Wie Bankenkrisen entstehen, einfach erklärt
Im März ist die Welt an einer Bankenkrise vorbeigeschrammt, Erinnerungen an die Finanzkrise 2008 wurden wach. Doch was ist da eigentlich passiert? Wie nah waren wir dem Kollaps? Und was bedeutet das alles für dich und dein Geld?
Fast wäre es wieder passiert. Als hätten Pandemie, Krieg und Energiekrise noch nicht gereicht, wäre die Welt vor gerade einmal einem Monat beinahe in die nächste globale Krise geschliddert. Von vielen nur als Randnotiz in den Nachrichten wahrgenommen, hätten sich die Turbulenzen am Finanzmarkt, die am 8. März 2023 so richtig an Fahrt aufnahmen, in nur wenigen Tagen beinahe zu einer Finanzkrise ausgeweitet, die dem letzten großen Kollaps von 2008 wohl in nichts nachgestanden hätte.
Doch alles scheint noch einmal gut gegangen zu sein – vorerst zumindest. Egal ob US-Präsident Joe Biden, Bundeskanzler Scholz oder Zentralbankchef:innen, wie die Chefin der Europäischen Zentralbank Christine Lagarde – zuletzt überboten sich die höchsten Amtsträger:innen der Welt mit Beschwichtigungsformeln und Beruhigungsmantren: Keine Panik! Es gibt hier nichts zu sehen; bitte gehen sie weiter!
Was genau war los? Warum kommt es überhaupt zu scheinbar periodisch wiederkehrenden Bankenkrisen, bei denen Staaten immer wieder einspringen müssen? Und warum lässt man die scheinbar schlecht arbeitenden Banken nicht einfach bankrottgehen, wenn sie offenbar nicht vernünftig wirtschaften?
All das und noch viel mehr erfährst du in diesem Text – und zwar ohne kryptische Fachausdrücke und verwirrende Zahlenkolonnen. Versprochen!
1. Wer löste die Turbulenzen im Finanzsystem aus?
Gerade einmal einen Monat ist es her, dass ein kleiner Stein des Anstoßes beinahe einen Dominoeffekt ausgelöst und zu einer globalen Finanzkrise geführt hätte. Der erste Dominostein, die Silicon Valley Bank (SVB), ist eine mittelgroße Bank aus den USA, die vorher kaum jemand kannte.
Mit Illustrationen von Frauke Berger für Perspective Daily