Ist Erben gerecht?
Eine neue Gesetzesregelung lässt die Debatte seit Ende letzten Jahres wieder aufflammen. Die Antwort darauf hat gesellschaftliche Sprengkraft. Wir schauen genauer hin.
Wer vor dem Jahreswechsel einen Blick in die Wirtschaftsteile deutscher Medien geworfen hat, der ist vielleicht über solche oder ähnliche Schlagzeilen gestolpert:
»Steuererhöhung durch die Hintertür«
»Omas Häuschen ist nur noch schwer zu halten«
»Streit um Erbschaftsteuer: Zahlen Mieter die Zeche?«
Es geht um Steuern und Erbschaften, für viele Menschen emotionale Themen. Kein Wunder, denn diese Schlagzeilen klingen danach, als würde sich der Staat nehmen, was ihm nicht zusteht. Vielleicht auch deshalb sehen die meisten Deutschen die Erbschaftsteuer kritisch: Eine
Die Umfrageergebnisse decken sich mit den oben genannten Schlagzeilen, deren Anlass das neue Jahressteuergesetz ist. Damit fordert der Staat ab dem 1. Januar 2023 mehr Geld beim Vererben von Immobilien. Diese werden nun bundesweit einheitlich und marktgerecht bewertet. Das bedeutet, dass Wohnungen und Häuser künftig höher bewertet werden und folglich höhere Steuern anfallen. Das sorgte bei einigen Medien offensichtlich für schlechte Laune. Manche Politiker:innen machen damit Stimmung.
Mit Illustrationen von Frauke Berger für Perspective Daily