Die Meere allein werden das Klima nicht retten
Viele Male hat Antje Boetius die Arktis und die Tiefsee erkundet. Deutschlands führende Meeresbiologin erzählt im Interview, wie sie ihren Kindheitstraum Abenteurerin erfolgreich verfolgt hat und wieso wir nicht zu viele Hoffnungen in Algen als Klimalösung stecken sollten.
Den Nordpol und Bremerhaven trennen rund 4.000 Kilometer. Und doch sind diese beiden Orte enger miteinander verbunden, als es den Anschein hat. Denn in Bremerhaven ist der Hauptsitz des Alfred-Wegener-Instituts (AWI), Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung. Das Institut erforscht neben der Nordsee auch die Arktis und die Antarktis – von der Atmosphäre bis zur Tiefsee.
Antje Boetius hat ihr ganzes Leben diesen Welten verschrieben. Auf zahlreichen Expeditionen reiste die Meeresbiologin Tausende Kilometer durch das Eis und tauchte so tief, wie es mit heutigen Forschungs-U-Booten nur möglich ist. Seit 2017 leitet sie das AWI, erst im vergangenen Jahr wurde sie als Direktorin wiederberufen.
Durch ihre Forschung und ihre Erfahrung weiß Boetius sehr viel über die Tiefsee und die Polarregionen. Aber auch über die Klimakrise und Frauen in Führungspositionen hat die 55-Jährige eine Menge zu sagen.
Im Interview erzählt sie von ihrer
Mit Illustrationen von Frauke Berger für Perspective Daily