Wenn gesunde Ernährung krank macht
Nur noch Äpfel, extrem vegan oder nur Fleisch – die Suche nach der perfekten Ernährungsform kann krank machen. Eine Forscherin erklärt, wann Orthorexie beginnt und was Betroffenen helfen kann.
Ungesunde Ernährung kann krank machen. Doch zu sehr auf gesunde Ernährung fixiert zu sein, kann ebenfalls der Gesundheit schaden – und sogar zu einer Essstörung werden. »Orthorexia nervosa« heißt der psychologische Fachbegriff. Geprägt hat ihn der US-amerikanische Arzt Steven Bratman im Jahr 1997, dem folgendes, vielsagendes Zitat zugeschrieben wird:
Ich weigerte mich, Gemüse zu essen, das vor mehr als einer Viertelstunde geerntet worden war.
haben Angst davor, krank zu werden, wenn sie sich vermeintlich ungesund ernähren, fühlen sich schuldig für jeden Happen, der nicht in ihren Ernährungsplan passt. Orthorexie ist bisher nicht im internationalen Klassifikationssystem der Krankheiten (ICD-10) erfasst. Einer der Gründe dafür ist, dass die Wissenschaft bis heute wenig über die Orthorexie weiß.
Psychologin Friederike Barthels will das ändern. Sie forscht an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und will herausfinden, ab wann gesunde Ernährung krankhaft wird.