Die Zinsen steigen. Wie du jetzt klug mit deinem Geld umgehst
5 Antworten auf drängende Fragen zur Kehrtwende der Europäischen Zentralbank.
Wir haben einen historischen Moment erlebt: Im Juli dieses Jahres hat die Europäische Zentralbank (EZB)
Aber der Reihe nach.
Im Jahr 2007 platzte die Immobilienblase in den USA. Von diesem Moment an entwickelte sich eine globale Wirtschaftskrise. Kurz nach diesem Ereignis folgte die Staatsschuldenkrise Griechenlands und die Eurokrise. Der damalige EZB-Chef Mario Draghi hielt als Reaktion darauf im Jahr 2012 seine berühmte
Eine große Party für den Finanzmarkt
Nach Draghis Maßnahmen beruhigten sich die Finanzmärkte. Auch in den USA hatte die dortige Notenbank Federal Reserve (Fed) begonnen, die Zinsen zu senken – und startete einen unvergleichlichen Aufschwung. Wer im vergangenen Jahrzehnt in große Unternehmen, vor allem aus der Technologiebranche, investiert hatte, konnte von stark steigenden Kursen profitieren. Denn auf die regulären Spareinlagen gab es kaum Zinsen. Und weil Geld so billig zu haben war, konnten sich Anleger:innen günstig verschulden und weiter investieren – zum Beispiel auch in Immobilien. In der Folge stiegen die Immobilienpreise immens, denn die Nachfrage war groß. Diese Niedrigzinsphase war also eine große Party für den Finanzmarkt.
Seit 2008 sank der EZB-Leitzinssatz fast kontinuierlich von damals 4,25% auf vor Kurzem noch 0% – bis zu diesem Sommer. Mit der Zinserhöhung der EZB liegt er jetzt bei 0,5%. Expert:innen sehen darin einen klaren Wendepunkt. Der EZB-Rat plant im Herbst den Leitzins nochmals zu erhöhen.

Aber was ist dieser Leitzins überhaupt?
Dabei handelt es sich um den Preis, den Banken zahlen müssen, wenn sie sich Geld bei der EZB leihen. Ein Beispiel: Eine Bank braucht 300.000 Euro. Wenn sie sich dieses Geld von der Notenbank leihen möchte, ergibt es einen Unterschied, ob sie dafür 1% oder 3% Zinsen zahlen muss. Im ersten Fall sind es nur 3.000 Euro, im zweiten schon 9.000 Euro. Auf diesen Gebühren möchte die Bank aber nicht sitzen bleiben und erhöht daher auch die Zinsen für ihre Kundenkredite. Das bedeutet, dass Kredite sowohl für uns Endverbraucher:innen als auch für Unternehmen teurer werden. Wir leihen uns also weniger Geld, auch Unternehmen verzichten auf Investitionen. Außerdem konsumieren wir weniger, die Nachfrage sinkt. Letztlich schränken auch die Unternehmen ihre Produktion ein, die Wirtschaft wird insgesamt ausgebremst.
So sagt es die Volkswirtschaftslehre und so möchte die EZB die aktuelle Inflation in den Griff bekommen.
Ob das angesichts einer angebotsbasierten Inflation sinnvoll ist oder nicht, hat mein Kollege Chris Vielhaus in diesem Text erklärt:
Wenn Geldleihen teurer wird, beeinflusst das nicht nur deine Entscheidung, ein Auto oder eine Eigentumswohnung zu kaufen. Es hat auch Auswirkungen auf dein Sparbuch, deine Aktien und deinen bestehenden Immobilienkredit.
Wie das miteinander zusammenhängt, erkläre ich dir anhand der folgenden 5 Fragen, die du dir vielleicht auch schon gestellt hast.
Bekomme ich jetzt wieder Zinsen für das Geld, das auf meinem Sparbuch liegt?
