillig anmelden. Gänzlich ohne Rüge kommen beispielsweise private Blogs davon. – auf dem
Im toten Winkel des Presserates und Deshalb habe ich mir 2 digitale Köpfe zur Unterstützung gesucht: Jörg Müller-Lietzkow lehrt Medienökonomie und Medienmanagement an der Universität Paderborn und ist Co-Sprecher und Mitbegründer des Valentina Kerst war lange Vorsitzende des Beginnen wir mit einer sauberen Definition von Fake News …
Jörg Müller-Lietzkow:
Das geht nicht, der Pluralismus ist viel größer als wir denken. Allein die Bestimmung des Feldes in welchem Fake News auftreten definiert unter anderem die Art mit.
Valentina Kerst:
Stimmt. Viele wenig netzaffine Menschen denken bei Fake News an die typische Diese Falschmeldungen gibt es auch, doch vieles, was wir »Fake News« nennen, wird ganz bewusst und gezielt im Internet gestreut.
Also reden wir gar nicht über »falsche Nachrichten«, sondern über vorsätzliche Täuschung. Wer hat denn etwas davon?
Jörg Müller-Lietzkow:
Nehmen wir eine Wirtschaftsnachricht, die nicht der Wahrheit entspricht. Die ist auch falsch, kann aber Auswirkungen auf die Börse haben – wir nennen das externe Effekte. Volkswagen hätte etwa sagen können, »wir haben nie etwas Böses gemacht«, damit der Börsenkurs trotz Abgasskandal stabil bleibt. In diesem Fall war es offenkundig nicht so, aber diese Fälle gibt es immer wieder.
Auffallend viele Fake News, die über soziale Medien geteilt werden, haben politische Inhalte – Geflüchtete, , Türkei …
Jörg Müller-Lietzkow:
Natürlich findet bei diesen politischen Themen Irreleitung statt. Zumindest durch ein und das Setzen von Medien bestimmten damit den öffentlichen Diskurs und beeinflussen in Auswahl dieser Themen vor allem,
Und Fake News wollen das verändern?
Jörg Müller-Lietzkow:
In gewisser Weise. Menschen nehmen »Realität« individuell wahr, und die ist bei einigen Bürgern bereits Häufig hat sie wenig mit Fakten und Objektivität zu tun. Umgekehrt ist der Begriff »Fake News« an sich schon höchst problematisch und gefährlich. Fake News sind für jeden etwas anderes und entsprechend schwierig, wie schon gesagt, ist eine exakte Beschreibung geschweige denn saubere Definition.
von CNN und The New York Times als »The FAKE NEWS Media« Die Begründung: Sie hätten und würden Zahlen und Geschichten
Damit sind wir beim unbequemen Ergebnis Nummer 1: »Fake News« wird auch hierzulande auf viele verschiedene Weisen verwendet; etwa für und
Damit ist »Fake News« als Begriff sehr unscharf und problematisch, auch weil mit ihm zunehmend Stimmung gegen unabhängige Journalisten Eine für diesen Artikel brauchbare Definition kommt von dem Recherche- und Überprüfungs-Projekt für US-Politik:
Die 3 Knackpunkte politischer Fake News sind also Unwahrheit, Täuschungsabsicht und hohe Teilbarkeit. Fake News sind »viral verbreitete Lügen«. Sie setzen darauf, dass sich spannende Geschichten schneller ausbreiten als
Das funktioniert besonders gut mit und bei ideologisch aufgeladenen Themen und trifft auch auf die Schweden-Nachricht vom Anfang zu. Diese wurde in AfD-Ortsgruppen und unter den Fans fleißig verbreitet. Die Richtigstellung Doch beim Thema Fake News kratzt das nur an der Oberfläche.
Jörg Müller-Lietzkow:
Vielleicht sollten wir uns weniger fragen »Was sind Fake News?« und uns mehr fragen »Was sind für bestimmte Rezipientenkreise Fake News?« Das kann für einen Wähler des linken Spektrums im Gegensatz zu Wählern des rechten, gar antidemokratischen Spektrums etwas völlig anderes sein.
Wer liest eigentlich all diese Fake News … und warum?
Um das Phänomen besser zu verstehen, müssen wir uns mit den Menschen beschäftigen, die Fake News konsumieren. Provokant gefragt: Sind das alles unverbesserliche in einer rechtsdrehenden Nein – Langzeit-Daten zum Nutzerverhalten in den USA legen Folgendes nahe:
Fake-News-Leser sind wenige. Fake-News-Seiten werden etwa Die Gesamt-Nutzerzahlen der Fake-News-Seiten bleiben dabei
Fake-News-Leser kommen häufig von sozialen Medien. Das ist nur logisch, denn Fake News sind schließlich dazu gemacht, um dort geteilt zu werden.
