Das brauchst du jetzt, bevor deine Liebsten nicht mehr für sich sorgen können
Es kann jede:n treffen: Unfall, Demenz oder eine andere Krankheit. Und gerade deshalb müssen wir uns alle dem unangenehmen Aspekt des Lebens stellen. So geht richtige Vorsorge.
Bist du bereit, dich einer Frage zu stellen, die zu viele Menschen vor sich herschieben und lieber ignorieren?
Was wäre, wenn deine Eltern, Partner:in oder Geschwister einmal nicht mehr für sich allein sorgen können?
Ja, die Frage ist ernst und unangenehm. Zu leicht können wir dies ignorieren und das Thema aufschieben. »Es ist ja noch Zeit.« »Das wird schon nicht so schnell passieren.« »Irgendwie kriegt man das dann auch hin.«
Doch es gibt diesen Moment, in dem es einfach zu spät ist.
Ein Anruf von einem Krankenhaus, eine besorgte Stimme am Telefon, nur wenige Minuten reichen aus und man steht vor einem Scherbenhaufen. Nimm dir lieber 10 Minuten Zeit und lerne, wie du dich jetzt am besten vorbereiten kannst, um im Ernstfall helfen zu können.
Warum du vielleicht nicht helfen kannst, obwohl du willst
Warum sich Menschen nicht mehr um sich selbst kümmern können, dafür gibt es viele Gründe: ein Unfall, Demenz oder eine andere Krankheit.
Was passieren kann, wenn es losgeht, weiß ich sehr genau. In meiner Familie gibt es jetzt schon den zweiten Fall von Alzheimer. Und obwohl ich Juristin bin, war ich überrascht darüber, wie schnell Dinge aus dem Ruder laufen können: Behördenschreiben wurden drohender, Zwangsvollstreckungsbescheide trudelten ins Haus, die Krankenkasse drohte mit Rauswurf – alles wegen nicht gezahlter Rechnungen und nicht beantworteter Briefe.
Natürlich wollte ich helfen – doch mir waren die Hände gebunden.
Denn mir war schlichtweg nicht erlaubt, mit Vertragspartner:innen oder Behörden zu sprechen. Das ist eigentlich im Sinne des Rechts auf Selbstbestimmung eines jeden Menschen sinnvoll, denn es verhindert Missbrauch. Doch in meiner Situation war es eine Hürde: Meine Verwandte war wegen ihrer Krankheit nicht in der Lage, zu erkennen, was los ist. Dementsprechend reagierte sie zunächst immer wieder mit Angst und Abwehr auf meine Bitten nach der alles verändernden Unterschrift.
Auch andere Betroffene aus dem Perspective-Daily-Umfeld kennen diesen Frust genau:
Man wollte mir nicht einmal Auskunft darüber geben, wann meine Angehörige das erste Mal ins Krankenhaus eingeliefert wurde, wie ernst die Lage wirklich war oder wie es nun weiterging. Ich traf auf eine Mauer, die mich verzweifeln ließ. Ärztliche Schweigepflicht, da kann man nichts machen. Dabei war ich ihr einziger Kontakt!
Glaube mir, wenn du in eine solche Situation kommst, möchtest du einen vorbereiteten Schutzschild, der dich vor Überforderung und dem anrollenden Gefühl der Ohnmacht schützt. Du willst einfach in die Schublade greifen und alle wichtigen Dokumente herausnehmen, um im Sinne deiner Liebsten handeln zu können. Die Verantwortung, die dann auf dir lastet, ist emotional anstrengend genug.
Und so baust du diesen wichtigen »Schutzschild« für den Ernstfall:
Titelbild: Arno Smit | Unsplash - CC0 1.0