Das Sparbuch galt als sicherer Hafen des deutschen Kleinanlegers und der deutschen Kleinanlegerin. Eltern steckten ihren Kindern das Büchlein in die Schultüte, schließlich sollte das Kind doch die Tugend und den Zauber des Sparens lernen. Mit mehr als 4% Zinsen in den 70er- und immerhin noch um die 2% in den 90er- und 2000er-Jahren war das Sparbuch nicht nur sicher, sondern auch rentabel. Heute sieht das anders aus. Wegen der bisherigen Niedrigzinsphase ist das einst sinnvolle Sparbuch zum
Doch bevor die Sparbuch-Nostalgiker:innen unter euch mit dem Geld, das sie in den vergangenen Jahren unter ihrem Kopfkissen gehortet haben, zur nächsten Sparkasse rennen, solltet ihr einen Blick auf die aktuellen Zahlen werfen.
Laut einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox haben sich die Festgeldzinsen seit Anfang April zwar teilweise mehr als ver-3-facht. Insgesamt schafft es aber kein Angebot über 2%. Für das klassische Sparbuch bietet aktuell keine Bank eine angemessene Rendite. Denn der entscheidende Faktor, ob ein Sparbuch rentabel ist oder nicht, ist die Inflation – und die hat es gerade in sich.

Die Inflation lag in Deutschland im Juli bei 7,5%. Das bedeutet, unser Geld wird im Durchschnitt um diesen Prozentsatz entwertet, sprich: Ich kann weniger für mein Geld kaufen. Die Bundesbank rechnet für das gesamte Jahr mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 7,1%. 1.000 Euro auf einem unverzinsten Sparbuch wären dann nur noch 933,70 Euro wert. Im Gegenzug müssen Erträge durch Spareinlagen erwirtschaftet werden, um diese Verluste auszugleichen. Das ist mit den geringen Sparzinsen aktuell nicht möglich.
Das ist insofern ein Problem, weil vor allem Menschen mit geringem Einkommen bei ihrer Geldanlage nur kleine Risiken eingehen können. Sie haben ohnehin nur wenig Geld zum Sparen übrig und müssen im Notfall drankommen. Das Sparbuch war also eine Geldanlage für die breite Masse. Wer hingegen etwas Risiko eingehen kann, dem bleibt heute nur der Weg an die Börse.
Seit dem Ukrainekrieg schwanken die ETFs in meinem Wertpapierdepot sehr stark. Was mache ich jetzt damit?
Da es auf
Die beliebtesten Anlagemöglichkeiten sind Aktien, also Unternehmensanteile, Investmentfonds und Exchange Traded Funds (ETFs). Investmentfonds darf man sich als eine Art Topf vorstellen, in den viele Anleger:innen Geld einzahlen. Fondsmanager:innen wählen dann eine breite Palette an Wertpapieren aus, in die sie das Geld investieren, um Rendite zu erzielen. Ein ETF funktioniert etwas anders und bildet einen bestehenden

Lange herrschte gute Stimmung an den Aktienmärkten, sodass vor allem junge Anleger:innen nur eine Kursrichtung kannten – und zwar nach oben. Als die Aktienmärkte dann wegen des Ukrainekrieges, der Lieferkettenprobleme und
»Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich«, lautet eine bekannte Börsenweisheit des ungarischen Börsengurus
Lieber langfristig anlegen!
Der Vermögensberater Michael Scheidgen hält nichts davon, mit Geld zu spekulieren. Auf der Website seines Beratungsunternehmens in Neuwied in Rheinland-Pfalz schreibt er: »Es geht um langfristige, Gewinn versprechende Investitionen, die dem Fortschritt und den Menschen dienen.« Der Honorarberater empfiehlt seinen Kund:innen, das Geld im Depot für lange Zeit nicht anzutasten, und zwar für 10, 20 oder sogar 30 Jahre. Dementsprechend sollten Anleger:innen auf dieses Geld lange verzichten können.
