5 gute Nachrichten aus der ganzen Welt
Dieses Mal dabei: eine 8. Klasse erkämpft einen ungewöhnlichen Freispruch, Bidens milliardenschweres Klimapaket und eine Studie zeigt, dass Freundschaften zwischen armen und reicheren Kindern Armut bekämpfen kann.
Nicht immer schaffen es die Themen, über die wir Woche für Woche stolpern, direkt in einen eigenen Artikel. Vorenthalten wollen wir euch diese Entwicklungen, Geschichten und Ereignisse aber auch nicht. Deshalb berichten wir hier sonntags kurz und knapp über 5 Themen, die uns als Redaktion beschäftigt haben.
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Letzte Frau aus Salem vom Vorwurf der Hexerei freigesprochen
von Lara MalbergerDas Jahr 1692 war der Beginn eines dunklen Kapitels in der Geschichte der US-amerikanischen Kolonie Salem. Etwa 200 Frauen wurden innerhalb eines Jahres vor Gericht beschuldigt, Hexen zu sein – 20 von ihnen wurden schließlich zum Tode verurteilt. 329 Jahre nach ihrer Verurteilung wurde mit Elizabeth Johnson Junior nun die letzte Hexe aus Salem offiziell
Die Hexenprozesse von Salem zählen bis heute zu den bekanntesten in der Geschichte der Hexenverfolgung, die in den Jahren 1550–1650 in Europa ihren Höhepunkt erreichte. Schätzungsweise 3 Millionen Menschen wurde damals allein in Europa der Prozess gemacht, ungefähr 40.000–60.000 Betroffene hingerichtet. Besonders alleinstehende Frauen wurden der Hexerei beschuldigt, verhaftet und
Das alles ist lange her. Warum ist der Freispruch also heute noch wichtig? Neben der späten Gerechtigkeit für Elizabeth Johnson ist die Diskussion um die Hexenprozesse ein guter Anlass, darauf aufmerksam zu machen, dass es noch immer Hexenverfolgungen gibt. Besonders in Krisenzeiten werden vermeintliche Hexen für Dürren, Missernten, Krankheiten oder Todesfälle verantwortlich gemacht. Die Vereinten Nationen berichten, dass während der Pandemie mehr Menschen mit Albinismus getötet wurden, unter anderem weil ihnen Hexerei vorgeworfen wurde.
Menschen mit Albinismus wurden zum Beispiel in Tansania lange verfolgt, verstümmelt und getötet. Wie sie jetzt dagegen ankämpfen und es langsam schaffen, den Teufelskreis aus Armut und Ausgrenzung zu durchbrechen, liest du in dieser Reportage:
Der globale Klimasünder Nr. 1 gelobt Besserung
von Felix AustenUpdate: Am Sonntag, den 7. August 2022, hat der US-Senat für das Gesetz gestimmt. Nun muss lediglich noch das Abgeordnetenhaus zustimmen, was allerdings als sehr wahrscheinlich gilt, weil die Demokraten hier eine deutliche Mehrheit stellen.
369 Milliarden US-Dollar!
Noch mehr ist es aber ein Sieg für Klimaschutzaktivist:innen und, ganz allgemein, das Leben auf der Erde.
Klimafreundliche Technologien sollen steuerlich bevorzugt und bezuschusst werden.
Das Gesetz bewirkt diese Einsparungen mit einer ganzen Reihe an Maßnahmen. In erster Linie regelt es, dass klimafreundliche Technologien wie Erneuerbare Energien, Wärmepumpen und Elektroautos künftig steuerlich bevorzugt und bezuschusst werden. 60 Milliarden US-Dollar fließen zudem in Gemeinden, die besonders unter den Auswirkungen der Klimaerwärmung leiden – allen voran ärmere und solche, in denen überwiegend
Und obwohl es der Entwurf teilweise vereinfacht,
Konservativer US-Bundesstaat stimmt für Recht auf Abtreibung
von Katharina WiegmannEnde Juni kippte der US-amerikanische Supreme Court das verfassungsmäßige Recht von Frauen, eigenständig darüber zu entscheiden, ob sie eine Schwangerschaft fortführen wollen oder nicht.
