»Es tut mir leid. Ich geh jetzt aufräumen« ist der Titel eines über 1,1 Millionen Mal aufgerufenen Videos auf Instagram, eingestellt von Musiker, Medienperson und Unternehmer Fynn Kliemann, der sich während der Pandemie noch selbst als »größter Maskenproduzent Europas« rühmte.
In dem Video wirkt Kliemann emotional aufgewühlt, teils genervt. Er sitzt in einem Wohnzimmer, trägt Cappie und ein lässig geknüpftes Karo-Hemd und gestikuliert stark, während er versucht, möglichst häufig direkt in die Kamera zu schauen.
In 6:12 Minuten geht er auf die schweren Vorwürfe ein, die das ZDF Magazin Royale und Jan Böhmermann gegen ihn erhoben haben und die seit Wochen unter dem Schlagwort »Maskenbetrug« durch deutsche Medien geistern.
»Ich hab’ so viel Scheiße gebaut und dabei versagt als der Typ, der ich nie sein wollte«, sagt Kliemann in die Kamera und damit zur Öffentlichkeit des Internets. »Es tut mir wirklich leid und ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen.«
Laut Recherchen des ZDF Magazin Royale soll Kliemann bei seinen während der Pandemie verkauften, »fair in Europa produzierten Masken« betrogen haben. Die stammten aus Bangladesch. Und fehlerhafte Masken, die kaum vor dem gefährlichen Virus schützten, habe Kliemann nicht sachgemäß entsorgt, sondern einem griechischen Flüchtlingslager gespendet und sich dafür als Wohltäter feiern lassen.
»Das tut gut!«, schreibt ein Fan als Kommentar zum Video. Es folgen viele Herzchen.
Doch bei Weitem nicht alle Kommentator:innen in den sozialen Medien kaufen Kliemann seine öffentliche Entschuldigung ab. Manche sezieren das Video gar Formulierung für Formulierung.
Damit ist Kliemann nicht allein. Im Frühjahr dieses Jahres häuften sich gefühlt die Entschuldigungen für kaum abstreitbares Fehlverhalten. Um nur 2 weitere zu nennen:
Titelbild: Streamline - copyright
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