Fake-News-Leser konsumieren auch regelmäßig Artikel auf traditionellen Nachrichtenportalen. Doch je aktiver ein Nutzer in sozialen Netzwerken ist,
Eine weitere Studie des Columbia Journalism Review wertete aus, welche Beiträge Social-Media-Nutzer teilten. Das Ergebnis macht Zusammenschlüsse von Informations-Netzwerken sichtbar.
In diesen zirkulieren dann Neuigkeiten und auch Fake News. Und hier spielt eine zweite Eigenschaft von Fake News eine Rolle: Sie werden in sozialen Netzwerken aktiv geteilt und damit mit einem Anders formuliert: Nach und nach wird ein Leser in einem Informations-Netzwerk mit (falschen) Fakten und Argumenten vertraut – und fügt sich in ein Weltbild.
Und in Deutschland? und kam zu einem ähnlichen Ergebnis. Sie identifizierte neben einer großen, bunten Gruppe, in der sich auch die meisten Medien und Politiker bewegten, ein fast hermetisch abgetrenntes Informations-Netzwerk, in dem auch AfD-Politiker mitmischten. So findet sich unsere Schweden-Nachricht auch beim
Doch jetzt wird es kompliziert. Denn manche Beobachtungen dieser verzerrten Perspektive Auch existiert in Schweden immerhin zumindest eine und man las in den letzten Monaten darüber eher wenig in deutschen Tageszeitungen –
Bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen in dem skandinavischen Land aber nicht. Doch woher soll der Leser das wissen,
Valentina Kerst:
Bei Fake News geht es eben auch um Vertrauen – und Misstrauen in die etablierten Medien. Es geht darum, bestimmten Menschen »ihre richtigen« News auszuliefern.
Also die News, die zu ihrem Weltbild passen. Und Wahrheit spielt dabei eine untergeordnete Rolle?
Valentina Kerst:
Ja. Was wahr ist, ist dabei weniger wichtig als die Frage, wer glaubwürdig rüberkommt. Soziale Bestätigung wird höher gewichtet, als die tatsächliche Sachlage. Zielgruppenspezifische Kommunikation ist ja auch nichts Neues: Wenn ein Politiker früher im Ruhrpott unterwegs war, hat er den Leuten etwas anderes erzählt als in Berlin.
Jörg Müller-Lietzkow:
Natürlich gibt es immer Interpretationsraum, auch bei eigentlich offenkundigen Fakten – ganz besonders im Wahlkampf interpretieren alle entweder negativ gegenüber politischen Mitbewerbern oder positiv aus der eigenen Position heraus. Es ist aber noch etwas anderes, mit grober, teilweise wissentlicher Verzerrung oder falschen Fakten zu arbeiten.
Wer also falsche Fakten nur glaubhaft verbreitet, stärkt damit das eigene Weltbild und die dahinterstehende Politik? Damit wären Fake News ein Symptom für etwas tieferliegendes …
Jörg Müller-Lietzkow:
Wir haben noch ein ganz anderes Problem, das sogar parteiübergreifend ist. Allein Fake News erklären natürlich nicht, warum Donald Trump gewählt wurde. Das hat etwas mit Freiheit zu tun, und damit sind wir bei den ganz großen Themen. In den USA sehen wir eine Masse von Menschen, die unsere zunehmend ablehnen oder zumindest kritisch hinterfragen.
Und die bereit sind, »alternativen Fakten« und Weltbildern zu folgen?
Jörg Müller-Lietzkow:
Nehmen wir zum Beispiel Kellyanne Conway, die von einem gesprochen hat und selbst eingestehen musste, dass das aberwitzig und falsch war. Doch das störte die Trump-Fans
Jörg Müller-Lietzkow:
Wir leben in einer Zeit der Informationsflut. Die schiere Masse an Informationen kann heute niemand mehr sinnvoll verarbeiten. Das überfordert viele, die sich dann nach einer ordnenden Logik und Einfachheit sehnen, die ihnen eine solche »Interpretation« teilweise bietet. Das soll dann am besten noch kostenfrei und leicht zu konsumieren sein.
»Geflüchtete sind böse«, auch in Schweden? Die Menschen sind dann bereit, dieser »Einfachheit« mehr zu glauben als einer kritisch reflektierten, wissenschaftlich unterlegten Recherche?
