Das ist das größte Hindernis auf dem Weg zu mehr Klimagerechtigkeit
Obwohl vor allem Männer die Klimakrise verursachen, leiden Frauen stärker unter deren Folgen. Um Klimagerechtigkeit zu erreichen, führt kein Weg an feministischen Lösungen vorbei.
Dieser Text ist zuerst am 28. Januar 2023 beim Klima-Newsletter Treibhauspost erschienen. Hier kannst du dich für den kostenlosen Newsletter anmelden.
Wie vielen Menschen bin ich schon begegnet, denen unser Planet am Herzen liegt und die deshalb weniger Fleisch essen oder seltener fliegen. Noch kein einziges Mal habe ich gehört: »Ja, schlimm mit dem Klima, deswegen bin ich Feminist:in.« Aber warum eigentlich? Die Zusammenhänge zwischen Patriarchat und Klimakrise liegen auf der Hand und die Lösungen auf dem Tisch.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der Männer immer noch eine systematisch bevorzugte Stellung genießen – ja, auch in Deutschland. In patriarchalen Strukturen werden Konzepte wie Aggression, Dominanz und Selbstüberschätzung belohnt, obwohl sie unterm Strich allen
Insbesondere leiden darunter Frauen, Kinder, Menschen im Globalen Süden und die Natur. Auf dem Weg zu stabilen Erdsystemen und Klimagerechtigkeit führt also kein Weg daran vorbei, diese patriarchalen Strukturen zu überwinden.
Männer, die auf Männer starren
Seitdem ich es das erste Mal gesehen habe, geht mir ein Foto nicht mehr aus dem Kopf. Es entstand im Februar 2022 auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Die MSC ist eine hochkarätig besetzte, internationale Tagung, auf der außen- und sicherheitspolitische Themen besprochen werden. Unter anderem mit dabei: Antonio Guterres, Bill Gates und Olaf Scholz. Auch eingeladen waren zahlreiche CEOs und Vorstände führender Konzerne, die sich an einem der Abende zu Merlot und 4-Gänge-Menü trafen. Auf dem Foto des Dinners: keine einzige Frau. Keine einzige.
Mit Illustrationen von Frauke Berger für Perspective Daily