Die Entscheidung, ob Abtreibungen legal sein sollen – und wenn ja, unter welchen Bedingungen –, liegt nach dem Urteil des Supreme Courts nun bei den einzelnen Bundesstaaten.
Doch in der vergangenen Woche gab es eine gute Nachricht zu vermelden: Im republikanisch dominierten Kansas stimmten 58% der Bevölkerung in einem Referendum für das
US-Präsident Joe Biden kommentierte das Ergebnis des Referendums auf Twitter: »Heute haben die Menschen in Kansas ihre Stimmen für den Schutz der Rechte von Frauen erhoben, reproduktive Gesundheitsleistungen in Anspruch nehmen zu können. Das ist ein wichtiger Sieg für Kansas und jeden Amerikaner, der daran glaubt, dass Frauen über ihre Gesundheit selbst entscheiden können, ohne dass sich die Regierung einmischt.«
Eine deutliche Mehrheit und das in einem Staat, der im sogenannten Bibelgürtel der USA liegt. Das spiegelt übrigens auch die Einstellungen im gesamten Land wider: 6 von 10 US-Amerikaner:innen sprechen sich für die Legalität in allen oder fast allen Fällen aus, wie das
Erstmals wird eine Frau oberste UN-Repräsentantin für Indien
von Désiree SchneiderDie Vereinten Nationen (United Nations, UN) sind die größte internationale Friedensorganisation.
Jeder Mitgliedstaat entsendet Repräsentant:innen, der oder die als oberste:r Diplomat:in das eigene Land im UN-Hauptbüro in New York City oder einem der Schwesterbüros vertritt. Die meisten Vertreter:innen werden dem Hauptsitz in New York zugewiesen. Dort hat auch Indien, eines der UN-Gründungsländer, sein eigenes Büro.
Kamboj ist das Arbeiten mit multilateralen Organisationen gewohnt. Sie war zuvor unter anderem Offizierin des indischen Auswärtigen Dienstes, Botschafterin in Bhutan und ständige Vertreterin bei der
Wie Freundschaften zu reichen Familien Kinder aus der Armut holen
von Corinna Cerruti»Umgang formt den Menschen«, besagt ein Sprichwort. Wie weitreichend dieser Umgang sein kann, hat
Das Ergebnis: Wenn arme Kinder in Nachbarschaften aufwuchsen, in denen 70% ihrer Freund:innen wohlhabend sind, haben die weniger privilegierten ihr künftiges Einkommen um durchschnittlich 20% im Vergleich zu ihren Eltern gesteigert. Die Freundschaften hatten einen stärkeren Einfluss als die Schulqualität, die Familienstruktur,
Heißt das, dass staatliche Institutionen nicht genug für Chancengerechtigkeit sorgen?
Jetzt ließe sich einwenden, dass das furchtbare Nachrichten sind. Denn: Sind persönliche Verbindungen der stärkste Indikator für gesellschaftlichen Aufstieg, bedeutet das, dass staatliche Institutionen nicht genug
Warum ist das Ergebnis trotzdem wertvoll?
In den letzten Jahrzehnten haben sich in den USA die Nachbarschaften mehr und mehr segregiert. Auch in Deutschland sind derartige Tendenzen zu beobachten. Menschen leben in Nachbarschaften und besuchen Schulen mit Menschen, die einen
Wenn bei der Planung neuer Quartiere stärker auf sozialen Wohnungsbau geachtet wird und Begegnungsorte im öffentlichen Raum geschaffen werden, treffen sich Arm und Reich wieder. So kann ihr Umgang miteinander auch ihr Weltbild formen.
Redaktionelle Bearbeitung: Maria Stich
Titelbild: Ilya Mondryk | Unsplash - CC0 1.0