Valentina Kerst:
Auch in den Qualitätsmedien liest man ja im Kern wenige Nachrichten, die immer wieder vorgekaut sind. In vielen Nachrichtensendungen
Unbequemes Ergebnis Nummer 2: Lesern von Fake News ist der Informationsgehalt weniger wichtig als die Glaubwürdigkeit »ihrer politischen Seite«. Fake News sind erfolgreich, – dazu gehört auch die Idee, Die Idee einer »Lügenpresse« überspitzt das nur und hilft dabei, nur noch die Fakten anzunehmen,
»Zeige mir, was du sharest, und ich sage dir, wer du sein willst.« – Bei sozialen Medien geht es außerdem immer um Identität: Wer eine empörende Fake News teilt, bestätigt damit die eigene Weltsicht und die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft. Das Verbreiten von Lügen lässt sich vor dem eigenen Gewissen dann als Widerstand gegen
Doch wozu das alles?
Was bezwecken die Macher von Fake News?
Lassen wir Europa zurück und wenden uns Bowling Green zu, der drittgrößten Stadt im US-Bundesstaat Kentucky. Sie ist neuerdings berühmt dafür, dass dort KEIN Massaker stattfand. Das hatte nämlich Trump-Beraterin Kellyanne Conway im Interview mit dem Fernsehsender MSNBC
Faktenchecker der US-Medien widerlegten es; Conway ruderte zurück und der Trump-Wähler anschließend, dass es das erfundene Massaker wirklich gegeben habe und sogar, dass es Trumps Einwanderungs-Politik rechtfertige. Ein politischer Erfolg für die Fake News.
Der Trick dabei: Das anschließende Zurückrudern und Relativieren gehören damit zum System – denn die virale Lüge verbreitet sich bereits. Hat sie einen politischen Zweck, heißt der
Ist dies der eigentliche Zweck der Fake News?
Jörg Müller-Lietzkow:
Es geht tatsächlich auch um die Legitimation von gesellschaftlich geächteter Handlung. Diese wird dann durch Fake News untermauert. Wir reden hier tatsächlich zunehmend über einen Kulturstreit.
Valentina Kerst:
Wenn jemand wie Donald Trump etwa die Presse als »Fake News« kritisiert, schmiert er gleichzeitig seinen Anhängern Honig um den Mund.
Dabei hat er selbst die »alternativen Fakten« verbreitet, die sie glauben, und verleiht ihnen als Politiker Legitimation. Clever.
Jörg Müller-Lietzkow:
Diese Methoden sind aber nicht neu. Das Ganze gab es bereits in der Dort wurden auch gezielt Fakten verdreht und verbreitet, etwa über die jüdische Gemeinschaft – Eigentlich hätten wir als Menschheit daraus lernen müssen und sollten dies massiv ächten.
Und heute sind soziale Medien die perfekten Kanäle für virale Propaganda?
Jörg Müller-Lietzkow:
Das Internet beschleunigt den Prozess nur, allerdings maximal. Bereits die Nazis haben ihre Propagandaheftchen kostenlos verteilt, um ihre Reichweite und Wirkung zu erhöhen. Auch im Internet ist vieles kostenlos – statt eine Zeitung zu kaufen, werde ich dort täglich von Propaganda überschüttet.
Unbequemes Ergebnis Nummer 3: Bei Fake News geht es auch darum, die öffentliche Meinung zu beeinflussen und politische Ziele durchzusetzen. und sind anschließend regelrecht erstaunt über die Wirkung:
Da müssen doch jetzt harte Kontrollen her – oder nicht?
Kontrollen helfen nicht – Das können wir wirklich gegen Fake News tun
Im Wahlkampfjahr 2017 ließ die Politik nicht mit Forderungen gegen Fake News auf sich warten. Die Justizminister von Hessen, Bayern und Sachsen-Anhalt forderten bereits ein
Wie das konkret aussehen könnte, ließen die Positionspapiere der und erahnen. So denkt die CDU etwa über Möglichkeiten nach, Werbeanzeigen im »Umfeld« von Fake News zu Doch die Formulierungen sind unkonkret und klingen nach Aktionismus. Ein
Können mehr Gesetze und staatliche Kontrollen überhaupt eine Lösung gegen Fake News sein?
Valentina Kerst:
Rein technisch halte ich das für einen Schnellschuss, der grundsätzlich fehlgeleitet ist. Wer da bei Politikern an der Oberfläche kratzt, merkt schnell, da kommt nichts Konkretes.
Das Innenministerium plant ja für das Wahljahr bereits ein
Valentina Kerst:
Ich glaube nicht, dass eine staatliche Stelle die Probleme lösen kann – wie auch? Staatliche Kontrollen ließen sich ja auch schnell zu anderen Zwecken
Was wäre dann eine Lösung – bei Facebook und Co. anklopfen?