Ein nachhaltiges ETF-Portfolio zu backen ist leichter, als du denkst! Mein Kollege Felix Austen erklärt dir anhand von leckeren Kuchendiagrammen, wie es geht:
Aktuell werden die Werte in den Depots vieler Anleger:innen auf Rot stehen, das heißt, die Kurse ihrer Wertpapiere sind niedriger als beim Kauf damals. Wer jetzt aus Angst verkauft, macht Verlust: Anleger:innen realisieren so die Kursverluste, die bisher nur auf dem Papier existierten. Sprich: Es fließt weniger Geld zurück auf das Girokonto, als vorher investiert wurde. Wessen Aktien noch im Plus sind, muss auf diesen Gewinn auch noch
Dabei haben sich die Aktien seit dem Ausbruch des Krieges auch wieder erholt. Der Kurs des
Der DAX, der deutsche Aktienindex, dagegen schwankt stark mit Tendenz nach unten. Mittelfristig könnten die Kurse am Aktienmarkt insgesamt noch weiter bergab gehen. Darauf bereitet Michael Scheidgen seine Kund:innen aktuell vor. Der Vermögensberater glaubt: »Die echten Tiefpunkte, die liegen sicherlich noch vor uns.« Anleger:innen sollten sich auf zwischenzeitliche Kursverluste von 50% einstellen. »Wir haben lange mit niedrigen Zinsen gelebt. Das war sehr positiv für die meisten von uns. Aber wir sind jetzt in ein anderes Zeitalter eingetreten«, stellt Scheidgen fest.

Es gilt also, die Krise auszusitzen. Dabei ist im Vorteil, wer bei der Auswahl der Wertpapiere auf Vielfalt achtet. Das bedeutet, Anleger:innen sollten Wertpapiere über Regionen, Währungen und Branchen streuen. Selbst wenn in Krisenzeiten einzelne Aktien, Fonds und ETFs weniger gut laufen, werden andere Werte die Verluste ausgleichen. Ein häufiger Fehler ist, verschiedene ETFs zu kaufen, die in dieselben Unternehmen, Branchen oder Länder investieren – auch »Klumpenrisiko« genannt. Beispielsweise befindet sich in vielen Portfolios, also dem jeweiligen Bestand der Investitionen und Geldanlagen, ein hoher Anteil an US-amerikanischen Aktien oder Aktien aus der Technologiebranche. Gerade diese hatte zeitweise starke Verluste eingefahren.
Wer also in mehrere ETFs und Fonds investiert, sollte genau hinschauen, wie sie sich zusammensetzen. Wenn dieselben Unternehmen mehrfach vertreten sind oder der Anteil US-amerikanischer Aktien sehr hoch ist, lohnt es sich, nach anderen Investitionen zu schauen, die neue Wertpapiere enthalten.
Vorsicht ist geboten bei sogenannten »synthetischen ETFs«. Hier wird nicht in echte Aktien investiert, sondern in Spekulationsgeschäfte. Scheidgen lehnt diese Anlagen wegen der höheren Risiken eher ab.
Grundsätzlich rät er zu Besonnenheit: »Man sollte sich jetzt nicht so große Sorgen machen und eher langfristig denken – genauso wie bei einem Immobilienkauf.«
Wird Geld leihen jetzt teurer?
Mit höherem Leitzins wird es perspektivisch für alle teurer, Geld zu leihen. Denn die Banken müssen bei der Notenbank höhere Gebühren zahlen, um sich das Geld zu leihen – und geben sie an ihre Kund:innen weiter. Das gilt sowohl für den Dispo auf dem Girokonto, also den von der Bank eingeräumten Überziehungskredit, als auch für private Konsumentenkredite, die Verbraucher:innen häufig in Anspruch nehmen, um beispielsweise ein Auto oder eine Waschmaschine zu finanzieren. Viele Banken haben ihre Konditionen schon angepasst.
