Was wurde eigentlich aus …? Bei diesen 6 Themen sind wir für euch drangeblieben
Tempolimit 30, Bürgergeld, Virentherapie – das ist passiert, nachdem wir darüber berichtet haben.
Viel zu oft geraten Themen in Vergessenheit, wenn Journalist:innen nicht mehr hinschauen. Wurde darüber ein Artikel geschrieben, zieht die Aufmerksamkeit der Nachrichtenmedien weiter und jagt dem nächsten Ereignis oder Skandal hinterher.
Entwicklungen werden selten oder nur am Rande aufgegriffen. Denn oft gibt es nur kleine oder subtile Fortschritte zu vermelden, die nicht für große Schlagzeilen taugen. Das Publikum bleibt dann im Unklaren darüber, ob sich die Lage verändert hat und welche Fortschritte vielleicht gemacht wurden.
Euch als Leser:innen von Perspective Daily soll es da anders ergehen. Deshalb haben wir in unserem Archiv gewühlt und überlegt: Wo stehen konstruktive Ideen oder hoffnungsvolle Entwicklungen, über die wir berichtet haben, heute? Hier sind unsere PD-Updates.
Das Bürgergeld kommt – doch noch ist vieles offen
von Benjamin FuchsAm 1. Januar 2023 soll das Bürgergeld kommen und Hartz IV in die Geschichtsbücher verbannen. Das Bürgergeld soll den Empfänger:innen mehr Chancen zur Verbesserung des eigenen Lebens geben. Es soll auch den Begriff Hartz IV verschwinden lassen, der in den Augen vieler für ein übergriffiges Kontroll- und Strafregime gegen Langzeitarbeitslose steht. Vor gut einem Jahr hatte ich über den Passus zum Bürgergeld in der Koalitionsvereinbarung der aktuellen Bundesregierung geschrieben.
Jetzt hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales von Minister Hubertus Heil (SPD) einen
- Die heutigen Hartz-IV-Sätze sollen auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamts neu berechnet werden.
- Bürgergeld-Beziehende können immer noch bestraft werden, wenn sie zum Beispiel nicht zu Terminen im Jobcenter erscheinen.
- Kinder von Eltern, die ein Bürgergeld beziehen, dürfen künftig Geld aus einem Nebenjob behalten
- Der sogenannte Vermittlungsvorrang soll wegfallen. Bisher mussten Hartz-IV-Beziehende den erstbesten Job annehmen. Ausbildung und berufliche Weiterbildung sollen künftig Vorrang haben.
- In den ersten beiden Jahren darf ein Vermögen von bis zu 60.000 Euro nicht angetastet werden.
Mit Illustrationen von Frauke Berger für Perspective Daily