Valentina Kerst:
Mark Zuckerberg hat ja bereits eingestanden, dass sie mehr sind als nur ein Infrastrukturportal.
Jörg Müller-Lietzkow:
Trotzdem hat Facebook schreckliche Angst, als Medienunternehmen anerkannt zu werden. Denn dann müssten sie ja ihre redaktionellen Pflichten nachkommen und die Rechtslage würde sich fundamental für sie ändern.
So schnell Was ließe sich denn kurzfristig gegen Fake News tun?
Valentina Kerst:
Ich setze da doch eher auf die etablierten Medien. Wie wäre es etwa mit einem neuen Pressekodex, der die digitalen Komponenten bis hin zu Social Media mit einbezieht – etwa Journalisten verpflichtet, online die Quellen anzugeben?
Dies wäre aber wieder nur eine Selbstverpflichtung.
Valentina Kerst:
Aber wenn sich das als Standard durchsetzt, könnte die ganze Medienlandschaft davon profitieren. Außerdem sollte man über Finanzierung von Journalisten nachdenken. Das Geld ist bei den Öffentlich-Rechtlichen ja da. Die Frage ist nur, wie es verteilt wird. Brauchen wir wirklich das nächste Sportevent für 20 Millionen oder doch gerade mehr Fact Checker?
Andererseits lockt die Fußball-WM wesentlich mehr Zuschauer an als Tagesschau und heute-journal zusammen. Ist auch das Publikum Schuld, wenn Fake News an Bedeutung gewinnen?
Jörg Müller-Lietzkow:
Geld ist ein gutes Stichwort. Der Leser ist in unserer Gratiskultur kaum bereit, Geld für kritischen, gut recherchierten Journalismus auszugeben. Ich frage Studierende der Medienwissenschaften etwa im 1. Semester jedes Mal, ob sie irgendeine Tageszeitung im Abonnement haben und regelmäßig lesen – egal ob digital oder analog. Die Quote liegt bei unter 3%. Das ist doch dramatisch, wenn die zukünftige, so genannte intellektuelle Elite schon nicht mehr liest! Wenn wir über Fake News reden, müssten wir eigentlich viel mehr über »Real Knowledge« reden.
Das ist vielleicht das unbequemste Ergebnis bisher: Fake News sind vor allem deshalb als Propaganda-Instrument interessant, weil immer weniger Bürger fundierte Informationen lesen und sich lieber über soziale Medien informieren. Tatsächlich sind Fake News damit auch Symptom für ein grundlegendes Problem unseres digitalen Zeitalters: unseren Umgang mit Informationen.
Die folgenden Gegenmaßnahmen könnten helfen:
Aufklären: Fake News funktionieren nur, wenn wenige Menschen die dahinterliegenden Systeme durchschauen. Deshalb muss die erste Gegenmaßnahme auch Aufklärung sein und die Profiteure beim Namen zu nennen: Vor allem rechte Medien und Parteien nutzen virale Lügen für
Einordnen: Leser, die sich in den Informations-Netzwerken der Fake News bewegen, deuten Fakten um. Hier hilft unabhängiger und gut bezahlter Journalismus, der Fakten checkt, Quellen offenlegt und in den größeren Kontext einordnet – das gilt auch für Fake News selbst. Sie haben laut einer nicht entschieden und dürften auch im kommende Bundestagswahlkampf keine so große Rolle spielen, wie manche Politiker glauben.
»Fake News sollten für Unternehmen wie Facebook richtig teuer werden, wenn sie die Verbreitung nicht verhindern.« –
Kritisch bleiben: Falsche Informationen können sich nur deshalb bei sozialen Medien viral verbreiten, weil immer mehr Nutzer sie ohne sie zu hinterfragen teilen oder sie unwidersprochen hinnehmen. Das stoppt zwar nicht die Verbreitung einzelner Lügen, fordert aber auf lange Sicht Weltbilder heraus, die darauf aufbauen.
Vor allem dürfen Fake News nicht dazu führen, dass wir immer allen Informationen misstrauen – wer oder gut recherchierten Journalismus nicht mehr erkennt, geht nur häufiger den Fake-News-Machern auf den Leim.
Dirk ist ein Internetbewohner der ersten Generation. Ihn faszinieren die Möglichkeiten und die noch junge Kultur der digitalen Welt, mit all ihren Fallstricken. Als Germanist ist er sich sicher: Was wir heute posten und chatten, formt das, was wir morgen sein werden. Die Schnittstellen zu unserer Zukunft sind online.