Bei einer Dispozinserhöhung wären rund 6 Millionen Deutsche betroffen, die diesen durchschnittlich beanspruchen. Das hat das Kreditportal Smava berechnet. »Aktuell verlangen Banken im Schnitt 9,43% Dispozinsen. Würde der Leitzins auf 0,5% erhöht, könnte der Dispozins auf im Schnitt rund 11% steigen«, sagte
Am stärksten dürften Verbraucher:innen die Zinserhöhung beim Thema Wohnen spüren. Wer sich eine Wohnung oder ein Haus kauft oder neu baut, verschuldet sich in der Regel auf Jahrzehnte. Die Zinsen werden zu Beginn für eine vereinbarte Laufzeit festgelegt. Dank der sehr lange günstigen Kreditzinsen haben viele Verbraucher:innen ein Haus oder eine Wohnung gekauft. Dieses Schnäppchen gilt aber nur für die Zeit der Zinsbindung. Wenn diese ausläuft, verfallen die alten Zinsen, Bank und Kreditnehmer:in müssen neue Konditionen vereinbaren. Wenn dann die aktuellen Zinsen höher liegen – wie es jetzt der Fall ist –, belasten diese die Anschlussfinanzierung. Die monatliche Rate wird höher.
Für Sandra Küchhold gehört das Thema zum Alltagsgeschäft. Die Beraterin für Baufinanzierung und Ratenkredit spreche mindestens 3–4-mal pro Woche mit Kund:innen über deren Folgefinanzierung, sagt sie. Viele kämen mit Sorge vor der Anschlussfinanzierung zu ihr in die Filiale der Kreditberatung Dr. Klein in Hille bei Minden in Nordrhein-Westfalen. Oft sorgten sie sich, weil sie bereits jetzt eine hohe Rate zahlten oder weil sie von der EZB-Entscheidung verunsichert seien.

Im schlimmsten Fall könnte die neue Rate mit den erhöhten Zinsen über die Schmerzgrenze steigen, so die Befürchtung, sagt Küchhold. Die Kund:innen müssten dann ihren Lebensstil einschränken oder könnten im schlimmsten Fall ihr Haus nicht halten. Deswegen sei eine vorausschauende Planung immens wichtig. »Ich sage immer: Machen Sie sich nicht zum Knecht Ihres Hauses. Dann werden Sie nicht glücklich.«
Ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung kann zum Problem werden, wenn plötzlich ein zu großer Teil des Einkommens für die Rate verwendet werden muss. Daher sollte vor dem Kauf wohlüberlegt sein, ob man auch mit gestiegenen Zinsen und anfallenden Modernisierungen wie beispielsweise einer Wärmepumpe oder neuen Fenstern noch genug Geld übrig habe, um komfortabel zu leben.
Für Interessent:innen berechne die Kreditberaterin deswegen mehrere Zukunftsszenarien. Sie fragt: »Was passiert bei 6% Zinsen und 2% Tilgung? Können Sie die Rate dann immer noch tragen?« Zudem kläre sie über Modelle zur Zinssicherung auf. Küchhold zufolge sei jetzt eine gute Zeit,
Immer Angebote vergleichen!
Weiterhin empfiehlt sie, Ausschau nach
Aktuell beobachtet Sandra Küchhold zudem ein gestiegenes Interesse an Forward-Darlehen. Damit sichert man sich den Zins für eine künftige Anschlussfinanzierung seines Kredits bis zu 5 Jahre im Voraus. Dafür verlangt die Bank höhere Gebühren als bei einem sofortigen Kredit. Hier sollten Interessierte also genauer hinschauen, ob sich das Darlehen trotz Gebühren noch lohnt. Dies kann wie auch beim Bausparvertrag mehr Planungssicherheit geben. Wie immer gilt: Angebote vergleichen und nicht nur die Hausbank besuchen!
Ich habe gehört, dass Immobilien günstiger werden, wenn Zinsen steigen. Habe ich jetzt bessere Chancen auf meine eigenen 4 Wände?
Viele Menschen sehnen sich nach einem Haus mit Garten, das nur ihnen gehört. Andere träumen von einer Eigentumswohnung. Doch mit den gestiegenen Immobilienpreisen ist es deutlich schwerer geworden, diesen Wunsch Realität werden zu lassen. Meist scheitert es am Eigenkapital, das Interessent:innen für die Finanzierung aufbringen müssen. Wer nicht erbt oder sehr viel verdient und angespart hat, geht oft leer aus. Gibt es für diese Menschen mit der Zinswende neue Hoffnung?

»Da muss ich vor allem Interessenten aus den Ballungsgebieten enttäuschen«, sagt Küchhold. Es gebe wenige Immobilien auf dem Markt und die Nachfrage sei noch immer sehr hoch. Sie halte es für möglich, dass die Preise wegen der aktuellen Energiekrise eine Weile stagnierten. »Aber im Raum Köln, München oder anderen Ballungsgebieten sehe ich bei der Preissteigerung noch kein Ende.« Bei ihr würden sich schon Makler:innen nach potenziellen Immobilienverkäufen erkundigen, weil es nur noch wenige Objekte gebe.
Vor allem junge Familien suchen nach wie vor nach Wohneigentum. Beliebt sind große Grundstücke auf dem Land – nicht nur im Speckgürtel der großen Städte. »Trotz der gestiegenen Energiepreise sind die Leute bereit zu pendeln, damit sie ihren eigenen Gemüsegarten und ihre eigene Solaranlage haben«, erzählt Küchhold. Die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, hat immer mehr Menschen aus den Städten
Für manche Objekte gebe es so viele Interessent:innen, dass die Eigentümer:innen in ein Bieterverfahren gingen, erzählt die Kreditberaterin. Wer am meisten Geld bezahlen könne, bekomme das Haus. Aber die Liebe zum Landleben kennt auch Grenzen: »In strukturschwachen Regionen erwarten wir sinkende Immobilienpreise«, sagt Küchhold. In Landstrichen ohne Bahnanschluss oder Nähe zur Autobahn, mit wenig Industrie und Arbeitsplätzen seien die aktuellen Preise mit höheren Kreditzinsen nicht mehr zu rechtfertigen. Gerade wenn es bei alten Objekten noch Modernisierungsbedarf gebe. Dieser sollte bei der Finanzierung direkt eingeplant werden.
Wer neu bauen möchte, sollte die enorm gestiegenen Material- und Baukosten im Blick behalten. Die Kosten und damit die Kreditrate könnten deswegen die Schmerzgrenze überschreiten. Dann gelte es, neu zu bewerten, ob die Wunschliste für das Traumhaus angepasst werden müsse oder jetzt überhaupt der richtige Zeitpunkt zum Bauen sei, sagt die Beraterin. »Vielleicht ist es auch besser, noch 2 oder 3 Jahre zu warten. Dann hat sich die Wirtschaftslage möglicherweise beruhigt, die Materialpreise sind vielleicht wieder gesunken und die Zinsen sind vergleichsweise immer noch auf einem guten Niveau.« Damit sei die Finanzierung insgesamt vielleicht tragbarer und die Lebensqualität leide nicht darunter. Bis dahin könnten Interessent:innen weiter Eigenkapital ansparen.
Wohin denn jetzt mit meinem Geld?
Wir befinden uns in einer ungewissen Wirtschaftslage. Das Wichtigste sei laut Vermögensberater Michael Scheidgen Liquidität. »Falls eine
Daher sei es ratsam, regelmäßig die eigenen Rücklagen zu überprüfen und sich auf unvorhergesehene Ausgaben vorzubereiten. Scheidgen sagt: »In Krisenzeiten muss man seine Rücklagen zusammenhalten.« Wer wegen einer hohen Energierechnung sein Wertpapierdepot im falschen Moment auflösen müsse – also dann, wenn die Kurse im Minus sind –, habe diese wichtige Regel vor der Investition nicht genug beherzigt. Mindestens 2–3 Nettogehälter sollten nach Möglichkeit als Rücklage auf dem Tagesgeldkonto liegen. Bei den gestiegenen Preisen sei es ratsam, diese weiter aufzustocken.

Wer darüber hinaus noch Geld übrig habe, könne weiter investieren und von günstigen Einkaufspreisen an der Börse profitieren oder beim Immobilienkauf noch die aktuellen Zinsen mitnehmen, bevor Kredite noch teurer würden, sagt Scheidgen. Denn die EZB hat bereits angekündigt, den Leitzins in den kommenden Monaten weiter zu erhöhen.
Mit Illustrationen von Frauke Berger für Perspective Daily